27.10.2016 11:01:46

BASF wird von Unfallfolgen weiter belastet

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   LUDWIGSHAFEN (Dow Jones)--Der Chemiekonzern BASF kämpft unverändert mit den Folgen eines schweren Unglücks am Stammsitz. Wegen des Unfalls am 17. Oktober im Werk Ludwigshafen rechnet der Konzern in diesem Jahr auch mit Ergebnisbelastungen. Der Unfall im Landeshafen Nord von Ludwigshafen beeinträchtigt große Teile der Produktion des Werkes. Die Rohstoffversorgung und die gesamte Werkslogistik sind bis auf weiteres durch den Ausfall der Versorgungswege im Umfeld des Unglücks stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Belastungen führten jedoch nicht zu einer Änderung des Jahresausblicks, hatte BASF am Morgen anlässlich der Veröffentlichung des Quartalsberichts bekräftigt.

   Am 17. Oktober war es im Werk Ludwigshafen bei Arbeiten an einer Rohrleitungstrasse zu einer Explosion mit Folgebränden gekommen. 3 Personen wurden getötet, 8 Schwerverletzte waren zu beklagen. Da die Rohstoffversorgung unterbrochen wurde, mussten die Steamcracker, die das Herzstück des Werkes bilden, und mehr als 20 weitere Anlagen heruntergefahren werden. Steamcracker sind petrochemische Großanlagen, in denen Rohbenzin zu chemischen Grundstoffen aufgespalten wird. Es entstehen dabei vor allem Ethylen und Propylen. Beides sind unverzichtbare Grundstoffe für die Herstellung vieler Produkte in Ludwigshafen.

   BASF hat inzwischen mitgeteilt, dass die Steamcracker schrittweise wieder angefahren werden. Seit Freitag produziert ein Steamcracker der BASF wieder Ethylen. Auch der zweite Steamcracker soll in Kürze wieder angefahren werden. In den kommenden Wochen sollen auch die übrigen Anlagen wieder schrittweise angefahren werden. Das für den Betrieb der Steamcracker notwendige Rohbenzin wird nun über den Ölhafen Mannheim geliefert. Der Landeshafen Nord, wo das Unglück geschah, wird für längere Zeit nicht nutzbar sein. Für die Abnahme von Naphta, Ethylen und Propylen musste BASF Force-Majeure-Erklärungen abgeben. Durch die Berufung auf höhere Gewalt wird ein Unternehmen ohne Haftung von seinen Abnahme- oder Lieferverpflichtungen befreit.

   Das Werk in Ludwigshafen zählt mit fast 40.000 Mitarbeitern zu den größten der Welt. Entsprechend hoch sind die Kosten, die durch die Ausfälle im Werk entstehen. Inwieweit diese Kosten durch Versicherungen gedeckt sind, hat BASF bislang nicht konkret veröffentlicht. Auch ist noch unklar, wie lange es dauern wird, bis wieder alle Anlagen ihren gewohnten Betrieb aufnehmen können. Stand 24. Oktober waren noch 23 Anlagen außer Betrieb, 45 Anlagen liefen nicht in Volllast.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/mgo

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   October 27, 2016 04:31 ET (08:31 GMT)

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