16.01.2014 17:15:41

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 16.01.2014 - 17.00 Uhr

    Inflation in Deutschland sinkt auf niedrigstes Niveau seit 2010

    WIESBADEN/LUXEMBURG  - Fallende Preise für Sprit und Heizöl haben die Inflationsrate in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 2010 gedrückt. Obwohl sich Lebensmittel deutlich verteuerten, stiegen die Verbraucherpreise 2013 insgesamt nur um 1,5 Prozent nach 2,0 und 2,1 Prozent in den beiden Vorjahren, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Die Jahresteuerung liegt deutlich unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank, die Preisstabilität bei einer Rate von knapp unter zwei Prozent gewahrt sieht.

USA: Inflation steigt wie erwartet

    WASHINGTON  - In den USA ist die Inflation im Dezember wie erwartet gestiegen. Die Jahresrate der Teuerung habe von 1,2 Prozent im Vormonat auf 1,5 Prozent zugelegt, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten damit gerechnet.

Länderfinanzausgleich auf Rekordniveau - Bayern schultert die Hälfte

    BERLIN  - Der Finanzausgleich zwischen "reichen" und "armen" Bundesländern ist auf ein Rekordvolumen gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des hessischen Finanzministeriums rund 8,46 Milliarden Euro über den Länderfinanzausgleich umverteilt. Das ist etwa eine halbe Milliarde Euro mehr als 2012. Bayern steuerte nach den am Donnerstag bekanntgewordenen vorläufigen Zahlen etwas mehr als die Hälfte und damit den mit Abstand größten Beitrag bei. Der Freistaat überwies rund 4,32 Milliarden Euro. Größter Profiteur war den Angaben zufolge erneut Berlin - mit Ausgleichszahlungen von mehr als drei Milliarden Euro.

Hartz-IV-Bezieher aus Rumänien und Bulgarien oft 'Aufstocker'

    BERLIN  - Hartz-IV-Empfänger aus Rumänien und Bulgarien sind häufig gar nicht arbeitslos, sondern stocken mit der staatlichen Hilfe ein zu niedriges Gehalt auf. Rund 36 Prozent der 27 000 Leistungsbezieher aus beiden Ländern seien im Juni 2013 erwerbstätig gewesen, sagte ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag. Er bestätigte damit einen Bericht im "Kölner Stadt-Anzeiger".

US-Notenbanker bringt nominales Wachstumsziel ins Spiel

    WASHINGTON/FRANKFURT  - Die Gedankenspiele innerhalb der US-Notenbank, wie Kommunikationsproblemen in der Geldpolitik beizukommen sein könnte, reißen nicht ab. Am Donnerstag brachte John Williams, regionaler Fed-Präsident aus San Francisco, die Idee eines nominalen Wachstumsziels ins Spiel. Grund sind die aus seiner Sicht gravierenden Probleme des gegenwärtigen Niedrigzinsversprechens der Fed ("Forward Guidance"). Derartige Versprechen könnten letztlich zu Missverständnissen führen, sagte Williams in Washington. Auch könne es der Glaubwürdigkeit schaden, wenn sich Notenbanken über Jahre hinweg auf einen bestimmten Kurs festlegten.

Chinesische Handelskammer eröffnet - DIHK: Wichtiger Brückenkopf

    BERLIN  - Die weltgrößte Handelsmacht China will noch enger mit der deutschen Wirtschaft zusammenarbeiten. Dazu eröffnete nun in Berlin offiziell die erste chinesische Handelskammer in Europa. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, lobte diesen Schritt, der auf eine Initiative des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang bei seinem Antrittsbesuch im vergangenen Sommer zurückgeht.

USA: Philly-Fed-Index legt leicht zu

    PHILADELPHIA  - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia zu Jahresbeginn leicht aufgehellt. Der entsprechende Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) stieg im Januar um drei Punkte auf 9,4 Zähler, wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte. Volkswirte hatten zwar einen etwas niedrigeren Indexstand erwartet. Allerdings wurde der Vormonatswert von 7,0 auf 6,4 Prozent nach unten revidiert. Damit lag der Zuwachs im Rahmen der Erwartungen.

USA: NAHB-Wohnungsmarktindex sinkt überraschend

    WASHINGTON  - Die Stimmung am US-Häusermarkt hat sich im Januar überraschend eingetrübt. Der NAHB-Hausmarktindex sank von revidierten 57 (zunächst 58) Punkten im Vormonat auf 56 Punkte, wie die National Association of Home Builders am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten einen unveränderten Wert erwartet.

Notenbank: Griechische Wirtschaft wird 2014 wachsen

    ATHEN  - Die Talfahrt der griechischen Wirtschaft wird nach Einschätzung der Notenbank des Euro-Krisenlandes dieses Jahr enden. "Die Wirtschaft wird erstmals nach sechs Jahren wieder wachsen", sagte Notenbankchef Georgios Provopoulos am Donnerstag vor dem Finanzausschuss des Parlaments in Athen. Notwendig sei dazu allerdings politische Stabilität. Es herrsche aber ein "sozialpolitisches Klima der Polarisierung", ausgerechnet in einer Zeit, in der das Land das Gegenteil benötige. Sorgen bereiteten die Wahlen im Mai für das neue Europaparlament sowie die Kommunalwahlen.

Euro-Inflation geht 2013 stärker zurück als erwartet

    LUXEMBURG  - Die Inflation im gemeinsamen Euro-Währungsgebiet ist im vergangenen Jahr stärker zurückgegangen als erwartet. Im Schnitt betrug die Rate im vergangenen Jahr 1,4 Prozent nach 2,5 Prozent 2012, teilte das Statistische Amt der EU (Eurostat) am Donnerstag in Luxemburg mit. Die Schätzung kann später noch revidiert werden. Die EU-Kommission hatte noch im November mit einem Jahreswert von 1,5 Prozent für 2013 gerechnet. Grund für den starken Rückgang ist vor allem ein nachlassender Preisdruck bei Energieprodukten.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen minimal

    WASHINGTON  - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche wie erwartet leicht gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche fielen sie um 2000 auf 326 000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 328 000 Anträgen gerechnet. Der Wert der Vorwoche wurde allerdings von 330 000 auf 328 000 nach unten revidiert. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt fiel die Zahl um 13 500 auf 335 000 Anträge.

Europaparlament: Freizügigkeit als Grundprinzip in der EU achten

    STRASSBURG  - Das Europaparlament hat die Freizügigkeit in der Europäischen Union verteidigt und die Staaten vor Diskriminierung bestimmter Zuwanderergruppen gewarnt. Die EU-Regierungen sollten streng dafür sorgen, "dass alle EU-Arbeitnehmer in Bezug auf Einstellung, Entlassung, Sozialleistungen und Steuervorteile gleich behandelt und nicht diskriminiert werden", hieß es in einer Entschließung, die am Donnerstag in Straßburg mit großer Mehrheit angenommen wurde.

Gabriel legt Agenda vor: Minister mahnt Investitionen an

    BERLIN  - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat mehr Investitionen von Staat und Unternehmen angemahnt, damit Deutschland seine Spitzenposition halten kann. "Trotz der guten konjunkturellen Entwicklungen gibt es auch aufgrund der unterdurchschnittlichen Investitionsquote noch keine Sicherheit eines selbsttragenden Aufschwungs", schrieb der SPD-Chef und Vizekanzler jetzt an seine Ministerkollegen. Der Brief lag am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa und dem "Handelsblatt" vor.

IWH: Ostdeutsche Bauwirtschaft für 2014 wieder optimistischer

    HALLE  - Nach einem schwachen Vorjahr ist die Bauwirtschaft in Ostdeutschland laut Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) für 2014 wieder optimistischer. Der Neubau und die Modernisierung von Wohnungen geben dabei die stärksten Impulse, wie das IWH am Donnerstag unter Hinweis auf eine Umfrage unter 300 Unternehmen mitteilte. 30 Prozent der Befragten gehen von mehr Aufträgen im Wohnungsbau aus, 2013 lag der Anteil bei 20 Prozent. Im Wirtschaftsbau rechnet gut ein Viertel der Unternehmen mit mehr Aufträgen, 2013 gaben das 18 Prozent an. In beiden Sparten geht die Hälfte der Befragten von einer gleichbleibenden Auftragslage aus. Gründe für das schwache Jahr 2013 waren den Angaben zufolge der lange Winter und die Flut im Juni.

EU-Parlament bestätigt Lautenschläger als EZB-Direktorin

    STRASSBURG  - Die Bundesbank-Vizechefin Sabine Lautenschläger dürfte bald in das Direktorium der Europäischen Zentralbank wechseln. Nach dem Wirtschafts- und Währungsausschuss hat nun das EU-Parlament am Donnerstag mit großer Mehrheit für Lautenschläger gestimmt. Bei der Anhörung am Montag hatte sie durch ihr sicheres und kompetentes Auftreten die meisten Mitglieder des Ausschusses überzeugt. Auch die Tatsache, dass sie eine Frau ist, sprach für die Kandidatin. Sie wird die einzige Frau im sechsköpfigen Direktorium der EZB sein.

EZB: Krisenländer verbessern Handelsposition nicht nur übergangsweise

    FRANKFURT  - Die Verbesserungen in den Leistungsbilanzen vieler Krisenländer sind nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht nur vorübergehender Natur. "Wenngleich in Zukunft noch weitere Anpassungen erforderlich sind, deuten die verfügbaren Daten darauf hin, dass ein Großteil der bisherigen Leistungsbilanzkorrekturen in nächster Zeit Bestand haben dürfte", heißt es im Monatsbericht der EZB vom Donnerstag. Dennoch fordert die Notenbank zusätzliche Anstrengungen, damit angeschlagene Euroländer ihre Exportposition festigen.

Spanien beschafft sich frisches Geld zu rekordtiefen Zinsen

    MADRID/FRANKFURT  - Die Serie erfolgreicher Auktionen von Anleihen angeschlagener Staaten der Eurozone geht weiter: Am Donnerstag meldete Spaniens Notenbank bei der Versteigerung von dreijährigen Papieren eine rekordtiefe Rendite. Am Vormittag beschaffte sich das Land frisches Geld zu einen Zinssatz von 1,595 Prozent und damit so günstig wie noch nie in dieser Laufzeit. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 5. Dezember hatte die Rendite noch bei 2,182 Prozent gelegen.

Bundesbankchef Weidmann dämpft Inflations- und Deflationsängste

    BERLIN  - Bundesbankchef Jens Weidmann sieht Ängste sowohl vor stark steigenden als auch stark fallenden Verbraucherpreisen gegenwärtig als nicht gerechtfertigt an. Die Risiken, dass es auf mittlere Sicht zu einer deutlich erhöhten Inflation komme, seien zurzeit gering, sagte Weidmann am Donnerstag in Berlin. "Das gilt für den gesamten Euroraum, aber eben auch für Deutschland."

DAVOS/Risiko-Bericht: Gefahren der Finanzkrise längst nicht gebannt

    LONDON  - Die Finanzkrise ist nach Überzeugung führender Wirtschaftsexperten längst nicht überwunden und kann erneut zuschlagen. Dies sei in den nächsten Jahren die größte Gefahr für die Weltwirtschaft, warnt der Welt-Risiko-Bericht 2014. "Entwickelte Volkswirtschaften sind weiterhin von der Finanzkrise bedroht", heißt es in der Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF), die am Donnerstag in London vorgestellt wurde.

Rentenpaket der Regierung kostet am Ende elf Milliarden Euro

    BERLIN  - Das umfangreiche Rentenpaket von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) wird im laufenden Jahr bereits mit 4,4 Milliarden Euro zu Buche schlagen. 2030 werden es dann elf Milliarden Euro sein, geht aus dem der Nachrichtenagentur dpa in Berlin vorliegenden Referentenentwurf hervor. Das Paket besteht aus der verbesserten Mütterrente, der abschlagfreien Rente ab 63 für langjährig Versicherte und verbesserten Renten für Erwerbsgeminderte und mehr Geld für Reha-Leistungen. Bei der abschlagfreien Rente ab 63 sollen alle Zeiten von Kurzzeitarbeitslosigkeit angerechnet werden, nicht aber Zeiten mit Hartz-IV-Bezug.

EZB verstärkt Niedrigzinsversprechen

    FRANKFURT  - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihr Bekenntnis zu anhaltend niedrigen Leitzinsen bekräftigt und verstärkt. Der EZB-Rat weise "mit Nachdruck" darauf hin, dass der lockere geldpolitische Kurs so lange wie erforderlich beibehalten werde, heißt es im Monatsbericht der Notenbank vom Donnerstag. Das Versprechen niedriger Zinsen wurde "ausdrücklich" bekräftigt. Demnach werden die Leitzinsen für längere Zeit auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben.

Japan: Maschinenbauaufträge steigen stärker als erwartet

    TOKIO  - Die Maschinenbauaufträge in Japan sind im November gestiegen. Sie legten im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt um 9,3 Prozent zu, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Die Aufträge - mit Ausnahme der für Schiffe sowie solcher von Energieerzeugern - beliefen sich demnach auf 882,6 Milliarden Yen (rund sechs Milliarden Euro) und damit auf den höchsten Stand seit Juli 2008. Der Anstieg fiel zudem deutlich höher als von Experten erwartet aus.

/rob/hbr

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