Geändert am: 28.10.2024 21:06:20

Tiefere Öpreise stützen etwas: ATX und DAX letztlich stärker -- US-Börsen gehen stärker aus dem Handel -- Japanischer Leitindex Nikkei schließt stark

AUSTRIA

Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Montag unentschlossen.

Der ATX verlor kurz nach der Eröffnung etwas, konnte aber schon kurz darauf Gewinne einfahren. Nach einem erneuten Ausflug leicht unter die Nulllinie stieg er jedoch wieder an und beendete die Sitzung 0,6 Prozent höher bei 3.604,55 Punkten.

An den Börsen wurde mit Erleichterung aufgenommen, dass die teilweise befürchtete weitere Eskalation im Nahen Osten vorerst ausgeblieben war. Für Unsicherheit sorgte aber die näher rückende US-Präsidentenwahl. Viele Anleger dürften derzeit auch die in dieser Woche erwarteten Quartalszahlen einiger wichtiger US-Konzerne wie Amazon, Apple und Microsoft abwarten, hieß es am Markt. Zudem dürfte die anstehende US-Präsidentenwahl für Unsicherheit an den Märkten sorgen.

Marktbewegende Konjunkturdaten wurden am Montag nicht erwartet. "Im Wochenverlauf wird es aber spannend, denn sowohl in der Eurozone/Deutschland als auch in den USA stehen die Wachstumszahlen des dritten Quartals an", schrieben die Analysten der Helaba.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Leitindex begab sich zum Wochenauftakt auf Richtungssuche.

Der DAX eröffnete etwas höher und stieg zunächst weiter. Zwischenzeitlich gab er seine Gewinne ab, bevor er sich wieder auf grünes Terrain vorkämpfte. Letztendlich beendete das Börsenbarometer den Handelstag 0,35 Prozent fester bei 19.531,62 Zählern.

Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt nannte vor allem geopolitische Gründe für die Erholung im frühen Handel. "Es herrscht Erleichterung darüber, dass Israels Militärschlag gegen den Iran weniger heftig ausgefallen ist als befürchtet", kommentierte er. Dazu trage nicht zuletzt bei, dass weder Ölfelder noch Atomanlagen Ziel des Vergeltungsschlages gewesen seien.

Vor wichtigen Konjunkturdaten im Wochenverlauf, etwa Inflationsdaten, oder zahlreichen Quartalsberichten schwer gewichteter US-Konzerne wie Amazon, Apple und Microsoft sowie einiger deutscher Konzerne blieb es zum Wochenauftakt aber noch relativ ruhig. Zudem herrschte auch eine gewisse Vorsicht vor den in der nächsten Woche anstehenden US-Präsidentschaftswahlen.

WALL STREET

Die US-Börsen zeigten sich am Montag stärker.

Der Dow Jones eröffnete die Sitzung bereits höher und legte anschließend weiter zu. Er beendete die Sitzung 0,65 Prozent im Plus bei 42.388,03 Punkten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite notierte ebenfalls höher und hielt sich auch im Verlauf in der Gewinnzone. Er legte letztlich 0,26 Prozent auf 18.567,19 Zähler zu.

Fallende Ölpreise lieferten dem US-Aktienmarkt am Montag erst einmal Rückenwind. Sie sanken deutlich, nachdem Israel am Wochenende zwar einen Vergeltungsangriff auf den Iran unternommen hatte, dieser aber weniger umfangreich ausgefallen war als zuletzt teils befürchtet. Zudem mahnte Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei überlegtes Handeln an. Außerdem arbeitet die Ölindustrie des Landes auch nach dem Angriff Israels normal.

"Langsam legt sich eine bleierne Schwere auf die Kapitalmärkte", schrieben die Experten der Dekabank mit Blick auf die US-Wahl am 5. November. Die Märkte reagierten auf Wirtschaftsdaten und -meldungen weniger als sonst, weil die Wahl in der wichtigsten Volkswirtschaft der Welt alles überschattet. "In den vergangenen Handelstagen positionierten sich die Marktteilnehmer noch einmal stärker in Richtung eines Trump-Sieges: Die Renditen von Staatsanleihen stiegen deutlich an, die Aktienmärkte tendierten freundlich." Nun warteten alle ab, was am Wahltag geschehen wird. Daneben steht in dieser Woche auch eine Flut an Unternehmensberichten auf der Agenda - vor allem aus dem Technologie-Sektor. Die großen Technologie-Konzerne waren zuletzt die stärksten Triebkräfte für den Anstieg der Märkte auf Rekordstände. Zudem stehen Aussagen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) besonders im Fokus.

ASIEN

An den Börsen in Asien ging es zu Wochenbeginn aufwärts.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit einem Plus von 1,82 Prozent bei 38.605,53 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland gewann der Shanghai Composite letztlich 0,68 Prozent auf 3.322,20 Einheiten.
Der Hang Seng in Hongkong ging um knappe 0,04 Prozent fester bei 20.599,36 Zählern aus dem Handel.

Überwiegend festere Kurse kennzeichneten das Börsengeschehen am Montag in Asien. In Japan droht jedoch nach dem Wahlausgang, bei dem die regierende LDP-Partei die Mehrheit im Parlament verfehlte, eine Periode politischer Unsicherheit. Dies könnte die Notenbank dazu veranlassen, einen weniger falkenhaften Kurs zu fahren - in der Folge wertete der Yen auf das niedrigste Niveau seit rund drei Monaten ab. Der schwache Yen wiederum befeuerte die japanische Börse.

In China könnten in dieser Woche Einkaufsmanageindizes Aufschluss darüber geben, ob die Stimmung in der Wirtschaft bereits von den Stimuli der Regierung und den geldpolitischen Lockerungen der Notenbank beeinflusst worden ist. Die chinesische Zentralbank führt nun wie bereits avisiert ein neues geldpolitisches Instrument zur Sicherung der Liquidität des Bankensystems ein. Die Gewinne in der Industrie sind derweil im September eingebrochen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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