28.07.2015 17:09:47
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AUSBLICK/Lufthansa solide im 2. Quartal - Preisdruck hält an
Von Natali Schwab
FRANKFURT (Dow Jones)--Solide - so lautet die Erwartung vieler Analysten für die Ergebnisse des zweiten Quartals der Deutschen Lufthansa. Umsatz und Ergebnisse dürften gestiegen sein. Dabei verdecken diese Schätzungen, dass der Umsatz vor allem vom schwachen Euro angetrieben sein dürfte. Der Preisdruck in der Luftfahrtindustrie ist jedoch weiter hoch.
Bei den Ergebnissen wirkt der niedrigere Ölpreis entlastend. Dagegen laufen jedoch die auch im zweiten Quartal anhaltenden Kosten für die Auswirkungen der Pilotenstreiks.
WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN
NEUAUSRICHTUNG: Im Mittelpunkt steht weiterhin die Erneuerung Deutschlands größter Airline, die derzeit an mehreren Baustellen arbeitet. Mit einem umfassenden Programm will das Unternehmen Kosten sparen und sich im Zuge des sich verschärfenden Wettbewerbs sowohl auf Kurz- und Mittel- als auch Langstrecken neu ausrichten. Denn der Preisdruck in der Branche ist immens. Auf Kurz- und Mittelstrecken sind es die Billigflieger, die der Lufthansa Kopfschmerzen bereiten, auf der Langstrecke drängen zunehmend die von den Regierungen subventionierten arabischen Airlines nach vorne.
AUSWIRKUNGEN DES NEUEN TARIFSYSTEMS: Teil der Neuausrichtung ist ein neues Tarifsystem, das sich in weiten Teilen an dem der Billigflieger orientiert. So gibt es neue Preistabellen mit einer Vielzahl von möglichen Zuschlägen in der Economyklasse. So will Lufthansa versuchen, den Billiganbietern auf der Preisseite Paroli zu bieten. Die Frage lautet, welche wirtschaftlichen Auswirkungen dieses System auf die Lufthansa haben wird. Die Akzeptanz der Kunden muss dabei noch abgewartet werden.
KONFLIKT MIT DEN PILOTEN: Die Streiks Anfang des Jahres haben die Lufthansa viel Geld gekostet. Zwar kam es im Berichtszeitraum zu keinen neuerlichen Arbeitsniederlegungen, doch schlagen sich Buchungsausfälle mit 58 Millionen Euro nieder. Damit hat der Tarifkonflikt Lufthansa in diesem Jahr bereits jetzt rund 100 Millionen Euro gekostet.
Mittlerweile gibt es wieder Licht am Ende des Tunnels. Die Pilotengewerkschaft ist einen Schritt auf den Konzern zugegangen und hat einen neuen Vorschlag auf den Tisch gelegt, den die Lufthansa nun prüfen will. Auch mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO verhandelt die Fluglinie wieder.
AUSBLICK: Analysten rechnen damit, dass die Jahresprognose bestätigt wird. Das Unternehmen erwartet ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Das Eingeständnisses des Lufthansa-Chefs Carsten Spohr, dass die Ergebnisverbesserung durch Einsparungen aus dem Programm Score geringer ausfällt als erwartet, hat auf die Prognose keine Auswirkungen.
Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum zweiten Quartal, und ersten Halbjahr 2015:
=== EBIT Erg nSt 2. Quartal Umsatz EBIT bereinigt u.Dritten MITTELWERT 8.228 464 506 259 Vorjahr 7.704 433 418 173 +/- in % +6,8 +7,2 +21 +50MEDIAN 8.222 455 495 259 Maximum 8.397 508 547 279 Minimum 8.037 439 489 241 Anzahl 5 4 6 4
EBIT Erg nSt Erg/ 1. Halbjahr Umsatz EBIT bereinigt u.Dritten Aktie MITTELWERT(1) 15.201 320 339 684 1,47 Vorjahr 14.166 216 178 -79 -0,17 +/- in % +7,3 +48 +90 -- --
MEDIAN(1) 15.195 311 328 684 1,47
=== - alle Angaben in Millionen Euro
- Bilanzierung nach IFRS
Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.
(1) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das zweite Quartal und der bereits berichteten Erstquartalszahlen.
Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com
DJG/nas/sha
(END) Dow Jones Newswires
July 28, 2015 10:39 ET (14:39 GMT)
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