06.10.2008 10:08:00

DAX am Morgen: Dramatische Kursverluste, HRE im freien Fall

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der deutsche Aktienmarkt ist mit massiven Verlusten in die neue Woche gestartet. Beim Dax ist zur Stunde ein satter Abschlag von 4,11 Prozent auf 5.558,67 Indexpunkte auszumachen. Für den MDAX geht es um 5,41 Prozent in die Tiefe auf 6.349,88 Zähler. Die Wall Street hat am Freitag deutlich schwächer geschlossen, obwohl das geplante Rettungspaket der US-Regierung nun auch das Repräsentantenhaus passiert hat. Die asiatischen Börsen haben daraufhin ebenfalls den Rückzug angetreten. In Tokio brach der Nikkei-Index heute um mehr als 4 Prozent ein.

Hinzu kommen neue Turbulenzen im Finanzsektor. Am Samstag hatte der Immobilienfinanzierer HRE noch mitgeteilt, dass das zuletzt zugesagte und angekündigte Rettungspaket nicht länger gültig sei. In letzter Minute wurde nun aber doch ein neues Rettungspaket geschnürt. Die Aktie bricht am DAX-Ende aktuell um rund 35 Prozent ein.

Papiere der Commerzbank liegen mit gut 15 Prozent im Minus. Hier steht ein Pressebericht im Blick, demzufolge das Finanzinstitut im Rahmen eines weiteren Bewertungsgutachtens zur Übernahme der Dresdner Bank zusätzliche Risiken aus der Finanzkrise berücksichtigen wird. Titel der Deutschen Bank halten sich mit -6,6 Prozent vergleichsweise robust. Anteilsscheine der Deutschen Postbank geben 5,7 Prozent ab.

Außerhalb des Finanzsektors stechen mitunter Siemens (-7,1 Prozent), ThyssenKrupp (-6,9 Prozent) und Infineon (-6,3 Prozent) hervor. Bayer geben fast 4 Prozent ab, obwohl der Pharmakonzern Fortschritte bei seinen klinischen Untersuchungen zum Medikament Riociguat gemeldet hat. Gewinner sind angesichts der schlechten Stimmung nicht auszumachen.

Im MDAX brechen Papiere der Aareal Bank um mehr als 13 Prozent ein. Abschläge von jeweils rund 10 Prozent erleiden Premiere und Bilfinger Berger. Gewinner sind auch hier nicht zu finden.

Unternehmensmeldungen:

Die schwer angeschlagene Hypo Real Estate Holding AG gab heute bekannt, dass die Bundesregierung, die Deutsche Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sowie die Spitzenvertreter der deutschen Kredit- und Versicherungswirtschaft heute eine Lösung für die Liquiditätserfordernisse der Hypo Real Estate Gruppe (HRE) erzielt haben. Den Angaben zufolge wird der Finanzsektor der HRE-Gruppe neben dem von der Deutschen Bundesbank und dem Finanzsektor zur Verfügung gestellten Kreditlinien in Höhe von 35 Mrd. Euro einen weiteren, ebenfalls besicherten Liquiditätskredit in Höhe von 15 Mrd. Euro gewähren. Mit dieser gemeinschaftlich gefundenen Lösung werde die HRE-Gruppe stabilisiert. Am Samstag hatte der Immobilienfinanzierer noch mitgeteilt, dass das zuletzt zugesagte und angekündigte Rettungspaket für HRE in einer Gesamthöhe von bis zu 35 Mrd. Euro für einen Zeitraum bis in 2009 derzeit nicht länger gültig sei.

Die Commerzbank AG (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) wird einem Medienbericht zufolge im Rahmen eines weiteren Bewertungsgutachten zur Übernahme der Dresdner Bank zusätzliche Risiken aus der Finanzkrise berücksichtigen. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung "EURO am Sonntag". Die Belastungen könnten dann im endgültigen Austauschverhältnis berücksichtigt werden, schreibt die Wirtschaftszeitung. "Wir rechnen allerdings nicht mit größeren Abweichungen vom ursprünglichen Gutachten, weil für die Bewertung vor allem künftige Ertragswertberechnungen ausschlaggebend sind", zitiert die Zeitung einen Commerzbank-Sprecher. Die Commerzbank hatte Anfang September die Übernahme der Dresdner Bank für 9,8 Mrd. Euro angekündigt.

Der Sportwagenhersteller Porsche Automobil Holding SE (ISIN DE000PAH0038/ WKN PAH003) plant nach der Übernahme des Wolfsburger Autobauers Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400) die Umsetzung eines neuen Führungsmodells. "Ich arbeite derzeit mit meinem Finanzkollegen bei VW an einem gemeinsamen Papier zum künftigen Führungsmodell, das wir mit den Vorständen von VW und Porsche diskutieren werden", sagte Porsche-Finanzchef Holger Härter dem "Handelsblatt". "Ich bin davon überzeugt, dass wir eine einvernehmliche Lösung finden werden, wie wir die beiden Unternehmen künftig führen werden. Dieses Modell werden wir voraussichtlich noch dieses Jahr verabschieden." Dabei signalisierte Porsche laut dem Bericht erstmals die seine Bereitschaft, das VW-Management in den Vorstand der Porsche SE mit einzubeziehen.

Der Pharmakonzern Bayer AG (ISIN DE0005752000/ WKN 575200) meldet Fortschritte bei seinen klinischen Untersuchungen zum Medikament Riociguat. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, wolle die Tochter Bayer Schering Pharma aufgrund vielversprechender Phase-II-Ergebnisse noch im Jahr 2008 ein Phase-III-Programm starten.

Presseangaben zufolge steigt der Industriekonzern Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610) definitiv aus dem Gemeinschaftsunternehmen Fujitsu Siemens Computer mit dem japanischen IT-Konzern Fujitsu Ltd. (ISIN JP3818000006/ WKN 855182) aus. "Siemens hatte das Recht, seine Anteile dem Partner Fujitsu bis Ende September anzudienen - und das ist auch geschehen", zitiert die "WirtschaftsWoche" ein Siemens-Aufsichtsratsmitglied. Jetzt gehe es nur noch um den Preis.

Der Geschäftsbereich Engines der Tognum AG (ISIN DE000A0N4P43/ WKN A0N4P4) und die britische Luxusyacht-Werft Princess Yachts International haben die Verhandlungen über einen neuen Rahmenvertrag zur Lieferung von MTU-Motoren der Baureihe 2000 für die Jahre 2009 bis 2012 abgeschlossen. Wie der Dieselmotorenhersteller heute erklärte, wächst damit der von Tognum mit Princess Yachts erzielte jährliche Umsatz, verglichen mit den Jahren zuvor, um 100 Prozent. Das Abkommen umfasst die Lieferung von bis zu über 700 Motoren. (06.10.2008/ac/n/m)

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Bayer 19,31 1,08% Bayer
Commerzbank 14,43 1,41% Commerzbank
Fujitsu Ltd. 17,55 0,23% Fujitsu Ltd.
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