Konkurrenzkampf |
14.01.2024 15:51:00
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BYD und Tesla mit Preiskampf auf dem chinesischen Markt: Wessen Strategie ist erfolgreicher?
• Tesla setzte größere Preissenkungen durch
• BYD dennoch auf der Überholspur
Die beiden Hersteller von E-Fahrzeugen Tesla und BYD liefern sich in China ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Vorreiterstellung. In dem aktuell schwierigen Marktumfeld setzen die Rivalen dabei in der Volksrepublik und darüber hinaus auf Preissenkungen, um jeweils ihre ehrgeizigen Auslieferungsziele zu erreichen.
Tesla senkt Preise deutlicher als BYD
Tesla hat einer Studie zufolge dabei die Preise seiner Stromer mehr gedrückt, wie CNBC mit Verweis auf die US-Analysefirma JL Warren Capital berichtet. So habe Tesla den Preis für sein Model 3 im Zeitraum von Dezember 2022 bis Dezember 2023 um sechs Prozent reduziert. Für das Model Y hätten chinesische Käufer sogar elf Prozent weniger zahlen müssen. Auch BYD hat in der Volksrepublik Preisnachlässe durchgesetzt. Der Preis für das Flaggschiff-Modell Han sei im gleichen Zeitraum jedoch lediglich um fünf Prozent gesunken, heißt es laut JL Warren Capital-CEO Junheng Li.
Der BYD-Sedan Han ist dabei am ehesten mit den Modellen von Tesla zu vergleichen, da er in einer ähnlichen Preiskategorie von rund 28.000 US-Dollar rangiert. Andere BYD-Fahrzeuge werden wesentlich günstiger angeboten. Wie die Analyse zeigt, hat der chinesische E-Autobauer über das Jahr 2023 hinweg die Preise einiger Kassenschlager um zehn und sogar 17 Prozent reduziert. Laut Li sei dies jedoch kein ungewöhnlicher Schritt: "Preisnachlässe im zweistelligen Bereich sind eine übliche Werbeaktion von [Originalherstellern], um den Absatz zu fördern und das Verkaufsziel zu erreichen", zitiert CNBC die Expertin.
New Energy Vehicles werden wichtiger
Insgesamt konnten sogenannte New Energy Vehicles 2023 einen größeren Platz auf dem chinesischen Automarkt einnehmen, wie das Nachrichtenportal schreibt. Dies dürfte auch an den Subventionen seitens der chinesischen Regierung gelegen haben. Mittlerweile sind mehr als ein Drittel aller PKW in der Volksrepublik solche mit Batterie oder Hybrid-Fahrzeuge. Geht es nach der JL Warren Capital-Chefin dürfte der Anteil 2024 noch zunehmen auf 40 Prozent, wobei die Analystin erwartet, dass die Verkäufe von E-Autos um 20 Prozent zunehmen dürften. Der harte Konkurrenzkampf auf dem wichtigen chinesischen E-Automarkt habe jedoch nicht nur positive Auswirkungen, meint Li. So würden E-Autoanbieter versuchen insbesondere durch neue Modelle mehr Kunden von sich zu überzeugen. Dies führe jedoch dazu, dass der Markt "mit veralteten Modellen" überschwemmt werde. So hätte der Entwicklungszyklus neuer Fahrzeuge in China in der Vergangenheit etwa drei Jahren umfasst. Mittlerweile sei er jedoch auf ein bis zwei Jahre verkürzt worden. Eine Strategie, die auch BYD erfolgreich nutzt.
Veränderung der Wettbewerbslandschaft
"Die Wettbewerbslandschaft in der Autoindustrie hat sich verändert", meint Bridget McCarthy, Leiterin der China-Aktivitäten des Hedgefonds Snow Bull Capital, gegenüber Bloomberg. "Es geht nicht mehr um die Größe und das Erbe von Autoherstellern, sondern um die Geschwindigkeit, mit der sie Innovationen vorantreiben und sich weiterentwickeln können. BYD hat schon vor langer Zeit damit begonnen, sich darauf vorzubereiten, dies schneller zu tun, als irgendjemand es für möglich gehalten hätte, und jetzt muss der Rest der Branche versuchen, aufzuholen."
BYD zieht an Tesla bei Auslieferungen vorbei
Im vierten Quartal 2023 zog BYD in Sachen Auslieferungen an Tesla vorbei und das nicht in China, sondern weltweit gesehen. Dies stelle einen wichtigen Wendepunkt für den E-Automarkt dar, den Tesla bislang ohne Frage anführte, wie die Nachrichtenagentur berichtet. Schon im dritten Quartal 2023 schrumpfte der Abstand zwischen den Auslieferungszahlen von Tesla und BYD deutlich zusammen. Während der US-Autobauer weltweit 435.100 Stromer an Kunden auslieferte, konnte BYD 431.600 EVs an die neuen Besitzer übergeben. Darüber hinaus liegt Tesla auch bei wichtigen Fundamentaldaten wie Umsatz, Gewinn und Marktkapitalisierung vor dem chinesischen Konkurrenten. Wie das Analysehaus Bernstein jedoch voraussieht, dürften sich einige dieser Lücken 2024 deutlich verkleinern. So gehen die Experten laut Bloomberg davon aus, dass Tesla 2024 114 Milliarden US-Dollar an Verkäufen generieren dürfte, schon kurz darauf folgt jedoch BYD mit 112 Milliarden US-Dollar.
Laut GlobalData-Prognosen dürfte BYD zudem 2023 auch in die Riege der zehn größten Autohersteller weltweit aufsteigen, wie aus einer Bloomberg-Grafik hervorgeht. So dürfte BYD mit geschätzten 3,13 Millionen Verkäufen in 2023 auf Rang neun der Top Ten rangieren. Auf Platz eins dürfte Toyota mit 10,65 Millionen Auslieferungen verbleiben.
Redaktion finanzen.at
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