27.01.2015 15:30:33
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AUSBLICK/Deutsche Bank muss sich nach schwierigem Jahr entscheiden
Von Madeleine Nissen
Wenn die Aktionäre der Deutschen Bank auf das vergangene Jahr blicken, wird ihnen nicht gefallen, was sie sehen. Hohe Rechtskosten haben erneut einen großen Teil des Gewinns aufgefressen. Allein im vierten Quartal sind nach Schätzung der Analysten von Morgan Stanley Prozesskosten von 900 Millionen Euro angefallen. Von Dow Jones befragte Analysten erwarten unter dem Strich einen Verlust von 289 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr bleiben ihren Schätzungen nach 936 Millionen Euro übrig.
Damit liegt die Deutsche Bank hinter US-Wettbewerbern wie J.P. Morgan Chase mit einem Jahresgewinn von knapp 22 Milliarden US-Dollar weit zurück. Die Frage, wie die Frankfurter nach der langen Durststrecke zu den Top-Playern aufholen wollen, ist für die Aktionäre nun entscheidend. Ihre Strategie stellen die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen allerdings nicht bei Bekanntgabe der Zahlen vor, sondern bei einem Investorentag im zweiten Quartal. Wann genau der sein wird, ist noch nicht bekannt.
Für Journalisten gibt es am Donnerstag nur eine Telefonkonferenz. Fragen gibt es genug. Seitdem klar ist, dass es bei der neuen Strategie keine Denkverbote gibt, stehen auch extreme Szenarien im Raum. Bislang hat sich die Bank nicht geäußert, was sie tatsächlich vorhat. Berichte über einen möglichen Verkauf der Postbank bezeichnete sie als Spekulation.
Fakt ist: Die Bank kann die Einlagen der Postbank nicht im gewünschten Umfang für den Konzern nutzen. Hier macht ihr die Regulierung einen Strich durch die Rechnung. Wenn das Finanzhaus daraus den Schluss ziehen sollte, dass sich die Postbank nicht mehr rechnet, sei das zwar nicht gewünscht, aber auch kein Grund einzuknicken, sagte ein Aufseher.
Es ist keine leichte Zeit. Weder für die 100.000 Mitarbeiter, die sich fragen, ob Stellenstreichungen auf sie zukommen, noch für die Aktionäre, die nach den hohen Verlusten nicht wissen, wann Land in Sicht ist.
Für die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen, die seit Juli 2012 im Amt sind, geht es jetzt um viel. Sie haben bislang einiges erreicht. Die Bank hat unter ihrer Führung den Stresstest gut bestanden. Auch den notwendigen Kulturwandel sind Jain und Fitschen beherzt angegangen. Sie haben sich nicht vor Bonuskürzungen und Entlassungen in den Führungsebenen gescheut.
Doch letztlich werden die Investoren einen schnell zu berechnenden Maßstab ansetzen: den Wert der Bank.
Der Börsenwert der Bank beträgt 35 Milliarden Euro. Der US-Konkurrent J.P. Morgan Chase bringt es trotz eigener ernsthafter Probleme auf rund das Sechsfache. Die Marktkapitalisierungen der Wettbewerber Citigroup und HSBC sind jeweils rund vier Mal so hoch. Ziel von Jain und Fitschen ist es, dass die Deutsche Bank weltweit zu den Top fünf gehört.
Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum vierten Quartal und Gesamtjahr 2014:
=== Zins Risiko- Prov. über- vor- über- Erg Erg nSt 4. Quartal schuss sorge schuss vSt u.DrittenMITTELWERT 3.458 418 3.055 -266 -289 Vorjahr 3.895 725 3.074 -1.768 -1.360 +/- in % -11 -42 -0,6 -- --
MEDIAN 3.425 395 3.068 -206 -332 Maximum 3.650 610 3.100 250 320 Minimum 3.331 242 2.982 -858 -567 Anzahl 4 6 4 7 7
Zinsüber- Risikovor- Prov.über- Erg Erg nSt Gesamtjahr schuss sorge schuss vSt u.Dritt
MITTELWERT(1) 13.912 1.183 12.295 2.598 936 Vorjahr 14.834 2.065 12.308 1.456 666 +/- in % -6,2 -43 -0,1 +78 +41
MEDIAN(1) 13.879 1.160 12.308 2.658 893 === - alle Angaben in Millionen Euro
- Bilanzierung nach IFRS
Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.
(1) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das vierte Quartal und der bereits berichteten Neunmonatszahlen.
Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com
DJG/mln/hev/mgo
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January 27, 2015 09:00 ET (14:00 GMT)
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