14.12.2006 13:33:00

DAX am Mittag: Leicht positiv, E.ON investiert Milliarden, FMC auf Talfahrt

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Stimmung der deutschen Marktteilnehmer ist nach wie vor positiv, dennoch kann der Dax die morgendlichen Gewinne zur Tagesmitte hin nicht ganz verteidigen und tendiert aktuell noch 0,09 Prozent fester bei 6.526,46 Punkten. Für den MDAX geht es gleichzeitig um 0,27 Prozent auf 9.188,88 Zähler aufwärts. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten die weitere Richtung vorgeben.

Nachdem die australische Fluggesellschaft Qantas einem verbesserten Übernahmeangebot in Höhe von 11,1 Mrd. Australischen Dollar eines Konsortiums aus Finanzinvestoren zugestimmt hat, rücken Titel der Deutschen Lufthansa um 1,4 Prozent vor. Anteilsscheine der Deutschen Börse sowie die der Deutschen Post erholen sich von den Vortagesverlusten und legen jeweils rund 1,5 Prozent zu. Ein weiterer Gewinner ist DaimlerChrysler. Einem Zeitungsbericht zufolge will Chrysler die Weihnachtsferien verlängern, um die hohen Neuwagen-Bestände abzubauen.

Siemens tendieren dagegen schwächer. Aktuellen Presseberichten zufolge liegen der Staatsanwaltschaft nach der Verhaftung von Thomas Ganswindt, früherer Zentralvorstand des Industriekonzerns, Hinweise vor, denen zufolge auch andere Mitglieder der Konzernspitze vom System schwarzer Kassen gewusst haben sollen. Anteilsscheine des Energieriesen E.ON, der ein milliardenschweres Investitionsprogramm angekündigt hat, geben leicht ab. Daneben leiden FMC unter einer Abstufung durch Goldman Sachs und knicken um annähernd 3 Prozent ein, schwächer präsentieren sich unter anderem außerdem Infineon, TUI und MAN.

In der zweiten Reihe steht Techem nach der Vorlage von Geschäftszahlen im Blick, aktuell tendiert die Aktie des Energiedienstleisters leicht positiv. Rote Vorzeichen prägen das Bild hingegen bei ProSiebenSat.1. Presseangaben zufolge ist das Rennen um die Kontrolle über den Medienkonzern entschieden und ein aus den Finanzinvestoren KKR und Permira bestehendes Bieterkonsortium hat den Zuschlag für die Fernsehsendergruppe erhalten. STADA knüpfen indes an die starke Vortagesentwicklung an und liegen mit +4 Prozent an der Indexspitze.

Der Energieversorger E.ON AG (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) kündigte für die kommenden drei Jahre Investitionen in Milliardenhöhe an. Wie der im DAX30 notierte Konzern erklärte, will man bis zum Jahr 2009 Mittel in Höhe von insgesamt 25,3 Mrd. Euro für Investitionen zur Verfügung stellen. Der klare Schwerpunkt liegt mit 22,4 Mrd. Euro bei Sachanlageinvestitionen, die insbesondere zur weiteren Verbesserung der Versorgungssicherheit in den E.ON-Märkten beitragen werden. Davon entfällt mit 11,4 Mrd. Euro der größte Anteil auf die Modernisierung und den Neubau von Kraftwerken. In Deutschland ist neben den begonnenen Kraftwerksneubauten in Datteln und Irsching ein neuer 1.100 MW-Steinkohleblock am Standort Staudinger vorgesehen, wobei das letztere Projekt noch unter dem Vorbehalt verlässlicher energiepolitischer und regulatorischer Rahmenbedingungen steht. Ebenfalls in Deutschland geplant ist ein Steinkohle-Versuchskraftwerk mit einem Wirkungsgrad von mehr als 50 Prozent. Weiterhin baut E.ON ein 800 MW-Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Italien, ein 1.100 MW-Kohlekraftwerk in den Niederlanden und mehrere neue Kohle- und Gaskraftwerke in Osteuropa. In Großbritannien sind ein 1.200 MW-Gaskraftwerk und ein 1.600 MW-Kohlekraftwerk geplant. Leistungssteigerungen bei bestehenden Kraftwerken sowie der Bau eines neuen Gaskraftwerks mit Wärmekopplung stehen in Nordeuropa auf dem Programm. Die Fertigstellung des im Bau befindlichen Kohlekraftwerks Trimble County 2 bildet den Schwerpunkt der Kraftwerksinvestitionen in den USA. Neben dem Bau neuer Großkraftwerke sind auch mehrere Windkraftprojekte - insbesondere Offshore- Windparks in Großbritannien, Deutschland und Nordeuropa - sowie ein Biomassekraftwerk in der Planung enthalten. Des Weiteren wird E.ON insgesamt 5,7 Mrd. Euro für die Modernisierung und den Ausbau der Stromnetze ausgeben, wobei der Schwerpunkt hier auf dem deutschen Netz liegen soll. Für den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur zur Gasversorgung sind Investitionen von insgesamt rund 4,0 Mrd. Euro vorgesehen. Für den Erwerb von Beteiligungen stehen dem deutschen Energieversorger im Rahmen dieses Budgets 2,9 Mrd. Euro zur Verfügung. Der größte Anteil davon entfällt auf die Beteiligung am westsibirischen Gasfeld Yushno Russkoje. Über die in der Planung enthaltenen Beteiligungsinvestitionen hinaus verfolgt E.ON die Akquisition des spanischen Energieversorgers Endesa S.A. konsequent weiter, teilte der Konzern mit.

Die Immobiliengesellschaft Eurocastle Investment Ltd. hat mit der zur Deutsche Bank AG (ISIN DE0005140008/ WKN 514000) gehörenden Tochtergesellschaft DB Real Estate ein Abkommen über den Kauf eines milliardenschweren Immobilienportfolios geschlossen. Wie die niederländische Gesellschaft am Donnerstag erklärte, wird man im Rahmen der Vereinbarung ein aus 61 Immobilienobjekten bestehendes Portfolio des offenen Immobilienfonds DB Grundbesitz Invest übernehmen. Der Kaufpreis wurde dabei auf insgesamt rund 2,1 Mrd. Euro beziffert. Das Portfolio besteht vorwiegend aus Büroimmobilien und verfügt über eine Gesamtmietfläche von rund 840.000 Quadratmetern. Rund 83 Prozent der Gesamtfläche ist derzeit vermietet. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2007 abgeschlossen werden.

Aktuellen Presseberichten zufolge liegen der Staatsanwaltschaft nach der Verhaftung von Thomas Ganswindt, früherer Zentralvorstand des Industriekonzerns Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610), Hinweise vor, denen zufolge auch andere Mitglieder der Konzernspitze vom System schwarzer Kassen gewusst haben sollen. Dies berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch vorab aus ihrer Donnerstagausgabe. Mehrere Beschuldigte haben nach Informationen der Zeitung bei ihren Geständnissen neben dem am Montag verhafteten Ganswindt auch die Namen anderer Spitzenmanager genannt, die von Schwarzgeldkonten oder sogar von Korruptionsvorgängen gewusst haben sollen. Der Zeitung zufolge macht inzwischen auch Michael Kutschenreuter, der frühere Finanzvorstand der Sparte Telekommunikation (Com) entsprechende Angaben. Dieser hatte nach seiner Verhaftung Mitte November drei Wochen lang geschwiegen, seit Ende vergangener Woche sagt er der Zeitung zufolge umfassend aus. Dabei geht es u.a. um einen früheren Geschäftspartner aus Saudi-Arabien, der gedroht habe der US-Börsenaufsicht SEC belastende Unterlagen zukommen zu lassen und daraufhin großzügig abgefunden wurde.

Die Techem AG (ISIN DE0005471601/ WKN 547160), ein Dienstleistungsunternehmen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, meldete heute, dass sie im Geschäftsjahres 2005/06 eine klares Umsatz- und Ergebniswachstum erzielt hat Wie das im MDAX notierte Unternehmen am Donnerstag bekannt gab, erhöhten sich die Umsatzerlöse von 466,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2004/05 auf nun 523,0 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs im gleichen Zeitraum von 84,4 Mio. auf 106,4 Mio. Euro. Zudem legte das Nettoergebnis auf 57,3 Mio. Euro oder 2,34 Euro je Aktie zu, nachdem es im Vorjahr bei 39,9 Mio. Euro bzw. 1,62 Euro pro Aktie gelegen hatte. Für das laufende Geschäftsjahr 2006/07 strebt der Konzern einen Anstieg von 6 bis 7 Prozent bei Umsatz und EBIT an.

Das Rennen um die Kontrolle über den Medienkonzern ProSiebenSat.1 Media AG (ISIN DE0007771172/ WKN 777117) ist Presseangaben zufolge entschieden. Wie die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf verhandlungsnahe Kreise berichtet, hat ein aus den Finanzinvestoren KKR und Permira bestehendes Bieterkonsortium den Zuschlag für die Fernsehsendergruppe erhalten. In der Nacht habe das Verkäuferkonsortium um den US-Milliardär Haim Saban sich darauf verständigt, berichtet die Wirtschaftszeitung. Der Preis war zunächst nicht bekannt. Härtester Konkurrent war nach Informationen der "FTD" offenbar bis zum Schluss die türkische Dogan-Gruppe, während das Konsortium um Apax und Goldman bereits früh aus dem Rennen gewesen sei. (14.12.2006/ac/n/m)

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