DAX am Morgen: Leicht positiv, MAN und Volkswagen im Fokus

Im Fokus der Anlegst steht die MAN-Aktie. Der Aufsichtsrat des Scania-Großaktionärs Volkswagen hat dem MAN-Konzern bei der angestrebten Übernahme des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Unterstützung signalisiert und zudem betont, ein Gegenangebot von Scania derzeit nicht zu unterstützen. Die MAN-Aktie reagiert mit einem 2,0-prozentigen Minus auf die Meldung, das VW-Papier legt dagegen leicht zu. Gegen den Trend verlieren außerdem METRO 0,9 Prozent und Henkel 0,7 Prozent.

Infineon profitieren von starken Ergebnissen des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung und steigen um 1,7 Prozent. Zum stärksten Indexwert avanciert allerdings TUI mit einem 2,6-prozentigen Kursaufschlag. Einem Pressebericht zufolge haben mehrere Großinvestoren den Vorstandschef Michael Frenzel ultimativ zu einer Aufspaltung des Konzerns aufgefordert. Weitere Gewinner sind aktuell BMW und Linde. In der zweiten Reihe schaffen es Titel der Norddeutschen Affinerie mit +1,7 Prozent an die Indexspitze, die rote Laterne haben Praktiker mit einem 1,2-prozentigen Abschlag inne.

Die Volkswagen AG (Volkswagen St (VW)), der größte Automobilkonzern in Europa, teilte am Sonntag mit dass sich ihr Aufsichtsrat in seiner außerordentlichen Sitzung mit dem Thema MAN AG (ISIN DE0005937007/ WKN 593700) / Scania AB (ISIN SE0000308272/ WKN 899845) beschäftigt hat. Der Aufsichtsrat ist davon überzeugt, dass eine mit allen Beteiligten einvernehmliche Lösung weiterhin wünschenswert sei. Eine solche Lösung könne nur den Zusammenschluss der Unternehmen MAN und Scania zum Ziel haben. Bis zur nächsten regulären Aufsichtsratssitzung am 17. November gelten die folgenden beiden Beschlüsse der Gremien. Erstens: Volkswagen wird seinen Anteil an Scania von 34 Prozent der Stimmrechte und von 18,7 Prozent am Kapital erst dann der MAN AG anbieten, wenn diese Andienungszusagen von mindestens 71,31 Prozent des Kapitals an Scania und mindestens 56,01 Prozent der Stimmrechte hat. Zweitens: Volkswagen würde ein Gegenangebot von Scania derzeit nicht unterstützen.

Der Energieversorger E.ON AG (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) gab am Sonntag eine Umstrukturierung im Vorstand der Gesellschaft bekannt. Demnach hat der Aufsichtsrat des größten deutschen Energieversorgers beschlossen, dass dem Vorstand künftig neben dem Vorstandsvorsitzenden (CEO), dem Finanzvorstand (CFO) und dem Arbeitsdirektor ein Chief Operating Officer (COO) sowie ein Mitglied für den Bereich Corporate Development/New Markets angehören werden. Die neue Struktur soll zum 1. April 2007 in Kraft treten. Zum gleichen Zeitpunkt scheidet Hans Michael Gaul, der im März 2007 sein 65. Lebensjahr vollendet, aus dem Vorstand aus. Die neue Funktion des COO wird Johannes Teyssen (47) übernehmen, der dem Vorstand der E.ON AG bereits seit 2004 angehört. Teyssen wird dann auch sein Doppelmandat als Vorsitzender des Vorstandes der E.ON Energie AG in München zum 31. März 2007 niederlegen. Als COO wird Teyssen insbesondere die Steuerung des Unternehmens in sich verändernden Märkten und die Vorbereitung von E.ON auf die langfristige Entwicklung des EU-Binnenmarktes verantworten. Burckhard Bergmann wird im Februar 2008 mit Vollendung seines 65. Lebensjahres sowohl aus dem E.ON-Vorstand als auch als Vorstandsvorsitzender der E.ON Ruhrgas AG ausscheiden. Dann endet auch hier das Doppelmandat. Bis dahin wird er im E.ON-Vorstand unverändert für Regulierung sowie Gasproduktion und -beschaffung zuständig sein. Zum neuen Vorstandsmitglied Corporate Development/New Markets wurde Lutz Feldmann (49) bestellt. Er wird zum 1. Dezember 2006 in den Vorstand eintreten. Nach seiner Karriere bei Aral und Veba Oel war Feldmann ordentliches Vorstandsmitglied der Deutschen BP AG und zuletzt Group Vice President Marketing der BP Zentrale in London. Im Mittelpunkt seines Aufgabengebiets stehen das strategische Wachstum des Konzerns und die Integration neuer Gesellschaften. Zum neuen Finanzvorstand hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Dezember 2006 Marcus Schenck (40), derzeit Partner sowie Co-Head Investment Banking Deutschland bei Goldman Sachs in Frankfurt/Main, bestellt. Er folgt auf Erhard Schipporeit (57), der zum 30. November 2006 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausscheidet. Ebenfalls mit Wirkung zum 1. Dezember 2006 wurde wie bereits gemeldet Christoph Dänzer-Vanotti (51) zum Personalvorstand und Arbeitsdirektor bestellt. Er war zuletzt in dieser Funktion bei E.ON Ruhrgas tätig und tritt die Nachfolge von Manfred Krüper an, der mit Erreichen des 65. Lebensjahres zum 30. November 2006 aus seinem Amt ausscheidet. (16.10.2006/ac/n/m)