Geändert am: 07.10.2022 22:07:02

Guter US-Arbeitsmarktbericht schürt Zinssorgen: ATX und DAX gehen tiefer ins Wochenende -- Wall Street letztlich im Abwärtstaumel -- Börsen in Fernost zum Handelsschluss leichter

AUSTRIA

Der heimische Aktienmarkt ging nach einem volatilen Freitagshandel schwächer aus dem Handel.

Der ATX verlor kurz nach Beginn der Sitzung etwas an Wert und wechselte im Anschluss mehrfach die Richtung. Schließlich ging der heimische Leitindex aber merklich tiefer ins Wochenende, nämlich bei 2.755,78 Zählern (minus 1,09 Prozent).

Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag und nach Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts im Minus präsentiert. Der heimische Leitindex war freundlich in die Sitzung gestartet, wechselte dann einige Male die Vorzeichen, bevor er sich bis zum Nachmittag ein solides Plus von zwischenzeitlich 0,5 Prozent erarbeitete.

Nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten ging es aber rapide bergab. Der US-Arbeitsmarktbericht überraschte die Anleger positiv: Im September wurden 263.000 neue Stellen geschaffen und damit mehr als erwartet. Analysten hatten im Vorfeld mit 250.000 neuen Jobs gerechnet. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote sank unerwartet von 3,7 Prozent auf 3,5 Prozent, hier war ein stabiler Wert prognostiziert worden. Der Anstieg bei den Stundenlöhnen setzte sich fort, sie kletterten um 0,3 Prozent zum Vormonat. Analysten hatten diese Entwicklung erwartet.

"Die Verspannungen am Arbeitsmarkt haben sich daher aus Sicht der Fed kaum ausreichend verringert, weitere kräftige Leitzinserhöhungen sind zu erwarten", hieß es von Commerzbank -Experte Bernd Weidensteiner in einer ersten Reaktion.

In Wien blieb die Meldungslage dünn, auch Analystenstimmen zu Einzelwerten gab es vor dem Wochenende keine. Eine Meldung kam von der OMV. Die seit einem Unfall im Juni monatelang stillgestandene OMV-Raffinerie Schwechat läuft nun wieder im Vollbetrieb, teilte der Konzern am Freitag mit.

DEUTSCHLAND

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt wurden im Tagesverlauf immer pessimistischer.

Der DAX ging zwar tiefer in den Freitagshandel, konnte sich aber gegen Mittag in die Gewinnzone vorarbeiten. Mit den schwachen US-Börsen fiel dann aber auch das deutsche Börsenbarometer bis Handelsende noch tief in die Verlustzone. Letztlich beliefen sich die Einbußen auf 1,59 Prozent, was einen Schlussstand von 12.273 Zählern bedeutete.

Der US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitagnachmittag den Druck auf den deutschen Aktienmarkt verstärkt. Die Zahl der Beschäftigten stieg in den USA im September stärker als erwartet, die Lohnentwicklung entsprach den Prognosen. Von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hiess es, die Arbeitsmarktsituation in den USA sei weiterhin als solide einzustufen. Es bestehe nach den Daten kein Grund daran zu zweifeln, dass die US-Notenbank Fed demnächst nochmals kräftig an der Zinsschraube drehen werde und dies auch im weiteren Verlauf 2022 und zu Beginn des Jahres 2023 tun werde.

Höhere Zinsen bedeuten Risiken für die Aktienmärkte, weil andere Anlageklassen dann attraktiver werden. Zudem bestehen aktuell angesichts der restriktiven Geldpolitik erhebliche Rezessionsgefahren.

WALL STREET

Am US-Aktienmarkt prägten am Freitag rote Vorzeichen das Bild.

So eröffnete der Dow Jones mit einem Verlust in die Sitzung und fiel im Handelsverlauf noch viel tiefer. Schlussendlich gab der US-amerikanische Leitindex 2,11 Prozent auf 29.296,79 Punkte nach. Auch der technologielastige NASDAQ Composite vergrößerte sein Minus, nachdem er bereits zum Start war. Sein Schlussstand betrug 10.652,40 Zähler (-3,8 Prozent).

Ein unerwartet robuster Arbeitsmarktbericht hatte den Anlegern an der Wall Street die Lust auf Aktien am Freitag weiter verdorben. Die Job-Daten wurden von Börsianern als Hinweis auf eine unverdrossen strenge Geldpolitik in den USA interpretiert. Hoffnungen, die US-Notenbank Fed könnte angesichts schwacher Konjunktursignale etwas weniger forsch im Kampf gegen die hohe Inflation vorgehen, haben sich damit wohl vorerst zerschlagen.

Die US-Wirtschaft hatte im September mehr Arbeitsplätze geschaffen als von Analysten erwartet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten Juli und August nach oben revidiert. Während die Arbeitslosenquote überraschend sank, legten die Stundenlöhne erneut deutlich zu.

Der US-Arbeitsmarkt gilt als wichtiger Gradmesser, an dem die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Womöglich hatte deshalb der ein oder andere Börsianer auf schwächere Daten gehofft, um die US-Währungshüter doch noch zum Umdenken zu bewegen. Denn unter Investoren die Sorge groß, dass die Zinsschritte über das Ziel hinausschießen und der Konjunktur noch einen weiteren Dämpfer verpassen. Mit den Jobdaten ist für die Börsianer aber das Szenario schnell steigender Leitzinsen wieder real. Es bestehe nach den Daten "kein Grund daran zu zweifeln, dass die Fed demnächst nochmals kräftig an der Zinsschraube drehen wird und dieses auch im weiteren Verlauf 2022 und zu Beginn des Jahres 2023 tun wird", hieß es dazu von der Bank Helaba.

ASIEN

Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich vor dem Wochenende tiefer.

Der Nikkei verlor zum Handelsschluss 0,71 Prozent auf 27.116,11 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland wurde feiertagsbedingt aufgrund der "Goldenen Woche" bis einschließlich Freitag nicht gehandelt. Der Shanghai Composite verharrte daher auf seinem Schlussstand von Freitag. Da ging es 0,55 Prozent auf 3.024,39 Zähler runter. In Hongkong zeigt sich der Hang Seng letztlich ebenfalls 1,51 Prozent leichter bei 17.740,05 Punkten.

Asiens wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag wieder einen Schritt zurück getan. Die mäßige Entwicklung der Wall Street belasteten. Trotz der Abgaben stabilisierten sich die Märkte der Region auf Wochensicht aber etwas.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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