22.01.2016 15:51:46

AUSBLICK/Siemens muss Wachstumskurs nachweisen

   Von Archibald Preuschat

FRANKFURT (Dow Jones)--Für Siemens soll es das Jahr des organischen Wachstums werden. Dieses Ziel hat Vorstandschef Joe Kaeser im Herbst auf der Bilanzpressekonferenz ausgegeben. Die ersten Quartalszahlen des laufenden Geschäftsjahres dürften den Konzern scheinbar auf dem richtigen Weg sehen. Bei wesentlichen Kennzahlen erwarten die Analysten ein Plus gegenüber dem Vorjahreswert. Doch rechnet man Währungseffekte und Portfolioveränderungen heraus und schaut auf die organische Entwicklung, wird es im Auftaktquartal wohl nicht so optimal gelaufen sein.

   Das ist misslich für Kaeser. Muss er sich doch nach Verkündigung der Quartalszahlen am Dienstagmorgen auf der Hauptversammlung in der Münchener Olympiahalle der Kritik der Aktionäre stellen. Und die dürften nicht wunschlos glücklich sein. Denn die Siemens-Aktie verlor in den vergangenen 12 Monaten doch 5,9 Prozent an Wert, das ist ein Prozentpunkt mehr als der Leitindex DAX.

Worauf Investoren achten sollten MARGENENTWICKLUNG: 10 bis 11 Prozent Marge soll das industrielle Geschäft abwerfen, so viel wie im Geschäftsjahr 2014/15. Da wurde das untere Ende des Zielbands aber nur durch einen Schlussspurt im vierten Quartal bis Ende September erreicht, und auch in diesem Jahr wird die Zielerreichung wohl kein Spaziergang. So gehen die Analysten von Morgan Stanley für Oktober bis Dezember von niedrigeren Margen aus, als sie noch im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2014/15 erreicht wurden. GROSSAUFTRÄGE: Bereits im vergangenen Jahr sicherte sich Siemens einen 8 Milliarden Euro schweren Auftrag zum Ausbau der Energieversorgung in Ägypten. Gemäß früheren Aussagen Kaesers soll der Großteil des Auftrags im ersten und zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres gebucht werden. Das könnte die Vergleichbarkeit des Auftragseingangs mit dem Vorjahreswert erschweren. Der Kennzahl kommt Bedeutung zu, da sie eine Indikation für die Umsätze in den kommenden Quartalen liefert.

   Ein weiterer Großauftrag ist indes noch Zukunftsmusik. Zwar haben die iranische Staatsbahn und Siemens eine Absichtserklärung unterzeichnet, bei der es um den Aus- und Neubau von Bahnlinien und die Lieferung von Zügen geht. Ob diese Absichtserklärung jedoch in Aufträge mündet, und wenn ja, in welchem Umfang, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehen. Nach dem Fall der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran ist der Weg für Aufträge zumindest frei.

WÄHRUNGSEFFEKTE: Siemens sollte vom schwächeren Euro gegen den Dollar und andere Währungen profitiert haben. War der Euro im Zeitraum Oktober bis Dezember 2014 im Schnitt noch 1,25 US-Dollar wert, waren es ein Jahr später noch etwa 1,10 Dollar. Darum lohnt bei wichtigen Kennziffern der Blick auf das organische Wachstum, das Währungsschwankungen wie auch Portfolioveränderungen ausklammert. Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2015/16:

   ===

=== Ergebnis Auftrags- Industrielles Erg Erg/ 1. Quartal eingang Umsatz Geschäft nSt(1) Aktie MITTELWERT 20.566 18.646 1.891 1.084 1,34 Vorjahr 18.013 17.415 1.819 1.106 1,30 +/- in % +14 +7,1 +3,9 -2,0 +2,7

MEDIAN 20.590 18.662 1.889 1.103 1,34 Maximum 22.565 18.907 1.973 1.128 1,37 Minimum 18.785 18.401 1.767 1.012 1,30 Anzahl 6 7 7 7 6

=== - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Fortgeführte Bereiche.

Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com DJG/apr/kgb

   (END) Dow Jones Newswires

   January 22, 2016 09:20 ET (14:20 GMT)

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