27.04.2016 16:11:46
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AUSBLICK/Schwieriges Marktumfeld belastet BASF weiter
Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)--Der weltgrößte Chemiekonzern BASF wird am Freitag seine Zahlen für das erste Quartal veröffentlichen. Am gleichen Tag werden die Ludwigshafener auch ihre Hauptversammlung abhalten, zu der BASF in Mannheim rund 6.000 Aktionäre erwartet. Analysten rechnen damit, dass der Quartalsausweis einen verhaltenen Jahresstart mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis belegen wird.
Das aktuelle Umfeld ist derzeit für Chemieunternehmen wie BASF nicht einfach. Die Konjunktur in Europa erholt sich nur langsam und die Wirtschaftsentwicklung in Schwellenländern ist bislang deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Wichtige Länder wie Brasilien kämpfen mit der Rezession.
Auch bei BASF wird das Spuren hinterlassen. Der erwartete deutliche Umsatzrückgang resultiert zum Teil auch aus der Aufgabe des Gashandels- und Speichergeschäfts, das BASF an Gazprom abgegeben hat. Doch auch das schwache Marktumfeld im Grundchemiegeschäft macht dem Konzern weiter zu schaffen. Bei der Vorlage der Jahreszahlen Ende Februar hatte CEO Kurt Bock die schwache Mengenkonjunktur in China im Auftaktquartal beklagt.
Dort hat BASF in den zurückliegenden Jahren viele Anlagen in Betrieb genommen und muss sich nun mit Preisdruck und Überkapazitäten bei Produktgruppen wie Caprolactam, Polyrethan-Vorprodukten und Acryl auseinandersetzen. Die schwächelnde Nachfrage, eine niedrige Auslastung der Anlagen sowie Überkapazitäten dürften nach Einschätzung von Analysten die Preissetzungsmacht bei BASF begrenzen.
WORAUF ANLEGER ZUDEM ACHTEN SOLLTEN AUSBLICK: Analysten erwarten, dass der Konzern bei seinen Jahresprognosen bleiben wird. Wegen der Aufgabe des Gashandelsgeschäft rechnet der Konzern mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen wird leicht unter Vorjahr erwartet. Dabei unterstellt BASF im Jahresdurchschnitt einen Ölpreis von 40 US-Dollar je Barrel. Sollte der Ölpreis im Durchschnitt deutlich unter 40 Dollar je Barrel liegen, werde BASF dies wohl nicht durch höhere Ergebnisse im Chemiegeschäft ausgleichen können, hatte es geheißen. Derzeit ist das aber nicht der Fall. Seit Mitte Februar ist der Ölpreis der Sorte Brent gestiegen und hat zuletzt die 45 Dollar-Marke übersprungen. Mit Absatzsteigerungen rechnet das Unternehmen dagegen in allen Segmenten.SPARANSTRENGUNGEN UND PORTFOLIOBEREINIGUNGEN: Die Öl- und Gas-Tochter von BASF, Wintershall, hat bereits auf die Ölpreisschwäche mit der Ankündigung verstärkter Kostensenkungen reagiert. Die Ausgaben will das Unternehmen in diesem Jahr deutlich reduzieren. Bereits geplant sind Einsparungen von bis zu 200 Millionen Euro. Auf der Agenda stehen dabei neben einer strikten Kostensteuerung bei laufenden Investitionsprojekten auch die Verschiebung nicht strategischer Projekte und strenge Auswahlkriterien für neue Projekte.
Auch einige kleinere Portfoliooptimierungsmaßnahmen hat BASF in diesem Jahr bereits angekündigt. So soll das weltweite Geschäft mit Polyolefinkatalysatoren an den US-Konzern Grace & Co verkauft werden. Die Produktion des technischen Kunststoffs Polyoxymethylen will BASF am Stammsitz in Ludwigshafen 2018 dicht machen und den Stoff dann mit dem koreanischen Partner Kolon Plastics in Korea herstellen. In China kaufte BASF unlängst ein Werk für Autoreparaturlacke.
Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum ersten Quartal 2016:
=== EBIT v. Erg nSt Erg/ 1. Quartal Umsatz Sondereff. EBIT u.Dritten Aktie MITTELWERT 15.154 1.739 1.677 1.068 1,13 Vorjahr 20.067 2.070 1.995 1.174 1,28 +/- in % -24 -16 -16 -9,0 -12MEDIAN 15.196 1.745 1.683 1.050 1,13 Maximum 15.692 1.896 1.791 1.172 1,16 Minimum 14.721 1.570 1.550 1.012 1,10 Anzahl 7 7 4 5 4 === - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro
- Bilanzierung nach IFRS
Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
DJG/hoa/sha
(END) Dow Jones Newswires
April 27, 2016 09:41 ET (13:41 GMT)
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