08.06.2016 13:52:47
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BASF will auch in der Forschung effizienter werden
Von Heide Oberhauser-Aslan
LUDWIGSHAFEN (DOW JONES)--Der Chemiekonzern BASF will seine Forschungsanstrengungen weiter beschleunigen und fokussieren. Die Forschungskosten würden in den nächsten Jahren möglicherweise aber weniger stark steigen als in den zurückliegenden Jahren, sagte Forschungsvorstand Martin Brudermüller, der zugleich auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Konzerns ist. Ziel sei auch das Erschließen von Effizienzpotenzialen. Wenn sich interessante Möglichkeiten ergäben, werde BASF aber weiter in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren.
Innovation sei notwendig, um das Wachstum und die Profitabilität der BASF zu sichern, sagte der Manager. 2015 wendete der Konzern 1,95 Milliarden Euro für F&E auf, nach 1,88 Milliarden Euro im Jahr davor. In den zurückliegenden Jahren steigerte BASF die F&E-Ausgaben jährlich im Schnitt um etwa 5 bis 6 Prozent. In den kommenden Jahren müsse es hier aber keinen Automatismus geben, sagte Brudermüller.
Rund 10.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit bei dem Konzern in Forschung und Entwicklung. In der Forschungspipeline sind rund 3.000 Projekte. Ihr Ziel, 2015 mit neuen und verbesserten Produkten oder Anwendungen, die seit 2011 auf dem Markt sind, einen Umsatz von rund 10 Milliarden Euro zu erzielen, hat die BASF im Vorjahr erreicht. Das EBITDA dieser Produkte und Prozesse lag dagegen laut einer Hochrechnung unter dem angestrebten Wert von 2,5 Milliarden Euro. BASF müsse daher ihr Portfolio noch schneller umschichten, sagte Brudermüller. Dabei gelte es unter anderem schnell und kundennah zu agieren, aber auch die richtigen Wetten auf die Zukunft zu machen, die neue Geschäfte mit höheren Gewinnmargen eröffneten, erklärte der Manager. Langfristig will BASF Umsatz und Ergebnis mit neuen verbesserten Produkten weiter deutlich steigern.
Die zentralen Forschungsbereiche hat BASF seit Anfang 2015 in drei global aufgestellte Plattformen mit Sitz in Europa, Asien-Pazifik und Nordamerika gebündelt. BASF verfügt über ein globales Netzwerk mit mehr als 600 Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen.
"Wir ändern die Gewohnheiten da, wo es notwendig ist", sagte Brudermüller. Das sei zum Teil auch schmerzhaft. Asiatische Wettbewerber holten schnell auf, in einigen Bereichen hätten sie die westlichen Unternehmen sogar bereits schon abgehängt. Wissenszuwachs und die Spezialisierung potenzierten sich. Die Halbwertzeiten von Innovationen würden immer kürzer, sagte Brudermüller. BASF müsse sich darauf einstellen.
Die Ludwigshafener forschen derzeit unter anderem an Spezial-Zeolithen, wie dem von BASF hergestellten Kupfer-Chabasit. Diese spielen eine Schlüsselrolle in Abgaskatalysatoren für Dieselmotoren, da sie den Abgasstrom besonders effizient von schädlichen Stickoxiden reinigen. Ein weiteres wichtiges Forschungsfeld ist die verbesserte Phytase für die Tierernährung. Phytase ist ein Enzym, das Tieren hilft, das in Pflanzen gebundene Phosphat besser zu verwerten. Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung liegt darauf, durch Material- und Bauteildesign die Beeinträchtigung durch Geräusche und Vibrationen zu minimieren.
Die Forschung will BASF langfristig weiter internationalisieren. Bei dem Aufbau der Forschung in Asien sei BASF allerdings etwas hinter ihren ursprünglichen Zielen zurückgeblieben, räumte Brudermüller ein. Das sei aber der wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet, meinte er. "Wir machen das nach dem Marktbedarf, nach der Kundennachfrage". Wenn diese sich dies etwas langsamer gestalte, steuere auch BASF mit dem Aufbau der Forschung etwas nach.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
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June 08, 2016 07:22 ET (11:22 GMT)
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