08.11.2012 20:24:46
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Börsen in Europa-Schluss: Zurückhaltender Handel nach EZB-Entscheid
Paris (www.aktiencheck.de) - Nach den deutlichen Vortagesverlusten notierten die wichtigsten europäischen Indizes am Donnerstag wenig verändert. Dabei stützte unter anderem auch die Erleichterung über die Verabschiedung eines Sparpaketes durch das griechische Parlament. Konjunktursorgen indes belasteten wiederum die Stimmung unter den Anlegern. Der EURO STOXX 50 (ISIN EU0009658145/ WKN 965814) gewann leicht auf 2.479,13 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 legte um 0,05 Prozent zu auf 2.525,20 Zähler. Die europäischen Länderbörsen wiesen indes mehrheitlich schwächere Tendenzen aus.
Der Geldpolitische Rat der Europäischen Zentralbank beschloss auf seiner heutigen turnusmäßigen Sitzung, das Zinsniveau nicht anzutasten. Der zentrale 2-Wochen-Refi-Mindestbietungssatz, zu dem sich die Geschäftsbanken refinanzieren, verharrt damit bei 0,75 Prozent. Marktbeobachter hatten diese Entscheidung bereits im Vorfeld erwartet, da es im Vorfeld keine Hinweise an die Finanzmärkte hinsichtlich eines Zinsschritts gab. Für die kommenden Monate halten sie jedoch eine Zinssenkung nicht für ausgeschlossen. Mit Blick auf eine konjunkturelle Abkühlung schloss indes EZB-Chef Draghi eine weitere Zinssenkung in der Zukunft nicht aus.
Die britische Notenbank hat die Leitzinsen erneut unverändert belassen und das Volumen des Anleiherückkaufprogramms bestätigt. Marktbeobachter hatten im Vorfeld mit dieser Entscheidung gerechnet. Wm Morrison Supermarkets verloren 1,5 Prozent an Wert. Die viertgrößte Supermarktkette in Großbritannien musste im abgelaufenen Quartal einen Umsatzrückgang ausweisen. Für den Rest des Jahres rechnet man mit einem anhaltend schwierigen Marktumfeld. Dennoch geht man davon aus, dass die finanzielle Performance im Gesamtjahr im Rahmen der eigenen Erwartungen liegen wird. Tate & Lyle (TateLyle) verbilligten sich daneben um 0,5 Prozent. Der Zucker- und Süßstoffproduzent verzeichnete im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang. Zurückzuführen war dies auf starke Vorjahresvergleichszahlen, schwächere Marktbedingungen in Europa und eine Änderung bei den Fixkosten in Zusammenhang mit dem Neustart einer Fabrik in McIntosh (Alabama). Auf bereinigter Basis konnte das Ergebnis jedoch zulegen. Im FTSE 100 gewannen Randgold als Spitzenreiter 1,7 Prozent, während Eurasion Natural Ressources am Indexende 3,4 Prozent einbüßten.
Das französische Handelsbilanzdefizit hat sich im September nach Angaben der Zollbehörde verkleinert. So verringerte sich das Defizit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone auf 5,03 Mrd. Euro. Für August 2012 war noch ein Passivsaldo von 5,26 Mrd. Euro und für September 2011 ein Defizit von 6,87 Mrd. Euro ermittelt worden. Hierbei schrumpften die Ausfuhren auf 37,59 (Vormonat: 38,18) Mrd. Euro, während die Einfuhren auf 42,62 (Vormonat: 43,44) Mrd. Euro abnahmen. Société Générale verteuerten sich um 1,7 Prozent. Die Bankgesellschaft teilte mit, dass ihr Gewinn im dritten Quartal eingebrochen ist. Zurückzuführen war dies vor allem auf Verluste aus dem Verkauf der griechischen Sparte und eine bilanzielle Sonderbelastung. Die Erwartungen des Marktes wurden verfehlt. In Frankreich tendierten zudem die Anteilsscheine von EADS um 4,2 Prozent schwächer. Der Luft- und Raumfahrtkonzern hat im dritten Quartal einen Gewinn auf Vorjahresniveau erzielt. Der Umsatz konnte dabei deutlich zulegen. Nach neun Monaten wurde das Ergebnis mehr als verdoppelt. Die Gewinnprognose für 2012 wurde bestätigt. Cap Gemini verbilligten sich als Schlusslicht im CAC 40 um 4,6 Prozent. Der IT-Dienstleister hat seinen Umsatz im dritten Quartal um 6,1 Prozent gesteigert. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bekräftigt. Größter Gewinner im CAC 40 waren Alcatel-Lucent mit einem Plus von 11,6 Prozent.
Im schweizerischen Leitindex SMI rückten Swiss Re als bester Wert um 1,9 Prozent vor. Der Rückversicherer konnte im dritten Quartal dank der starken Entwicklung in Nordamerika und einem positiven Einmaleffekt mit einem deutlichen Ergebnisanstieg aufwarten. Die verdienten Prämien und Honorareinnahmen der Gruppe stiegen um 11 Prozent. Der Schaden-Kosten-Satz der Gruppe betrug hervorragende 72,0 Prozent (gegenüber 85,3 Prozent). Für eine Enttäuschung sorgte unterdessen Swisscom . Der Telekommunikationskonzern teilte mit, dass sein Gewinn im dritten Quartal angesichts erhöhter Kosten und stagnierender Umsätze gesunken ist. Die Erwartungen wurden damit verfehlt. Zudem wurde die Jahresplanung nach unten korrigiert. Das Papier verschlechterte sich als zweitschlechtester Wert im SMI um 1,6 Prozent. Schlimmer traf es nur Transocean, die 2,2 Prozent nachgaben.
In den Niederlanden standen die Anteilsscheine von AEGON mit einem Zugewinn von 2 Prozent hoch im Kurs. Der Versicherer verbuchte im abgelaufenen Quartal einen deutlichen Gewinnanstieg, was mit Kostensenkungen, geringeren Abschreibungen sowie Sonderbelastungen im Vorjahr zusammenhängt. Die Erwartungen wurden somit übertroffen.
In Spanien ging es für die Titel des Öl- und Erdgaskonzerns Repsol (REPSOL SA) um 0,7 Prozent nach oben. Das Unternehmen verzeichnete in den ersten neun Monaten einen leichten Gewinnrückgang. Das operative Ergebnis konnte jedoch deutlich zulegen.
Dow Jones EURO STOXX 50: 2.479,13 (+0,01 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.525,20 (+0,05 Prozent) FTSE 100 (London): 5.776,05 (-0,27 Prozent) CAC40 (Paris): 3.407,68 (-0,06 Prozent) MIB (Mailand): 15.194,08 (-0,64 Prozent) SMI (Zürich): 6.713,62 (+0,24 Prozent) ATX (Wien): 2.175,20 (-1,30 Prozent) (08.11.2012/ac/n/m)
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