Geändert am: 18.08.2023 22:03:06

Sorgen um China: ATX und DAX gehen leichter ins Wochenende -- Wall Street schließlich uneins -- Asiens Börsen schlussendlich mit roten Vorzeichen

AUSTRIA

Die Wiener Börse bewegte sich am Freitag abwärts.

Nach einem negativen Start blieb der ATX auch anschließend in der Verlustzone und beendete den letzten Handelstag der Woche 0,27 Prozent schwächer bei 3.117,28 Punkten.

"Der Datenkalender hatte heute unseres Erachtens keine relevanten Einträge vorzuweisen und auch notenbankseitig steht nichts Bewegendes im Kalender. Somit sollte der Wochenschluss impulslos vonstattengehen", kommentierten die Experten der Helaba.

Als belastend sei die technische Situation beim S&P 500 zu bezeichnen, erläuterte die Helaba weiter. "Nicht nur intakte Verkaufssignale sind zu konstatieren, sondern weiter nachgebenden Indikatoren, sowie ein neues Impulstief (4.364). Zudem wurde die 55-Tagelinie zur Wochenmitte unterschritten."

Unternehmensseitig blieb die Nachrichtenlage zum Wochenschluss dünn.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt hielten sich die Anleger am Freitag zurück.

So startete der DAX die Sitzung bereits in der Verlustzone und schloss den Handelstag letztlich 0,65 Prozent tiefer bei 15.574,26 Einheiten.

"Die Luft aus dem Aktienmarkt scheint raus und die Rally-Pause seit Monatsanfang noch nicht beendet", schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Die Anleger stünden vor zwei Problemen: Zum einen sende die Konjunktur in China immer düstere Signale aus, und zum anderen stiegen die Realzinsen wieder, was die Attraktivität von Anleihen gegenüber Aktien erhöhe.

Zudem könnten die Zinsen entgegen den Hoffnungen der Anleger für längere Zeit hoch bleiben. "Es gibt eine bemerkenswerte Neubewertung der längerfristigen Zinssätze", sagte der Stratege Jean Boivin vom BlackRock Investment Institute. Der Markt komme mehr und mehr zu der Ansicht, dass es trotz der jüngsten Fortschritte einen langfristigen Inflationsdruck geben werde. Die gesamtwirtschaftliche Ungewissheit werde in den nächsten Jahren bestehen bleiben, und das erfordere eine größere Entschädigung für den Besitz langlaufender Anleihen in Form von hohen Zinsen.

WALL STREET

Die Wall Street zeigte sich am Freitag unentschlossen.

Der Dow Jones Index startete schwächer, wechselte im weiteren Sitzungsverlauf jedoch die Vorzeichen und schloss den letzten Handelstag der Woche letztlich 0,08 Prozent fester bei 34.501,88 Punkten. Der NASDAQ Composite eröffnete daneben ebenfalls schwächer notierte zum Handelsende 0,20 Prozent leichter bei 13.290,78 Punkten.

Die US-Börsen knüpften am Freitag an ihre Verluste der vergangenen Tage an. Die Anleger befürchteten weitere Zinsschritte der US-Notenbank Fed und schauten mit wachsender Sorge auf die Wirtschaft in China und die sich dort zuspitzende Immobilienkrise.

Laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC-Partners bietet vor allem China Grund zur Sorge. "Die schwache chinesische Wirtschaft und die Immobilienkrise werden immer mehr zur Belastung für die Börsen weltweit", konstatierte er. Der hoch verschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande beantragte in den USA Gläubigerschutz.

ASIEN

An den Börsen in Fernost haben am Freitag die Bären das Ruder übernommen.

In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei mit einem Verlust von 0,55 Prozent bei 31.450,76 Zählern.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis Handelsende 1,00 Prozent auf 3.131,95 Einheiten. In Hongkong gab der Hang Seng 2,05 Prozent auf 17.950,85 Punkte ab.

An der schlechten Stimmung an den asiatischen Aktienmärkten hat sich auch am Freitag nichts geändert. Im Sog neuerlicher Verluste an der Wall Street ging es weiter abwärts mit den Indizes. Die Sorge, dass die US-Notenbank die Zinsen weiter erhöhen könnte, um die weiter zu hohe Inflation in den Griff zu bekommen, sei weiter das dominierende und belastende Thema, hieß es von Händlern. Bereits seit einigen Tagen ziehen die Marktzinsen in den USA stark an, womit Anleihen gegenüber Aktien zunehmend an Attraktivität gewinnen. "Der Markt rechnet offenbar damit, dass die Zinssätze noch länger hoch bleiben werden", sagte IG-Analyst Yeap Jun Rong in Seoul.

Dazu kommt die maue Konjunktur in China als Unsicherheitsfaktor. Wie ernst die Lage ist untermauerten überraschende Zinssenkungen der chinesischen Notenbank zu Wochenbeginn und in Aussicht gestellte weitere Stützungsmaßnahmen, um der schwachen Binnennachfrage und den Risiken in einigen "Schlüsselbereichen" wie dem Wohnungsbau zu begegnen. In ihrem geldpolitischen Bericht für das zweite Quartal kündigte die Notenbank am Vortag außerdem an, den Wechselkurs des Yuan zu stabilisieren.

Nicht nur in China waren die Blicke weiter auf den mit Problemen kämpfenden chinesischen Immobiliensektor gerichtet. Dass der Immobilienriese China Evergrande in den USA Konkurs angemeldet hat, schürte die Sorge um die Stabilität der wichtigen Branche weiter. Dies könne die positiven Impulse zunichtemachen, die von der chinesischen Zentralbank ausgingen, sagten Marktteilnehmer.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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TecDAX 3 212,80 -3,18%
Dow Jones 37 965,60 -0,91%
NASDAQ Comp. 15 603,26 0,10%
NASDAQ 100 17 430,68 0,19%
NIKKEI 225 32 806,13 5,36%
Hang Seng 19 828,30 -13,22%
ATX 3 623,56 -3,70%
Shanghai Composite 3 096,58 -7,34%