10.10.2011 13:52:06
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Börsen in Europa am Mittag: Im Plus, Erste Group Bank schickt ATX in den Keller
Paris (aktiencheck.de AG) - Die wichtigsten europäischen Indizes notieren im Monatghandel auch zur Mittagszeit in der Gewinnzone. Für Unterstützung sorgt dabei die Hoffnung auf ein Gesamtpaket zur Lösung der europäischen Schuldenkrise. Der Dow Jones EURO STOXX 50 gewinnt derzeit 0,92 Prozent auf 2.290,00 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 verbessert sich um 0,77 Prozent auf 2.239,40 Zähler. Die europäischen Länderbörsen tendieren mehrheitlich im Plus.
An der Wall Street zeichnet sich heute eine positive Handelseröffnung ab. So rückt der Dow Jones Future derzeit um 1,33 Prozent vor. Der NASDAQ-Future legt um 1,27 Prozent zu, während der S&P-Future um 1,29 Prozent steigt. Heute Nachmittag stehen in den USA keine besonders wichtigen Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an.
Die italienische Industrieproduktion hat sich im August 2011 nach Angaben der nationalen Statistikbehörde Istat überraschend erhöht. Binnen Jahresfrist stieg der Industrie-Output der viertgrößten europäischen Volkswirtschaft kalenderbereinigt um 4,7 Prozent. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 2,7 Prozent gerechnet. Im Vormonatsvergleich erhöhte sich die Industrieproduktion saisonbereinigt um 4,3 Prozent, während Volkswirte ein Plus um 0,1 Prozent erwartet hatten.
In Österreich brechen derzeit die Aktien der Erste Group Bank um 14 Prozent ein. Die Bank geht vor dem Hintergrund von Einmalaufwendungen in Zusammenhang mit der Schuldenkrise in Europa und hohen Einmalbelastungen in Ungarn und Rumänien von einem dreistelligen Millionenverlust im laufenden Fiskaljahres aus. Außerdem wird man auf eine Dividendenzahlung verzichten. So wird man den Firmenwert (Goodwill) an der ungarischen Tochterbank Erste Bank Hungary in Höhe von 312 Mio. Euro vor Steuern (312 Mio. Euro nach Steuern) vollständig abschreiben. Zusätzlich wird sie Risikovorsorgen im Gesamtausmaß von 450 Mio. Euro (vor Steuern) bilden. Damit reagiert man auf die massiven staatlichen Interventionen im ungarischen Bankensektor, die Anhebung der Ziel-Deckungssquote für Not leidende Kredite und die Verschlechterung der Kreditqualität. Außerdem wird man den Firmenwert an der rumänischen Tochtergesellschaft BCR angesichts der langsamer als erwartet verlaufenden wirtschaftlichen Entwicklung um 700 Mio. Euro vor Steuern (627 Mio. Euro nach Steuern ) teilweise abschreiben. Wie es weiter heißt, hat man das Obligo gegenüber den Staaten Griechenland, Portugal, Spanien, Irland und Italien von 1,9 Mrd. Euro zum Ende des Jahres 2010 auf 0,6 Mrd. Euro zum 30. September 2011 deutlich reduziert. Dabei seien 95 Prozent des Exposures zum 30. September 2011 zu Marktwerten bewertet. Gleichzeitig sei das Obligo gegenüber den Staaten Griechenland und Portugal auf ca. 10 Mio. Euro gesunken. Darüber hinaus wird die Erste Group die Darstellung ihres CDS-Portfolios (verkaufte Absicherungen) von fortgeführten Anschaffungskosten auf Marktpreise anpassen. Dies werde das Eigenkapital für die Jahre vor 2011 einmalig mit 280 Mio. Euro belasten. Im Hinblick auf die Umsetzung von IFRS 9 wird die Erste Group ferner die konzernweit verwendeten Effektivzinsmodelle vereinheitlichen. Dies führt zu einer einmaligen Gesamtbelastung des Eigenkapitals in Höhe von etwa 210 Mio. Euro. Als Folge erwartet die Erste Group Bank für die ersten neun Monate 2011 einen Nettoverlust im Bereich von etwa 920 bis 970 Mio. Euro. Bereinigt um diese außerordentlichen Belastungen (mit Ausnahme der Bankensteuern in Österreich und Ungarn) geht die Erste Group für die ersten neun Monate 2011 von einem Nettogewinn von rund 700 Mio. Euro aus. Auch das Konzernergebnis für das laufende Fiskaljahr soll mit 700 bis 800 Mio. Euro deutlich negativ ausfallen. Vor außerordentlichen Belastungen wird hier ein Nettogewinn von 850 - 950 Mio. Euro erwartet.
Ganz oben auf dem Einkaufszettel der Investoren finden sich im französischen Leitindex CAC 40 zur Mittagszeit die Aktien von Technip mit einem Zugewinn von 4,5 Prozent wieder, während sich die Anleger gleichzeitig vornehmlich von den Anteilsscheinen von Cap Gemini trennen, die am Indexende 1,5 Prozent an Wert einbüßen. Ferner fliegen in Frankreich im breiten Markt Air France-KLM um 2,7 Prozent vor. Die Fluggesellschaft konnte ihre Passagierzahlen im September steigern. So wurden im Berichtszeitraum insgesamt 6,86 Millionen Fluggäste befördert, was gegenüber dem Vorjahreswert einem Plus von 8,4 Prozent entspricht. Der Sitzladefaktor verbesserte sich auf 85,2 Prozent, nach 83,8 Prozent im Vorjahreszeitraum.
In der Schweiz wird die Spitzenposition im Leitindex SMI von Adecco mit einem Aufschlag von 3,6 Prozent eingenommen. Gleichzeitig hinken Givaudan mit einem Abschlag von 0,6 Prozent hinterher.
In Belgien hat sich die im Zuge der europäischen Schuldenkrise ins Schlingern geratene belgische Dexia S.A. mit seinen staatlichen Großaktionären nach langen Verhandlungen auf ein umfangreiches Rettungskonzept geeinigt. Demnach wird der Belgische Staat demnach 100 Prozent der Anteile der belgischen Dexia-Tochter Dexia Bank Belgium für 4 Mrd. Euro übernehmen. Wie aus der Mitteilung des belgischen Finanzkonzerns weiter hervorgeht, stellen die Belgien, Frankreich und Luxemburg außerdem in den kommenden zehn Jahren Finanzierungsgarantien in Höhe von bis zu 90 Mrd. Euro bereit. Diese sollen zu 60,5 Prozent von Belgien und zu 36,5 Prozent von Frankreich getragen werden. die übrigen 3 Prozent werden von Luxemburg zur Verfügung gestellt. Unterdessen geht es für die Aktie des Finanzkonzerns KBC Groep um 1,3 Prozent nach unten. Das Unternehmen teilte heute mit, dass man die Private Banking-Sparte an Precision Capital verkaufen wird. Dabei zahlt Precision Capital mit Sitz in Luxemburg für die Sparte KBL European Private Bankers (KBL epb) insgesamt 1,05 Mrd. Euro, wobei 50 Mio. Euro von der Ergebnisentwicklung bei KBL epb abhängig sind.
Dow Jones EURO STOXX 50: 2.290,00 (+0,92 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.239,40 (+0,77 Prozent) FTSE 100 (London): 5.366,20 (+1,18 Prozent) CAC40 (Paris): 3.130,96 (+1,14 Prozent) MIB (Mailand): 15.811,84 (+1,82 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 8.823,60 (+0,29 Prozent) SMI (Zürich): 5.694,68 (+0,75 Prozent) ATX (Wien): 1.942,74 (-2,77 Prozent) (10.10.2011/ac/n/m)
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Indizes in diesem Artikel
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EURO STOXX 50 | 5 286,87 | 0,09% | |
FTSE 100 | 8 673,96 | 0,31% | |
CAC 40 | 7 950,17 | 0,11% | |
IBEX 35 | 12 368,90 | -0,41% | |
ATX | 3 864,38 | 0,32% | |
PX | 1 091,83 | 0,34% | |
AEX | 921,94 | 0,32% | |
BEL 20 | 4 326,05 | -0,06% | |
ATX Prime | 1 932,26 | 0,31% | |
EURONEXT 100 | 1 542,88 | 0,37% | |
EURO STOXX | 541,38 | 0,08% | |
FTSE MIB | 36 455,19 | 0,07% |