11.04.2007 17:59:00

DAX Schluss: Schwache US-Vorgaben belasten, PUMA treibt TUI an

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Ein schwacher Auftakt der Wall Street hat den Höhenflug der deutschen Börse am Nachmittag vorläufig gestoppt. Im Vorfeld einer Rede von Fed-Chef Ben Bernanke sowie der Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls lassen die US-Marktteilnehmer im frühen US-Handel Vorsicht walten. Der Dow Jones tendierte zum Xetra-Schluss 0,7 Prozent schwächer. Der Dax verlor letztendlich 0,19 Prozent auf 7.152,83 Indexpunkte, der MDAX wiederum büßte 0,43 Prozent auf 10.582,15 Zähler ein.

Ohne konkrete Unternehmensmeldungen avancierten TUI zum stärksten Indexwert und preschten um 4,6 Prozent vor. Einem Pressebericht zufolge wird spekuliert, dass die Herz-Familie bei dem Reise- und Schifffahrtskonzern einsteigen könnte, nachdem sie bei PUMA ausgestiegen ist. adidas wiederum profitierten von der starken Kursentwicklung bei PUMA und legten 1,0 Prozent zu. Die PUMA-Aktie gewann im MDAX 1,8 Prozent. Nach der gestrigen Übernahmeofferte des französischen Einzelhandels- und Luxusartikelkonzerns PPR wurde hier am Tag der Hauptversammlung auf ein höheres Angebot spekuliert. Continental gingen ebenfalls spürbar fester aus dem Handel. Der Automobilzulieferer kündigte heute die Übernahme der Mehrheit an der slowakischen Matador Rubber Group an. Weitere Gewinner waren MAN und Volkswagen.

DaimlerChrysler standen angesichts der anhaltenden Verkaufsspekulationen für die angeschlagene US-Tochter Chrysler im Blick, bis Handelsende büßte der Titel aber leicht ein. Einem Pressebericht zufolge will sich ein hochrangiger Manager des Stuttgarter Konzerns offenbar noch heute mit Vertretern möglicher Kaufinteressenten treffen. Leicht rote Vorzeichen prägten das Bild ferner bei der T-Aktie. Im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde mit dem Konzern hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Telekom-Mitarbeiter zu Warnstreiks aufgefordert. Die rote Laterne hatten Henkel mit -1,8 Prozent inne, kaum besser lief es zudem für Bayer.

In der zweiten Reihe griffen die Anleger außer bei PUMA verstärkt bei Pfleiderer (+2,2 Prozent), Vossloh (+1,7 Prozent) und DEUTZ (+1,5 Prozent) zu. Schlusslicht waren PATRIZIA mit -3,8 Prozent. Außerhalb der Standardwerte stach die Aktie des schweizerischen Telekommunikationsanbieters Amitelo mit einem drastischen Minus von rund 60 Prozent ins Auge. In einem Fernsehbericht war von angeblich "fragwürdigen Erfolgsmeldungen und Ungereimtheiten" im Zusammenhang mit dem Unternehmen berichtet worden.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 7.152,83 (-0,19 Prozent)

MDAX: 10.582,15 (-0,43 Prozent)

Tagesgewinner: TUI, MAN, Continental

Tagesverlierer: Henkel, Bayer, SAP

Unternehmensmeldungen:

Der Automobilzulieferer Continental AG kündigte heute die Übernahme der Mehrheit an der slowakischen Matador Rubber Group an. Wie der im DAX30 notierte Konzern erklärte, wird man vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kartellbehörden eine Beteiligung von 51 Prozent am Reifen- und Transportbandgeschäft der Matador Group in Puchov übernehmen. Continental und Matador sind seit 1998 zu je 76 Prozent respektive 24 Prozent an einem Joint Venture zur Produktion von Lkw-Reifen in Puchov beteiligt. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben. 2006 hat die Matador Group mit 4.770 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 450 Mio. Euro erwirtschaftet. "Mit diesem Schritt stärken wir unsere Verbindungen zu unserem überaus erfolgreichen Joint-Venture-Partner. Gleichzeitig bauen wir unsere operative Basis in den osteuropäischen Märkten und unsere Produktionskapazitäten für Pkw-Reifen in Niedrigkostenländern aus", erklärte Continental-Vorstandschef Manfred Wennemer. Das Matador-Maschinenwerk in Puchov soll als zweite Säule in die Maschinenfabrik in Hannover-Stöcken integriert werden, erklärte Continental. Außerdem erhält Continental zusätzliche Forschungs- und Entwicklungskapazitäten. Auch die ContiTech Conveyor Belt Group wird den Angaben zufolge von dieser Akquisition profitieren. "Der Zukauf von Matador ist strategisch sinnvoll", erklärte Gerhard Lerch, im Vorstand von Continental verantwortlich für die Division ContiTech. "Das Unternehmen ist in Osteuropa sehr gut aufgestellt." Mit 160 Beschäftigten fertigt Matador in der Slowakei eine breite Palette von Textilgurten.

Die zur Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400) gehörende Marke Skoda konnte ihren Absatz im ersten Quartal in Deutschland steigern. Wie aus einer heute veröffentlichten Presseerklärung hervorgeht, wurden im Berichtszeitraum in Deutschland 29.801 Fahrzeuge der Marke Skoda zugelassen. Dies entspricht einem Plus von über 10 Prozent. Damit liegt Skoda bei den Importeuren mit einem kumulierten Marktanteil von 4,2 Prozent auf dem zweiten Rang - hinter Toyota/Lexus und noch vor Renault/Dacia.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Mitarbeiter der Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) zu Warnstreiks aufgefordert. Laut der Pressemitteilung von ver.di hat man rund 1.000 Beschäftigte im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde mit der Deutschen Telekom am Donnerstag zu ersten Warnstreiks aufgerufen. An sechs Standorten in den ver.di-Landesbezirken Berlin-Brandenburg und Niedersachsen-Bremen ruht Gewerkschaftsangaben zufolge am heutigen Mittwoch die Arbeit ab Schichtbeginn für die gesamte Dienstschicht. Hintergrund der geplanten Warnstreiks ist die von der Deutschen Telekom geplante Auslagerung von rund 50.000 Mitarbeitern in so genannte Service-Gesellschaften. "Die Beschäftigten streiten dafür, dass die Telekom mit ver.di einen tariflichen Schutz bei der geplanten Auslagerung in Servicegesellschaften vereinbart", sagte ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder. "Da erwarten wir jetzt ein klares Signal des Telekom-Vorstands", forderte Schröder. Wenn dieses Signal ausbliebe, sei mit weiteren Warnstreikaktionen zu rechnen.

Ein Vertreter aus dem Management des Automobilkonzerns DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) will sich Presseangaben zufolge am heutigen Mittwoch mit Kaufinteressenten für die defizitäre US-Sparte Chrysler in New York treffen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, befindet sich die dem US-Milliardär Kerkorian gehörende Investmentgesellschaft Tracinda jedoch nicht im Kreis der Auserwählten für das Treffen mit dem DaimlerChrysler-Vorstandsmitglied Rüdiger Grube. Tracinda hatte Ende vergangener Woche überraschend ein Gebot in Höhe von 4,5 Mrd. Dollar für Chrysler angekündigt und hatte bis zuletzt gehofft, eine Einladung für die Sondierungsgespräche mit DaimlerChrysler zu erhalten, berichtet das "WSJ" unter Berufung auf gut informierte Kreise. Laut den Bericht werden die ersten Gespräche mit den Private Equity-Gesellschaften Blackstone und Centerbridge, Cerberus Capital sowie einem aus dem kanadischen Automobilzulieferer Magna International Inc. (ISIN CA5592224011/ WKN 868610) und dem Finanzinvestor Ripplewood bestehenden Bieterkonsortium geführt.

Der im MDAX notierte Energiedienstleister Techem AG (ISIN DE0005471601/ WKN 547160) hat den niederländischen Wärmemessdienst Zwaans Concept Warmtemeting B.V. übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Heerhugowaard betreut 88.000 Geräte und erzielte 2006 einen Umsatz von knapp 1,7 Mio. Euro und eine EBIT-Marge von über 20 Prozent. Techem erhöht damit seinen Marktanteil und Umsatz in den Niederlanden deutlich und betreut jetzt mit über 30 Mitarbeitern rund 530.000 Geräte. Wie Techem am Mittwoch ferner mitteilte, wird der ehemalige Eigentümer von Zwaans Concept Warmtemeting, Marcel Zwaans, Vertriebsleiter von Techem Energy Services B.V.

Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat die Beschwerde der RHÖN-KLINIKUM AG (ISIN DE0007042301/ WKN 704230) in einem Kartellverfahren zurückgewiesen. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, hatte das Bundeskartellamt (BKartA) im März 2005 die Übernahme der beiden Kreiskrankenhäuser Rhön-Grabfeld an den Standorten Bad Neustadt und Mellrichstadt durch RHÖN-KLINIKUM untersagt. Dagegen hatte das Unternehmen vor dem OLG Düsseldorf Beschwerde eingelegt. "Die ausgesprochen enge gesetzliche Auslegung können wir in der vorliegenden Form nicht akzeptieren", so Wolfgang Pföhler, Vorstandsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG. "Weitere rechtliche Schritte werden umgehend geprüft."

Der Baukonzern Bilfinger Berger AG (ISIN DE0005909006/ WKN 590900) hat einen Großauftrag aus Vietnam erhalten. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, wurde man mit der Errichtung der neuen, zwei Kilometer langen Phu My Brücke über den Saigon River beauftragt. Kernstück des Bauwerks ist eine 700 Meter lange Schrägseilkonstruktion, die von zwei 140 Meter hohen Pylonen getragen wird. Das Auftragsvolumen wurde auf 80 Mio. Euro beziffert. Für Bilfinger Berger ist dies nicht der erste Auftrag dieser Art: Im Zeitraum von 1997 bis 2000 hat der Baukonzern bereits die Schrägseilbrücke My Thuan über den Mekong River errichtet. (11.04.2007/ac/n/m)

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