14.08.2009 08:53:00

Ausblick: Stärkere Eröffnung erwartet, ThyssenKrupp präsentiert Zahlen

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Mit der Veröffentlichung wichtiger US-Konjunkturdaten ist der deutsche Aktienmarkt am gestrigen Nachmittag spürbar von seinen Tageshöchstständen zurückgekommen. Zum Sitzungsschluss hin hatte sich die Lage aber wieder etwas entspannt. So konnten die deutschen Indizes letztendlich doch deutlich zulegen. Für den Dax ging es um 0,95 Prozent nach oben auf 5.401,11 Indexpunkte. Der MDAX schloss 2,01 Prozent fester bei 6.509,04 Zählern. Der SDAX gewann 0,67 Prozent auf 3.188,24 Punkte. Daneben zog der TecDax um 1,86 Prozent an auf 698,16 Zähler.

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes war im zweiten Quartal ein leichtes Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts zu verzeichnen. Im Vorquartalsvergleich stieg das BIP demnach um 0,3 Prozent. Daneben hat auch das europäische Statistikamt Eurostat seine Schnellschätzungen zum Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal vorgelegt, wonach die Wirtschaft mit vermindertem Tempo geschrumpft ist. Gegenüber dem Vorquartal verringerte sich das BIP in der Eurozone (EZ16) um 0,1 Prozent und in der gesamten Europäischen Union (EU27) um 0,3 Prozent.

Laut Angaben des amerikanischen Handelsministeriums hat sich der Einzelhandelsumsatz in der weltgrößten Volkswirtschaft im Juli unerwartet vermindert. Auf Monatssicht sanken die Umsatzerlöse um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten im Vorfeld einen Anstieg um 0,8 Prozent prognostiziert. Bereinigt um die Umsätze der Automobilbranche schrumpften die Umsätze sogar um 0,6 Prozent. Experten waren von einem Plus von 0,1 Prozent ausgegangen. Ferner wiesen die Lagerbestände in den US-amerikanischen Industrie- und Handelsunternehmen im Juni einen Rückgang aus. So lagen die Bestände um 1,1 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Volkswirte hatten zuvor ein Minus von 0,9 Prozent erwartet. Wie das US-Arbeitsministerium bekannt gab, hat sich die Arbeitsmarktsituation in den USA in der Vorwoche verschlechtert. Demnach wuchs die Zahl der Erstanträge um 4.000 auf 558.000, wogegen Volkswirte eine Abnahme auf 545.000 prognostiziert hatten. Gestützt auf die besser als erwarteten Zahlen des Einzelhandelskonzerns Wal-Mart lagen die US-Indizes zum Xetra-Schluss dennoch leicht vorne.

Im DAX haben mit Salzgitter, RWE und K+S gleich drei Unternehmen Bilanzen auf den Tisch gelegt. Eigenen Angaben zufolge hat der Energieversorger RWE trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes im ersten Halbjahr erfolgreich Kurs gehalten. Der Außenumsatz belief sich auf 24,4 Mrd. Euro, was zum Vorjahreszeitraum einem Minus von 1,4 Prozent entspricht. Währungsbereinigt nahm der Umsatz leicht zu. Das nachhaltige Nettoergebnis stieg um 5 Prozent auf 2,23 Mrd. Euro. Die Aktie schloss mit 0,3 Prozent im Plus. An der Indexspitze gewannen Titel der Hannover Rück 4,6 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei folgten BASF mit +4,2 Prozent und MAN mit +3,6 Prozent. Der Düngemittelkonzern K+S hat im zweiten Quartal aufgrund der schwachen globalen Nachfrage im Düngemittelgeschäft ein negatives Ergebnis ausweisen müssen. Der Umsatz sank um 38 Prozent auf 738,7 Mio. Euro. Das bereinigte Ergebnis nach Steuern ging einschließlich eines Sondereffekts auf -44,3 Mio. (2008: 231,1 Mio.) Euro zurück. Nach einem starken Auftakt gab der Wert 0,8 Prozent ab. Das Papier von Salzgitter ging mit -1,3 Prozent in den Feierabend. Der Stahlkonzern ist im ersten Halbjahr angesichts der Auswirkungen der Wirtschaftskrise sowie deutlich gesunkener Stahlabsatzpreise in die roten Zahlen gerutscht. Die Erlöse lagen mit 4,13 Mrd. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 6,23 Mrd. Euro. Das Nachsteuerresultat betrug -165 Mio. Euro, nach einem Nachsteuergewinn von 436,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Salzgitter erwartet auch für das zweite Halbjahr einen Vorsteuerverlust, der allerdings niedriger als derjenige der abgelaufenen Berichtsperiode ausfallen dürfte. Die zur Deutschen Telekom gehörende Tochter T-Systems hat sich am Mittwochabend mit dem Gesamtbetriebsrat auf den Abbau von insgesamt 3.000 Stellen geeinigt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Großkundensparte zu verbessern. Die T-Aktie schloss 0,9 Prozent leichter.

Im MDAX schossen TUI um gut 10 Prozent nach oben. Wie der Reise- und Touristikkonzern mitteilte, sind sein Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal gesunken. Indes wurde der Ausblick bestätigt. Der Baukonzern Bilfinger Berger konnte sich im ersten Halbjahr trotz des schwierigen Umfelds erfolgreich behaupten und Gesamtleistung als auch Konzerngewinn steigern. Die Anleger honorierten das Zahlenwerk mit einem Zuwachs von 7,1 Prozent. Rheinmetall zogen um 5,3 Prozent an. Der Automobilzulieferer und Rüstungskonzern hat im ersten Halbjahr angesichts der schwachen Entwicklung im Automotive-Segment sowie restrukturierungsbedingter Einmaleffekte erwartungsgemäß einen Verlust erwirtschaftet. Für das Gesamtjahr sieht Rheinmetall die Möglichkeit, ein operatives Ergebnis von 100 Mio. Euro zu erreichen. Anteile des Shoppingcenter-Investors Deutsche EuroShop, der im ersten Halbjahr ein Umsatz- und Ergebnisplus einfahren konnte, schlossen unverändert. Leichte Zuwächse waren bei KlöCo auszumachen. Wie der Konzern erklärte, musste er im ersten Halbjahr angesichts der deutlich rückläufigen Absatzpreise bei vielen Metallsorten einen kräftigen Ergebnisrückgang hinnehmen. Beim EBIT wurde ein Verlust von 197 Mio. Euro ausgewiesen, nach +290 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Hamburger Hafen hat im Umfeld des weltweiten Einbruchs von Industrieproduktion und Transportaufkommen im ersten Halbjahr einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis hinnehmen müssen. Die Aktie ist im Tagesverlauf deutlich zurückgekommen und gab am Ende 0,8 Prozent ab. Der Bezahlfernsehsender Sky (ehemals Premiere) hat im zweiten Quartal aufgrund von negativen Einmaleffekten einen deutlichen Ergebnisrückgang erlitten. Für das Gesamtjahr wurde der Ausblick bestätigt. Die Aktie verlor 0,8 Prozent. STADA sackten um fast 6 Prozent ab. Wie der Konzern mitteilte, musste er im ersten Halbjahr angesichts des schwierigen Umfelds einen Umsatz- und Ergebnisrückgang hinnehmen. Die Prognosen für das Gesamtjahr wurden indessen bestätigt. Titel des Pharmagroßhändlers Celesio, der im ersten Halbjahr ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erzielen konnte, brachen um über 12 Prozent ab. Daneben stachen Arcandor mit einem Abschlag von fast 17 Prozent ins Auge. In London verloren Papiere der Tochter Thomas Cook, die ihre mittelfristige Prognose kassiert hat, rund 5 Prozent.

Im TecDAX kannten United Internet kein Halten. Nach der Vorlage von Halbjahreszahlen gewann der Wert 13 Prozent. Der Konzern konnte im Berichtszeitraum alle wesentlichen operativen Finanzkennzahlen im Vergleich zur Vorjahresperiode erneut steigern. Ferner wurden die Prognosen für 2009 angehoben. freenet gaben nach anfänglichen Gewinnen 1,8 Prozent ab. Der Telekommunikationskonzern konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal deutlich steigern. Die Erlöse beliefen sich demnach auf 912,6 Mio. Euro (+152 Prozent). Das EBITDA hat sich mehr als verdoppelt auf nun 75,8 Mio. Euro. Der Technologiekonzern JENOPTIK hatte im ersten Halbjahr unter den schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen zu leiden. Das Ergebnis nach Steuern fiel infolge eines Sondereinflusses sowie des geringeren Betriebsergebnisses mit -11,1 Mio. Euro negativ aus (Vorjahreszeitraum: +6,3 Mio. Euro). Der Wert gewann 1,4 Prozent. Carl Zeiss Meditec fielen um 1,7 Prozent zurück. Der Medizintechnikkonzern konnte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern in den ersten neun Monaten um 11 Prozent auf 53,6 Mio. Euro steigern. Der Solarsektor hatte mit teils deutlichen Verlusten zu kämpfen. Der Solarkonzern Q-Cells hat im ersten Halbjahr bei einem deutlichen Umsatzrückgang einen Verlust von 697 Mio. Euro eingefahren. Der Vorstand hat daraufhin ein Maßnahmenprogramm vorgestellt, mit dem die Ertragskraft deutlich verbessert werden soll. Die Aktie reagierte mit einem Minus von gut 5 Prozent. Daneben hat SolarWorld mit Vorlage des Konzern-Zwischenberichtes für das erste Halbjahr die vorab gemeldeten Zahlen bestätigt. Der Titel schloss rund 5 Prozent schwächer. centrotherm fielen um 4 Prozent zurück. Wie der Konzern erklärte, hat er im ersten Halbjahr Rekordmarken bei Umsatz, Auftragsbestand und Equipment-Lieferungen gesetzt. Phoenix Solar bröckelten um über 3 Prozent ab. Wie das Photovoltaik-Systemhaus mitteilte, wuchsen die Gesamtumsatzerlöse im zweiten Quartal um 5 Prozent auf 115,7 Mio. Euro. Das EBIT erreichte mit 0,1 Mio. Euro die Gewinnschwelle. Im Vergleich zum Vorjahresquartal blieb das EBIT aber deutlich hinter dem Wert von 11,2 Mio. Euro zurück. Keine Veränderung war bei Conergy auszumachen. Der Umsatz des Solartechnikkonzerns lag im zweiten Quartal mit 163,4 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 382 Mio. Euro. Gegenüber dem ersten Quartal konnten die Umsatzerlöse hingegen verdreifacht werden. Nach Steuern stand ein Verlust von 31,1 Mio. Euro zu Buche, nach -24,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Asiatische und US-Börsen:

Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Donnerstag mit Gewinnen. Während der Dow Jones mit 9.398,19 Punkten um 0,39 Prozent zunahm, zog die Nasdaq um 0,53 Prozent auf 2.009,35 Zähler an. Der S&P 500 kletterte daneben um 0,69 Prozent und schloss bei 1.012,73 Zählern. Die Futures notieren derzeit im Minus. So tendiert der Dow Jones Future bei 9.375,00 Punkten (-13,00 Punkte), der NASDAQ Future bei 1.627,25 Punkten (-4,50 Punkte) und der S&P Future bei 1.011,80 Zählern (-1,70 Punkte).

Die größten Börsen in Asien entwickeln sich heute trotz der guten Vorgaben der US-Börsen uneinheitlich. Nach der positiven Entwicklung des vorangegangenen Handelstages notiert der Nikkei-Index heute in Tokio mit einem Plus von 0,76 Prozent bei 10.597,33 Punkten.

In China zeigen die Aktienmärkte hingegen rote Vorzeichen. So steht der Hang Seng derzeit mit 0,79 Prozent im Minus bei 20.696,55 Punkten, während der Shanghai Composite um 2,96 Prozent nachgibt auf 3.047,69 Punkte.

Der Markt heute:

Der Bund Future steigt bisher um 0,17 Prozent auf 121,07 Punkte.

Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Gewinnen starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 5.403 Punkten. Der DAX-Future notiert derzeit bei 5.409,75 Zählern (-0,1 Prozent).

In Deutschland steht heute das DIW Konjunkturbarometer zur Veröffentlichung an. Ferner wird in der EU die Inflation bekannt gegeben. Aus den USA werden heute die Verbraucherpreise, Realeinkommen, Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung sowie die Verbraucherstimmung gemeldet.

Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:

Quartalszahlen stehen heute bei Abercrombie & Fitch Co., J.C. Penney Co. Inc., ATOSS Software AG, Basilea Pharmaceutica AG, Bauer AG, euromicron AG, HOCHTIEF AG, IVG Immobilien AG, Jerini AG, Koenig & Bauer AG, nextevolution AG, Roth & Rau AG, SCM Microsystems Inc., SKW Stahl-Metallurgie Holding AG, ThyssenKrupp AG und UMS United Medical Systems International AG an.

Wichtige Meldungen:

Der US-Kosmetikkonzern Elizabeth Arden Inc. gab am heutigen Donnerstag die Zahlen zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2009 bekannt. Der Nettoverlust belief sich auf 3,6 Mio. Dollar bzw. 13 Cents je Aktie, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Nettoverlust von 10,4 Mio. Dollar bzw. 38 Cents je Aktie angefallen war.

Die Blockbuster Inc. (ISIN US0936791088/ WKN 924821), die größte Filmverleihkette in den USA, meldete am Donnerstag nach US-Börsenschluss die Zahlen zum zweiten Quartal 2009. Der Nettoverlust wurde gegenüber dem Vorjahresquartal von 44,7 Mio. Dollar bzw. 23 Cents je Aktie auf nun 39,7 Mio. Dollar bzw. 21 Cents reduziert.

Die US-amerikanische Autodesk Inc. (ISIN US0527691069/ WKN 869964) hat am heutigen Donnerstag nach US-Börsenschluss die Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Der Nettogewinn sank im Vorjahresvergleich von 89,8 Mio. Dollar bzw. 39 Cents je Aktie auf 10,5 Mio. Dollar bzw. 5 Cents je Aktie. (14.08.2009/ac/n/m)

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