20.07.2006 18:01:00

DAX Schluss: Leicht positiv, SAP nach anfänglichen Gewinnen schwach

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutsche Börse gab einen Teil der Gewinne aus der ersten Tageshälfte bis Handelsende aufgrund leicht negativer Vorgaben aus den USA wieder ab. Der deutsche Leitindex verzeichnete letztendlich ein Plus von 0,12 Prozent und schloss bei 5.545,82 Punkten, der MDAX legte 0,56 Prozent auf 7.681,52 Zähler zu.

Titel von SAP, die im morgendlichen Handel noch deutlich fester tendierten, verloren bis Handelsschluss 2 Prozent und lagen damit am DAX-Ende. Der Softwarekonzern präsentierte heute endgültige Quartalszahlen. Demnach konnte der Umsatz und Gewinn im vergangenen Vierteljahr deutlich gesteigert werden, zudem bestätigte man den Ausblick für das Gesamtjahr 2006. Papiere der Commerzbank, die am Morgen ebenfalls auf der Einkaufliste der Anleger standen, sackten um 1,2 Prozent ab. Auf Talfahrt befanden sich zudem Papiere der Hypo Real Estate.

An die Indexspitze schafften es hingegen Papiere von Infineon, hier ging es um 2,2 Prozent aufwärts. Daneben profitierten Bayer-Titel von starken Ergebnissen des US-Pharmakonzerns Pfizer und gewannen 1,9 Prozent, deutlich fester tendierten außerdem Aktien der Deutschen Lufthansa sowie die von ThyssenKrupp. Des Weiteren tendierten BMW-Aktien leicht positiv. Wie der Konzern erklärte, wird Dr. Norbert Reithofer das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernehmen und dabei am 1. September Dr. Helmut Panke ablösen.

In der zweiten Reihe preschten Papiere von Vivacon um mehr als 7 Prozent vor, außerdem ging es für Papiere von Beiersdorf um knapp 5 Prozent aufwärts. Anteilsscheine des Chemie- und Pharmakonzerns Merck KGaA, der sein Abkommen mit dem US-Biotech-Unternehmen ImClone aus dem Jahr 1998 über das Krebsmedikament Erbitux ergänzt und erweitert hat, gewannen 2,6 Prozent. Papiere von Heidelberger Druck verloren 1,4 Prozent, obwohl der Konzern einem Pressebericht zufolge im ersten Quartal einen Ergebnisanstieg vorweisen wird.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 5.545,82 (+0,12 Prozent)

MDAX: 7.681,52 (+0,56 Prozent)

Tagesgewinner: Infineon, Bayer, ThyssenKrupp

Tagesverlierer: SAP, Hypo Real Estate, Commerzbank

Unternehmensmeldungen:

Der Aufsichtsrat des Automobilherstellers Bayerische Motoren Werke AG (BMW) hat in seiner Sitzung heute die Weichen für einen Umbau an der Konzernspitze des Münchner Premiumherstellers gestellt. Wie der im DAX30 notierte Konzern erklärte, wird demnach Dr. Norbert Reithofer (50) das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernehmen und dabei am 1. September Dr. Helmut Panke (59) ablösen. Als Nachfolger von Reithofer hat der Aufsichtsrat Frank-Peter Arndt (50) zum Vorstandsmitglied - zuständig für das Ressort "Produktion" - bestellt, Arndt ist derzeit Leiter des Werkes BMW Dingolfing. Zum 1. November 2006 hat der Aufsichtsrat Dr. Klaus Draeger (49) in den Vorstand der BMW AG berufen. Draeger wird dann die Leitung des Ressorts Forschung, Entwicklung und Einkauf von Prof. Dr. Burkhard Göschel (60) übernehmen. Draeger verantwortet derzeit in der Entwicklung als Bereichsleiter die großen Baureihen (BMW 5er, 6er und 7er). Im Vorfeld hatte es bereits in der Presse mehrfach Spekulationen über einen Wechsel an der Konzernspitze von BMW gegeben.

Der Automobilkonzern DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) wird die Smart GmbH als eigenständige Tochter des Konzerns auflösen. "Die Smart GmbH wird es zum Jahresende nicht mehr geben," erklärte der "smart"-Chef Ulrich Walker im Gespräch mit den "Stuttgarter Nachrichten". Mit diesem Schritt zieht der Konzern die Konsequenzen aus dem Schrumpfkurs der Kleinwagenmarke, die in zwei milliardenschweren Sanierungsschritten auf das Ursprungsmodell Fortwo zurückgeführt wurde. Nach Angaben von Walker wird dieser Schritt keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Beschäftigten der Konzernsparte haben. Auch der Standort Böblingen bleibt erhalten. Walker wird im Vorstand der Mercedes-Gruppe weiterhin für die Marke zuständig bleiben. Mit der Integration will "smart" Kosten sparen und 2007, wenn der neue Zweisitzer auf den Markt kommt, Gewinne erzielen. "Wir schreiben nächstes Jahr schwarze Zahlen", bekräftigte Walker gegenüber der Zeitung. Beim Umbau der Konzernverwaltung kann Daimler-Chef Dieter Zetsche nach der Einigung mit dem Betriebsrat nun wie geplant das Management verkleinern. Bis 2008 sollen weltweit rund 6.600 Stellen gestrichen werden, etwa die Hälfte in Deutschland. "Ich bin außerordentlich froh, dass die Gespräche zum Erfolg geführt haben", sagte Zetsche. Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm bezeichnete gegenüber der Zeitung die Einigung als "fairen Interessenausgleich". "Wir sind überzeugt, dass der geplante Abbau auf freiwilliger Basis zu realisieren ist", sagte Klemm. Daimler-Personalchef Günther Fleig erklärte, der Konzern werde auch nach dieser Einigung unter bestimmten Voraussetzungen Aufgaben an andere Firmen vergeben. Er schloss auch die Bündelung von Verwaltungsarbeiten im Ausland nicht aus. So gebe es in Indien "Firmen, die bestimmte Arbeiten hoch professionell bewältigen und weltweit ihre Dienstleistungen anbieten".

Der Industriekonzern Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610) gab am Donnerstag die Übernahme der Aktiengesellschaft Kühnle, Kopp & Kausch bekannt. Das Unternehmen mit Sitz in Frankenthal entwickelt, fertigt und vertreibt Dampfturbinen bis zu einer Leistung von fünf Megawatt (MW) sowie Verdichter und Ventilatoren für industrielle Anwendungen. Im abgelaufenen Fiskaljahr erwirtschaftete Kühnle, Kopp & Kausch mit insgesamt 1.400 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 270 Mio. Euro. Die Akquisition steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Die Turbinen der Kühnle, Kopp & Kausch-Gruppe werden unter anderem zur Stromerzeugung oder als mechanische Antriebe eingesetzt, etwa in der Holz- und Papierverarbeitung, in der chemischen und petrochemischen Industrie sowie in der Stahl-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Finanzielle Einzelheiten der Übernahme wurden nicht bekannt gegeben.

Die Walldorfer Software-Schmiede SAP AG (ISIN DE0007164600/ WKN 716460) steigerte im zweiten Quartal 2006 Umsatz und Gewinn deutlich. Wie der im DAX30 notierte Konzern erklärte, stieg der Softwarelizenzumsatz um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 621 Mio. (2005: 576 Mio.) Euro und der Produktumsatz (bestehend aus Softwarelizenzumsatz und Wartungsumsatz) um 9 Prozent auf 1,5 Mrd. (2005: 1,4 Mrd.) Euro. Der Gesamtumsatz kletterte auf 2,2 Mrd. (2005: 2,0 Mrd.) Euro, was einem Anstieg von 9 Prozent entspricht. Ohne Berücksichtigung der Wechselkurseinflüsse erhöhte sich der Gesamtumsatz ebenfalls um 9 Prozent. Das Betriebsergebnis stieg um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 531 Mio. (2005: 460 Mio.) Euro, das Pro-Forma-operative-Ergebnis erhöhte sich um 13 Prozent auf 558 Mio. (2005: 496 Mio.) Euro. Die operative Marge stieg um 1,4 Prozentpunkte auf 24,2 Prozent, während sich die operative Marge auf Pro-Forma-Basis um 0,8 Prozentpunkte auf 25,4 Prozent verbesserte. Der Konzerngewinn stieg auf 414 Mio. (2005: 289 Mio.) Euro oder 1,35 (2005: 0,93) Euro je Aktie. Dies entspricht einem Anstieg von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das Pro-Forma-Konzernergebnis erhöhte sich um 38 Prozent auf 432 Mio. (2005: 314 Mio.) Euro oder 1,41 (2005: 1,01) Euro pro Aktie. Das Konzernergebnis, das Ergebnis je Aktie, das Pro-Forma-Konzernergebnis und das Pro-Forma-Ergebnis je Aktie für das zweite Quartal wurden dabei durch einen einmaligen Steuereffekt in Höhe von etwa 30 Mio. Euro oder 0,10 Euro je Aktie positiv beeinflusst: Die effektive Steuerrate lag im zweiten Quartal durch eine Einigung mit den Finanzbehörden hinsichtlich eines spezifischen Vorfalls bei lediglich 25 Prozent. SAP bestätigte zudem den Ausblick für das Gesamtjahr 2006. Man erwartet ein Wachstum des Produktumsatzes in der Spanne von 13 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zudem erwartet das Unternehmen, dass das Pro-Forma-Ergebnis je Aktie (ohne Berücksichtigung der anteiligen Kosten für aktienorientierte Vergütungsprogramme sowie der akquisitionsbedingten Aufwendungen und der sonstigen Wertminderungen auf Minderheitsbeteiligungen) in der Spanne von 5,80 und 6,00 Euro je Aktie liegen wird.

Der Chemie- und Pharmakonzern Merck KGaA (ISIN DE0006599905/ WKN 659990) und das US-Biotech-Unternehmen ImClone Systems Inc. (ISIN US45245W1099/ WKN 883074) haben ihr Abkommen aus dem Jahr 1998 über das Krebsmedikament Erbitux ergänzt und erweitert. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, hat ImClone Systems nach den Vereinbarungen einer Unterlizenz für Merck auf bestimmte Schutzrechte in Zusammenhang mit der Entwicklung und Vermarktung eines gegen den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) gerichteten Antikörpers an die Takeda Pharmaceutical Co. Ltd. (ISIN JP3463000004/ WKN 853849) zugestimmt. Merck und Takeda haben im September 2005 eine Allianz zur Entwicklung und Vermarktung von Matuzumab (EMD 72000), einem humanisierten EGFR-spezifischen monoklonalen Antikörper, vereinbart. Die Vereinbarungen enthalten außerdem bestimmte wechselseitige Rechte, unter anderem für den Austausch von vertraulichen technischen Informationen, die den Unternehmen die Freiheit geben, sich in der Entwicklung und Vermarktung von Matuzumab durch Merck außerhalb der USA und Kanadas bzw. von IMC-11F8 durch ImClone Systems in den USA und Kanada zu betätigen. Merck hat zugestimmt, ImClone Systems 2,5 Mio. Euro bei Unterzeichnung der Vereinbarung sowie weitere 5 Mio. Euro für die Zustimmung der Unterlizenz zu zahlen. Darüber hinaus hat Merck zugestimmt, zum 1. Juli 2006 die Lizenzgebühren für alle Erbitux-Umsätze außerhalb der USA und Kanada auf 9,5 Prozent der Umsätze zu erhöhen, die das Unternehmen für Erbitux zahlt.

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (ISIN DE0007314007/ WKN 731400) konnte im ersten Quartal einen Ergebnisanstieg vorweisen. Bei Umsatz und Ergebnis haben wir im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres zugelegt", sagte Vorstandschef Bernhard Schreier im Interview der "Börsen-Zeitung". Nach Aussage des Vorstandschefs entwickelte sich der Auftragseingang im ersten Quartal "gut". Dabei bekräftigte Schreier die Jahresprognose, wonach der Umsatz im Gesamtjahr um 5 Prozent steigen und die EBIT-Marge von 7,7 Prozent auf rund 10 Prozent verbessert werden soll. Für die Finanzbeteiligung Goss sei ein Börsengang ein "optimales Szenario", sagte Schreier weiter. Aber auch einem Verkauf an einen Investor würde sich Heidelberg nicht verschließen.

Die zur Deutsche Postbank AG (ISIN DE0008001009/ WKN 800100) gehörende BHW Holding AG (ISIN DE0005223903/ WKN 522390) hat sich von ihrer Beteiligung an der tschechischen Bausparkasse Modra pyramida stavebni sporitelna a.s. (MPSS) getrennt. Wie der Konzern heute erklärte, wurde die 50-prozentige Beteiligung an die tschechische Komercni banka verkauft. Der Verkaufserlös wurde auf 120 Mio. Euro beziffert. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der tschechischen Behörden, zudem wird noch eine auf einzelne Geschäftsbereiche limitierte Confirmatory Due Diligence durchgeführt. BHW hatte sich bereits 1993 in Prag engagiert und gemeinsam mit den tschechischen Partnern eine Bausparkasse mit etwa einer Millionen Kunden und einer Bilanzsumme von rund 2,0 Mrd. Euro aufgebaut. (20.07.2006/ac/n/m)

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