13.10.2008 10:23:00
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DAX am Morgen: Deutliche Erholung, Finanzwerte im Aufwind
Die zuletzt arg gebeutelten Finanzwerte können dabei kräftig zulegen. An der Indexspitze springen Papiere der HRE um rund 28 Prozent. Daneben ziehen die Commerzbank um über 21 Prozent, die Deutsche Bank um mehr als 17 Prozent und die Deutsche Postbank um knapp 14 Prozent an.
Bei Infineon schlägt ein Plus von gut 16 Prozent zu Buche. Wie heute bekannt wurde, veräußert die Speicherchip-Tochter Qimonda ihre Beteiligung an Inotera an den amerikanischen Mitbewerber Micron für 400 Mio. Dollar. Kursgewinne im zweistelligen Prozentbereich fahren außerdem ThyssenKrupp, K+S sowie Daimler ein. Verlierer sind gegenwärtig nicht auszumachen. Deutlich schwächer als der Gesamtmarkt entwickeln sich aber Merck mit einem Plus von 1 Prozent.
In der zweiten Reihe springen Papiere der Aareal Bank um fast 28 Prozent. Für TUI geht es um rund 15 Prozent nach oben. Der Touristik- und Schifffahrt-Konzern gab am Sonntag bekannt, dass der Aufsichtsrat dem Verkauf der Hapag-Lloyd an ein Hamburger Konsortium zugestimmt hat. Im SDAX legen DEUTZ fast 6 Prozent zu, obwohl der Motorenhersteller seinen Ausblick zurückgenommen hat.
Unternehmensmeldungen:
Die Qimonda AG veräußert ihre 35,6-prozentige Beteiligung an der Inotera Memories Inc. an den amerikanischen Speicherchip-Hersteller Micron Technology Inc. (ISIN US5951121038/ WKN 869020). Wie der Halbleiterhersteller Infineon Technologies AG (ISIN DE0006231004/ WKN 623100) heute mitteilte, beträgt der Kaufpreis 400 Mio. Dollar. Infineon hält derzeit noch rund 77,5 Prozent der Qimonda-Anteile und hat in der Vergangenheit darauf hingewiesen, sich davon trennen zu wollen. Entsprechende Gespräche dauern zurzeit noch an.
Bei der Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) kam es einem Pressebericht zufolge erneut zu einem großen Datenskandal. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "DER SPIEGEL" (Samstag, Onlineausgabe) konnten sensible Daten von über 30 Millionen Handy-Kunden - inklusive Bankdaten - relativ leicht abgerufen und manipuliert werden. Laut dem Bericht wurde die Sicherheitslücke durch die Deutsche Telekom in der Nacht von Donnerstag auf Freitag geschlossen, nachdem das Nachrichtenmagazin den Konzern mit seinen Recherchen konfrontiert hatte.
Der Touristik- und Schifffahrt-Konzern TUI AG (ISIN DE000TUAG000/ WKN TUAG00) gab am Sonntag bekannt, dass der Aufsichtsrat in seiner außerordentlichen Sitzung dem Verkauf der Hapag-Lloyd AG zugestimmt hat. Den Angaben zufolge erhält den Zuschlag das Hamburger Konsortium, das sich im Bieterverfahren durchsetzen konnte. Die Hapag-Lloyd AG wird an eine Tochtergesellschaft der Albert Ballin KG zu einem Unternehmenswert von 4,45 Mrd. Euro veräußert. Die TUI AG wird sich mit 33,33 Prozent unternehmerisch an der Erwerbsgesellschaft beteiligen. Laut dem Konzern sollen die TUI-Aktionäre nach Vollzug des Verkaufs eine angemessene Sonderdividende erhalten. Wie weiter mitgeteilt wurde, eröffnet die sich nach dem Verkauf ergebende starke Liquiditäts- und Finanzsituation des Konzerns Investitionsmöglichkeiten für den weiteren Ausbau des touristischen Geschäfts der TUI AG. In diesem Zusammenhang wird als eine Option auch die Übernahme der ausstehenden Anteile an der TUI Travel plc (ISIN GB00B1Z7RQ77/ WKN A0MWY8) geprüft, hieß es.
Der Motorenhersteller DEUTZ AG (ISIN DE0006305006/ WKN 6305009) meldete heute, dass sich - nach einer guten Entwicklung im ersten Halbjahr 2008 - die Dynamik der Absatzreduzierung im Zuge der Finanzkrise in den zurückliegenden Wochen beschleunigt fortgesetzt hat. Die Marktschwäche habe sich ausgehend von den USA nun auch in Europa ausgebreitet. Zudem würden sich erste Anzeichen einer Abkühlung des Wachstums in China zeigen. Den Angaben zufolge erwartet der Konzern für das Geschäftsjahr 2008 auf Grundlage aktueller Erkenntnisse nun ein Absatzvolumen von rund 260.000 Motoren. Damit werde der Rekordwert des Vorjahres (rund 286.000 Motoren) nicht erreicht. Vor diesem Hintergrund strebt DEUTZ für das aktuelle Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von bis zu 2 Prozent an. Infolge der erheblich reduzierten Umsatzerwartung im Kompaktmotorengeschäft und den deutlich gestiegenen Materialkosten wird die EBIT-Marge bei rund 2 Prozent liegen. (13.10.2008/ac/n/m)
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