28.02.2014 11:26:32

Deutsche Annington kauft 41.000 Wohnungen für 2,4 Milliarden Euro

   Von Markus Klausen

   Die Deutsche Annington will ihre Spitzenposition bei deutschen Wohnimmobilien mit einem Milliardenzukauf ausbauen. Das Bochumer Unternehmen legt 2,4 Milliarden Euro für mehr als 41.000 Wohnungen im gesamten Bundesgebiet auf den Tisch. Mit den bisher rund 175.000 Wohnungen lief es für die Nummer eins der Branche bisher schon ziemlich gut - das operative Ergebnis legte im vergangenen Jahr um knapp ein Drittel zu. Der neue Wohnungsbestand soll Annington nun weiteren Schub geben.

   Den Großteil der neuen Wohnungen will das SDax-Unternehmen von der Vitus-Gruppe übernehmen. Der Preis für die 30.000 Einheiten liegt inklusive der Übernahme von Schulden bei rund 1,4 Milliarden Euro. Weitere 11.500 Wohnungen will Annington vom Stuttgarter Immobilieninvestor DeWAG kaufen und legt etwa 970 Millionen Euro auf den Tisch.

   Gehen die beiden Deals über die Bühne, baut die Deutsche Annington ihre Spitzenposition deutlich aus. Die Nummer zwei, die Deutsche Wohnen, kommt nach der Übernahme von GSW auf ein Portfolio von gut 148.000 Wohneinheiten. Knapp dahinter folgt Gagfah mit 144.000 Einheiten.

   Finanzieren will das Unternehmen die Käufe durch eine Kombination von Eigen- und Fremdkapitalmarktinstrumenten. Dabei will Annington auch eine Kapitalerhöhung über bis zu 16 Millionen Aktien starten, was dem Unternehmen bis zu 320 Millionen Euro einbringen könnte.

   Bei Investoren und Banken können die Bochumer, die seit dem vergangenem Jahr an der Börse sind, auf eine starke Geschäftsentwicklung verweisen. Das operative Ergebnis (FFOI) kletterte im vergangenen Jahr um 31,5 Prozent auf 223,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen ebenfalls am Freitag mitteilte. Den Leerstand konnte Deutsche Annington um 0,4 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent verringern. Angesichts der ordentlichen Zahlen will das Unternehmen eine Dividende von 0,70 Euro ausschütten.

   Die Expansion von Annington kommt nicht ganz überraschend. Der Chef Rolf Buch wollte im vergangenen Jahr bereits Zukäufe nicht ausschließen: "Wir sehen uns alles an, was passiert." In Medien wurde zuletzt schon spekuliert, dass sich Annington die Wohnungen von Vitus schnappen könnte.

   Der deutsche Immobiliensektor ist schon seit einiger Zeit in Bewegung. Nach der Finanzkrise hat sich der Markt zu einem Magneten für international agierende Investoren entwickelt. Die Krise in der Eurozone und die Gefahr einer anziehenden Inflation trieben viele Anleger in deutsche Wohnimmobilien. Der Markt boomt, da auch niedrige Zinsen die Finanzierung von Wohn- und Geschäftsräumen günstig machen - gleichzeitig steigen die Mieten in Deutschland.

   Da der deutsche Immobilienmarkt die Krise und den Preissturz in den USA, Spanien oder Irland fast unbeschadet überstanden hat, sind Aktien deutscher Immobilienfirmen vor allem bei angelsächsischen Fonds und Pensionskassen begehrt. Die Konsolidierung wurde hierzulande bereits durch diverse Deals entfacht. Die Deutsche Wohnen hatte im vergangenen Jahr beispielsweise den Kauf von GSW für 1,75 Milliarden Euro auf den Weg gebracht.

   Mit den neuen Zukäufen vergrößert die Deutsche Annington aber wieder den Abstand zu den Verfolgern.

   Mitarbeit: Isabel Gomez

   DJG/kla/jhe

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   February 28, 2014 05:15 ET (10:15 GMT)

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