Anleger reagieren enttäuscht |
03.04.2013 10:22:34
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EADS beschließt Aktienrückkaufprogramm von 3,75 Milliarden Euro
RAHMEN NICHT AUSGESCHÖPFT
Mit dem Rückkaufprogramm bleibt der Konzern hinter seinen selbst gesetzten Möglichkeiten zurück. Die Anteilseigner hatten dem Management vergangene Woche erlaubt, bis zu 15 Prozent des ausgegebenen und ausstehenden Aktienkapitals zu einem Stückpreis von bis zu 50 Euro zurückzukaufen. Citigroup-Analyst Jeremy Bragg hatte daher mit einer Rückkaufsumme von vier Milliarden Euro gerechnet. Selbst damit wäre der von den Aktionären gesetzte Rahmen nicht ausgeschöpft worden.
Die erworbenen Aktien will EADS anschließend einziehen. An dem nötigen Geld fehlt es dem Konzern nicht: Den Aktienrückkauf will er komplett aus seinen vorhandenen Bargeldbeständen bestreiten.
NEUER AKTIONÄRSPAKT
Mit dem Aktienrückkauf, umfangreichen Umschichtungen und einem neuen Verwaltungsrat startet das Unternehmen in eine neue Ära. Vergangene Woche hatten die Anteilseigner grünes Licht für den neuen Aktionärspakt gegeben, den Deutschland, Frankreich und Spanien nach der geplatzten Fusion von EADS und dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems im Dezember ausgehandelt hatten.
In diesem Zuge wählte der neu zusammengesetzte EADS-Verwaltungsrat am Dienstag wie geplant den ehemaligen Chef des französischen Rüstungs- und Technologiekonzerns Thales, Denis Ranque, zu seinem neuen Vorsitzenden. Chef des EADS-Managements bleibt Tom Enders, der den Posten 2012 von Louis Gallois übernommen hatte.
MEHR EIGENSTÄNDIGKEIT
Künftig sollen die drei Staaten zusammen 28 Prozent der Anteile des Airbus-Mutterkonzerns halten. Dabei entfallen jeweils zwölf Prozent auf Deutschland und Frankreich, vier Prozent auf Spanien. Der Anteil der Aktien, die frei am Markt gehandelt werden, soll damit von zuletzt rund 55 Prozent auf 72 Prozent steigen.
Die EADS-Führung sieht in diesem Schritt ein Zeichen für mehr Unabhängigkeit von Staat und Politik. Trotz früherer Proteste aus der deutschen Politik wird der Konzern künftig stärker aus Südfrankreich gesteuert: Der operative Hauptsitz des Konzerns wechselte zu Beginn dieser Woche nach Toulouse, wo auch die wichtigste Konzerntochter Airbus beheimatet ist. An den bisherigen EADS-Verwaltungssitzen in Paris und München verbleiben jedoch weiterhin jeweils mehrere hundert Stellen.
AUSSTIEG VON DAIMLER UND LAGADÈRE (neu: Aktienreaktion zum Handelsstart, Analystenstimme)
TOULOUSE (dpa-AFX) - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS steckt zum Start seines neuen Aktionärspakts eine Milliardensumme in den Rückkauf eigener Aktien. Binnen anderthalb Jahren will die Mutter des Flugzeugbauers Airbus auf diese Weise 3,75 Milliarden Euro an die Anteilseigner zurückgeben und den Aktienkurs nach oben treiben. An der Börse ging es für die EADS-Papiere am Mittwochmorgen dennoch nach unten: Manch ein Analyst hatte mit einer höheren Rückkaufsumme gerechnet.
Zum Handelsstart in Paris verloren die EADS-Aktien 1,06 Prozent auf 40,68 Euro und gehörten damit zu den schwächeren Werten im Index CAC-40. Am Vortag hatten sie mit Blick auf die erwartete Rückkauf-Entscheidung noch um vier Prozent zugelegt.
RAHMEN NICHT AUSGESCHÖPFT
Mit dem Rückkaufprogramm bleibt der Konzern hinter seinen selbst gesetzten Möglichkeiten zurück. Die Anteilseigner hatten dem Management vergangene Woche erlaubt, bis zu 15 Prozent des ausgegebenen und ausstehenden Aktienkapitals zu einem Stückpreis von bis zu 50 Euro zurückzukaufen. Citigroup-Analyst Jeremy Bragg hatte daher mit einer Rückkaufsumme von vier Milliarden Euro gerechnet. Selbst damit wäre der von den Aktionären gesetzte Rahmen nicht ausgeschöpft worden.
Die erworbenen Aktien will EADS anschließend einziehen. An dem nötigen Geld fehlt es dem Konzern nicht: Den Aktienrückkauf will er komplett aus seinen vorhandenen Bargeldbeständen bestreiten.
NEUER AKTIONÄRSPAKT
Mit dem Aktienrückkauf, umfangreichen Umschichtungen und einem neuen Verwaltungsrat startet das Unternehmen in eine neue Ära. Vergangene Woche hatten die Anteilseigner grünes Licht für den neuen Aktionärspakt gegeben, den Deutschland, Frankreich und Spanien nach der geplatzten Fusion von EADS und dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems im Dezember ausgehandelt hatten.
In diesem Zuge wählte der neu zusammengesetzte EADS-Verwaltungsrat am Dienstag wie geplant den ehemaligen Chef des französischen Rüstungs- und Technologiekonzerns Thales, Denis Ranque, zu seinem neuen Vorsitzenden. Chef des EADS-Managements bleibt Tom Enders, der den Posten 2012 von Louis Gallois übernommen hatte.
MEHR EIGENSTÄNDIGKEIT
Künftig sollen die drei Staaten zusammen 28 Prozent der Anteile des Airbus-Mutterkonzerns halten. Dabei entfallen jeweils zwölf Prozent auf Deutschland und Frankreich, vier Prozent auf Spanien. Der Anteil der Aktien, die frei am Markt gehandelt werden, soll damit von zuletzt rund 55 Prozent auf 72 Prozent steigen.
Die EADS-Führung sieht in diesem Schritt ein Zeichen für mehr Unabhängigkeit von Staat und Politik. Trotz früherer Proteste aus der deutschen Politik wird der Konzern künftig stärker aus Südfrankreich gesteuert: Der operative Hauptsitz des Konzerns wechselte zu Beginn dieser Woche nach Toulouse, wo auch die wichtigste Konzerntochter Airbus beheimatet ist. An den bisherigen EADS-Verwaltungssitzen in Paris und München verbleiben jedoch weiterhin jeweils mehrere hundert Stellen.
AUSSTIEG VON DAIMLER UND LAGADÈRE
Angetrieben wurde der Umbau der Eignerstruktur von dem Bestreben des Autobauers Daimler und des französischen Medienkonzerns Lagardère, als Großaktionäre von EADS auszuscheiden. Der Chef der Lagadère-Gruppe, Arnaud Lagardère, hatte bisher auch den EADS-Verwaltungsrat geleitet.
Durch den neuen Pakt soll das Machtgleichgewicht zwischen deutscher und französischer Seite erhalten bleiben. Sensible militärische Programme werden in nationale Tochtergesellschaften von EADS ausgegliedert. Dies soll die speziellen Sicherheitsinteressen Deutschlands und Frankreichs schützen./stw/ep/she
Angetrieben wurde der Umbau der Eignerstruktur von dem Bestreben des Autobauers Daimler und des französischen Medienkonzerns Lagardère, als Großaktionäre von EADS auszuscheiden. Der Chef der Lagadère-Gruppe, Arnaud Lagardère, hatte bisher auch den EADS-Verwaltungsrat geleitet.Durch den neuen Pakt soll das Machtgleichgewicht zwischen deutscher und französischer Seite erhalten bleiben. Sensible militärische Programme werden in nationale Tochtergesellschaften von EADS ausgegliedert. Dies soll die speziellen Sicherheitsinteressen Deutschlands und Frankreichs schützen.
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TOULOUSE(dpa-AFX)
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