02.04.2007 17:58:00

DAX Schluss: Leicht positiver Ausklang, T-Aktie treibt an

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der deutsche Leitindex Dax ist mit leichten Gewinnen aus dem Handel gegangen und konnte letztendlich 0,29 Prozent auf 6.937,17 Zähler zulegen. Der MDAX wiederum verbesserte sich um 0,45 Prozent auf 10.247,16 Indexpunkte. Die Wall Street ist am Nachmittag fester in die Osterwoche gestartet, tendierte zum Xetra-Schluss aber uneinheitlich.

DaimlerChrysler zählten zu den Favoriten und verfestigten sich um 1,3 Prozent. Einem Zeitungsbericht zufolge könnte der Verkauf der angeschlagenen US-Tochter Chrysler bis zu neun Milliarden Dollar in die Kassen der Stuttgarter spülen und damit mehr als erwartet. Der mögliche Einstieg von AT&T und America Movil bei Telecom Italia verhalf den europäischen Telekomwerten zu deutlichen Kursgewinnen, im DAX zog die T-Aktie um 2,3 Prozent an. Wie der Konzern außerdem mitteilte, peilt man im Rahmen der Verhandlungsrunde mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di deutlich niedrigere Einstiegsgehälter für Berufsanfänger an. Weitere Gewinner waren Titel der Deutschen Lufthansa sowie SAP-Papiere.

Grüne Vorzeichen waren außerdem bei RWE auszumachen. Laut einem Pressebericht soll Jürgen Großmann, der designierte Vorstandschef des Energiekonzerns, schon kurz nach der Sommerpause seinen Posten antreten. Leicht negativ tendierten hingegen Siemens-Papiere. Der Industriekonzern geht mittelfristig von einer deutlichen Umsatzsteigerung in China aus und erwartet, bis 2010 den Umsatz der Landesgesellschaft von derzeit rund 5 Mrd. Euro zu verdoppeln. Anteilsscheine der Deutschen Postbank bildeten das Schlusslicht und fielen um 1,6 Prozent zurück. Daneben trennten sich die Börsianer verstärkt von Infineon und der Deutschen Börse.

Ein Kursplus von 4 Prozent verzeichnete im MDAX die Aktie von KarstadtQuelle. Auf den Plätzen folgten Fresenius und IWKA mit Kurszuwächsen von jeweils mehr als 2 Prozent. Anteilsscheine von MTU standen indes unter verstärktem Abgabedruck und sackten um rund 1 Prozent ab. Wie der Konzern am Freitagabend mitteilte, hat der scheidende Vorstandsvorsitzende Udo Stark MTU-Aktien im Wert von über 10 Mio. Euro verkauft.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 6.937,17 (+0,29 Prozent)

MDAX: 10.247,16 (+0,45 Prozent)

Tagesgewinner: Deutsche Telekom, Deutsche Lufthansa, DaimlerChrysler

Tagesverlierer: Deutsche Postbank, Deutsche Börse, Infineon

Unternehmensmeldungen:

Die Deutsche Telekom AG peilt im Rahmen der zweiten Verhandlungsrunde mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di deutlich niedrigere Einstiegsgehälter für Berufsanfänger an. "Die Deutsche Telekom will den Service für die Kunden verbessern und möglichst vielen Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze im Unternehmen bieten. Dies kann aber nur gelingen, wenn wir die Produktivität steigern und die Arbeitskosten senken", erklärte Personalvorstand Dr. Karl-Gerhard Eick am Montag im Rahmen eines Pressegesprächs zum Auftakt der zweiten Tarifverhandlungsrunde zwischen ver.di und der Deutschen Telekom. Für die Bereiche Kundenservice, den Technischen Service und für die Netzproduktion schlägt die Deutsche Telekom 20.000 Euro als Jahreszielgehalt für Berufseinsteiger vor. In definierten Stufen erhöht sich dieses mit zunehmender Berufserfahrung und bei entsprechender Leistungsentwicklung auf über 26.000 Euro, so der Konzern weiter. Die für die Festnetzsparte geltenden Tarifverträge sehen bei einer Wochenarbeitszeit von 34 Stunden bislang eine Einstiegsentlohnung von 30.000 bis 34.000 Euro Jahreszielgehalt vor. Die betriebliche Altersversorgung nicht eingerechnet. Die Deutsche Telekom verwies in diesem Zusammenhang auf den scharfen Preiswettbewerb und den anhaltenden Regulierungsdruck und erklärte, zu den derzeitigen Bedingungen keine Neueinstellungen mehr in der Festnetzsparte vornehmen zu können. "Wenn andere Marktteilnehmer, die mit ver.di Tarifverträge ausgehandelt haben, lediglich bei rund 17.000 Euro liegen und gleichzeitig deutlich höhere Wochenarbeitszeiten haben, sind unsere derzeitigen Einstiegsgehälter aus betriebswirtschaftlicher, aber auch aus sozialer Sicht auf Dauer nicht tragbar", erklärte Eick. Um bei den Gesprächen voran zu kommen, will das Unternehmen mit ver.di in der zweiten Runde, die für Dienstag und Mittwoch (3./4. April) angesetzt ist, als Teil des Gesamtpakets zunächst den Schwerpunkt auf neue, marktgerechte Einstiegsgehälter und Arbeitsbedingungen legen, teilte der Konzern mit. Generell will die Deutsche Telekom die Arbeitskosten im personalintensiven Servicegeschäft verringern und dienstleistungsorientierte Rahmenbedingungen vereinbaren. Im Gegenzug stellt die Deutsche Telekom eine Verlängerung des Kündigungsverzichtes über 2008 hinaus in Aussicht. "Diese Chance wollen und müssen wir in den Verhandlungen mit ver.di nutzen", betonte der Telekom-Verhandlungsführer.

Der Hableiterhersteller Infineon Technologies AG (ISIN DE0006231004/ WKN 623100) hat sich von seinem Polymer Optical Fiber (POF)-Bereich am Standort Regensburg getrennt. Wie der im DAX30 notierte Konzern heute erklärte, wurde mit der amerikanischen Avago Technologies eine entsprechende Vereinbarung geschlossen. Infineons Polymer Optical Fiber gehört zu den führenden Anbietern in den dynamisch wachsenden Marktsegmenten Multimedia-Infotainment-Netzwerke und Sicherheitssysteme für die Automobilindustrie. Der Bereich erstellt zudem Produkte zur Übertragung von Datensignalen in der Industrie und für die Vernetzung in Privathaushalten. Alle Beschäftigten in Forschung, Entwicklung, Marketing und Fertigung des POF-Bereichs von Infineon sollen von Avago übernommen werden und weiterhin an ihrem derzeitigen Standort Regensburg tätig sein. Vorbehaltlich der entsprechenden behördlichen Genehmigungen und der Erfüllung der üblichen Abschlussbedingungen wird die Transaktion voraussichtlich innerhalb von neunzig Tagen abgeschlossen. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.

Der Industriekonzern Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610) geht mittelfristig von einer deutlichen Umsatzsteigerung in China aus. "Das Siemens- Produktspektrum in China passt ideal zu den Anforderungen an eine moderne, nachhaltige und umweltschonende Infrastruktur", erklärte Dr. Richard Hausmann, President und CEO der chinesischen Siemens Ltd., in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung. "Wir sind optimistisch, dass wir bis 2010 den Umsatz der Landesgesellschaft China von derzeit rund 5 Mrd. Euro verdoppeln werden." Dabei sieht Siemens aufgrund des rasanten Wirtschaftswachstums, der verstärkten Urbanisierung sowie vor dem Hintergrund von Großveranstaltungen wie Olympia 2008 oder der Expo 2010 einen verstärkten Bedarf an moderner Infrastruktur im Reich der Mitte. In diesem Zusammenhang wurde auch auf die von der chinesischen Regierung auf dem Volkskongress 2007 gemachte Ankündigung verwiesen, wonach man künftig verstärkt auf Einsparungen bei Energie und Rohstoffen sowie den Schutz der Umwelt Wert legen will. Im letzten Geschäftsjahr erzielte Siemens mit Kunden in China einen Umsatz von 4,4 Mrd. Euro. Man unterhält in China 60 Regionalbüros und beschäftigt dort mehr als 43.000 Mitarbeiter.

Die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Cerberus ist Presseangaben zufolge möglicherweise an der defizitären US-Tochter des Automobilkonzerns DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) interessiert. Wie die "WELT am Sonntag" unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtet, wurde am Freitag von Cerberus ein Gebot für Chrysler abgegeben. Dabei soll die Private Equity-Gesellschaft vor allem an der Finanzsparte von Chrysler interessiert sein. Damit erweitert sich der Kreis der Kaufinteressenten für Chrysler noch einmal. Den Angaben zufolge haben sich außerdem die Private Equity-Gesellschaft Blackstone, der Finanzinvestor Ripplewood sowie der kanadische Zulieferer Magna International Inc. (ISIN CA5592224011/ WKN 868610) zu einem Bieterkonsortium zusammengeschlossen. Laut dem Artikel könnte DaimlerChrysler aus dem Verkauf der US-Tochter mehr erlösen als zunächst geplant. Nach Angaben der Sonntagszeitung, die sich auf verhandlungsnahe Kreise beruft, werden sich die Gebote für Chrysler im Bereich von 6 bis 9 Mrd. Dollar bewegen.

Aktuellen Presseberichten zufolge soll der designierte Vorstandschef des Essener Energiekonzerns RWE AG (ISIN DE0007037129/ WKN 703712), Jürgen Großmann, schon kurz nach der Sommerpause seinen Posten antreten. Das berichtete die "Rheinische Post" am Freitag vorab aus ihrer Samstagausgabe unter Berufung auf Kreise des Aufsichtsrats. Großmann würde damit früher als geplant den bisherigen RWE-Chef Harry Roels ablösen. Ursprünglich hatte sich der RWE-Aufsichtsrat darauf geeinigt, dass der Osnabrücker Unternehmer am 1. November in den Konzern eintritt und am 1. Februar 2008 den Vorstandsvorsitz übernimmt. Nach Informationen des Zeitung soll Aufsichtsratschef Thomas Fischer, im Hauptberuf Vorstandsvorsitzender der WestLB, Großmann gebeten haben, schon nach der Hauptversammlung am 18. April in den Konzern zu kommen. Der Chef das Osnabrücker Stahlunternehmens Georgsmarienhütte hatte das abgelehnt. Zugleich habe er klar gemacht, dass er nur als Vorstandsvorsitzender zu RWE kommen würde. So sehe er sich nicht als "Lehrling des bisherigen Chefs", schreibt die "Rheinische Post" weiter. Ein Sprecher von RWE wollte diese Vorgänge nicht kommentieren und verwies auf die Erklärung des Unternehmens vom 21. Februar, wonach Großmann am 1. November 2007 in die RWE eintritt und den Vorstandsvorsitz von Roels nach dem Auslaufen dessen Vertrags am 31. Januar 2008 übernimmt. (02.04.2007/ac/n/m)

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