Geändert am: 09.09.2024 22:01:58

Erholung nach schwacher Vorwoche: US-Anleger hieven Dow & Co. ins Plus -- ATX und DAX letztlich mit Zuwächsen -- Hang Seng schließt tiefrot

AUSTRIA

Anleger an der Wiener Börse wagten sich am Montag wieder aus ihrer Deckung.

Der ATX legte kurz nach Handelseröffnung zu. Auch im weiteren Handelsverlauf tendierte er auf positivem Terrain und beendete die Sitzung 0,93 Prozent fester bei 3.614,88 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Montag einen Stabilisierungsversuch gewagt. In der Vorwoche war der heimische Leitindex auf den tiefsten Stand seit Mitte August zurückgefallen. Auch das europäische Umfeld zeigte sich nach den schwachen Vortagen erholt. In dieser Woche richten sich die Blicke auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Eine weitere Zinssenkung durch die EZB gilt an der Börse als eingepreist. Mit Blick auf die USA bleibt die große Frage, wie stark eine erste Zinssenkung ausfallen wird. Die US-Notenbank wird in der kommenden Woche ihre geldpolitischen Entscheidungen bekanntgeben. Dabei wird sie die am Mittwoch anstehenden Inflationsdaten aus den USA ebenso im Blick haben wie die Erzeugerpreise am Donnerstag sowie die Im- und Exportpreise am Freitag.

Unternehmensseitig blieb die Nachrichtenlage am Montag hierzulande überschaubar.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt stabilisierte sich am Montag nach seiner tiefroten Vorwoche.

Der DAX verbuchte zum Handelsstart einen Aufschlag und zeigte sich auch im weiteren Handel stärker. Letztendlich ging er 0,77 Prozent höher bei 18.443,56 Punkten in den Feierabend.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach seiner sehr schwachen Vorwoche stabilisiert. Am Freitag war das Börsenbarometer im Sog eines sehr schwachen US-Technologiesektors auf ein Tief seit Mitte August abgerutscht. Laut dem Charttechniker Christoph Geyer war trotz der jüngsten Turbulenzen die "kaum anziehende Umsatztätigkeit" auffällig. Dies deute darauf hin, dass es sich bislang noch nicht um eine Ausverkaufssituation gehandelt habe. Und: Von einer übergeordneten Trendwende nach unten sollte aktuell nicht ausgegangen werden, denn trotz generierter langfristiger Verkaufssignale sieht Geyer den DAX zunächst lediglich in einer Korrektur, also einem kurzfristigen Rücksetzer. Dieser könne allerdings noch bis in den Bereich der 18.000-Punkte-Marke führen.

Die Unsicherheit droht aber vorerst hoch zu bleiben. Am Donnerstag teilt die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsentscheidung mit. Eine weitere Zinssenkung durch die EZB gilt an der Börse als eingepreist. Mit Blick auf die USA bleibt die große Frage, wie stark eine erste Zinssenkung ausfallen wird. Die US-Notenbank wird in der kommenden Woche ihre geldpolitischen Entscheidungen bekanntgeben. Dabei wird sie die am Mittwoch anstehenden Inflationsdaten aus den USA ebenso im Blick haben wie die Erzeugerpreise am Donnerstag sowie die Im- und Exportpreise am Freitag.

WALL STREET

Die US-Börsen verbuchten zum Wochenstart Gewinne.

Der Dow Jones konnte Aufschläge von 1,20 Prozent generieren und schloss mit einem Endstand von 40.829,69 Punkten.
Der NASDAQ Composite wurde daneben ebenfalls von Investoren angeschoben und verzeichnete zum Handelsende ein Plus von 1,16 Prozent auf 16.884,60 Zähler.

Am Montag hievten Schnäppchenjäger die Wall Street ins Plus. Zum Wochenschluss hatte der schwache Arbeitsmarktbericht Rezessionsängste und das etwas stärkere Lohnwachstum zugleich Inflationssorgen geschürt - eine für die Börse sehr unvorteilhafte Kombination. Trotz der sich anbahnenden Aufschläge wollen Händler noch nicht von einem Stimmungsumbruch sprechen, das Sentiment sei von Verunsicherung geprägt. Dies gilt auch mit Blick auf die anstehenden wichtigen Ereignisse.

Denn mehr Klarheit erhoffen sich Anleger zumindest in der Inflationsdebatte am Mittwoch, wenn die Verbrauerpreisentwicklung bekannt gegeben wird. Aber schon am Dienstag steht das erste TV-Duell der beiden Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Kamala Harris an. Abgesehen von Details zu ihren wirtschaftspolitischen Kursen wird es wichtig sein, die Kommentare der Kandidaten zur Inflation und zur Fed vor der nächsten Zinssatzentscheidung der Zentralbank zu beobachten. Letztlich kann der Präsident den Zentralbankchef bestimmen.

"Es ist schwer vorstellbar, dass die Fed aggressiver (die Zinsen) senken wird, als der Markt bereits einpreist, zumindest vor der Wahl. Aggressive Kürzungen zu diesem Zeitpunkt und November würden die Fed dem Vorwurf aussetzen, die Wahl zu beeinflussen (was die Fed immer zu vermeiden versucht) und dass sie es vermasselt hat, indem sie nicht früher gesenkt hat", urteilt Analyst Louis Gave von Gavekal Research.

ASIEN

Anleger an den asiatischen Börsen hielten sich am Montag in Deckung.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 büßte schlussendlich 0,48 Prozent ein auf 36.215,75 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite letztendlich 1,06 Prozent auf 2.736,49 Zähler. In Hongkong knickt der Hang Seng derweil um 1,42 Prozent ein auf 17.196,96 Einheiten.

Zum Start in die neue Woche haben negative Vorzeichen an den Börsen in Asien dominiert. Die Aktienmärkte der Region folgten der Wall Street nach unten, wo Rezessionssorgen am Freitag die Kurse kräftig gedrückt hatten, nachdem die Arbeitsmarktdaten für August schwächer ausgefallen waren als erwartet. In Asien lösten sich derweil vielerorts die Indizes von ihren Tagestiefs, als die Futures auf die großen US-Aktienindizes ins Plus drehten.

In Tokio setzte der Nikkei-225-Index seine Verlustserie fort, nachdem das japanische Bruttoinlandsprodukt für das zweite Kalenderquartal nach unten revidiert worden war. Wie in den USA standen auch in Japan Technologiewerte ganz oben auf den Verkaufslisten. Derweil stiegen die chinesischen Verbraucherpreise im August etwas weniger stark als von Volkswirten geschätzt, die Erzeugerpreise verzeichneten den 23. Rückgang in Folge.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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