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17.10.2012 14:45:17

Erste Bank - Euro-Staatsschuldenkrise noch lange nicht überwunden

Eine Lösung der Staatsschuldenkrise in der Eurozone ist laut Erste Group vorerst nicht in Sicht. "Die Staatsverschuldung wird uns noch längerfristig herausfordern", sagte Erste-Group-Chefanalyst Friedrich Mostböck am Mittwoch zur APA. Derzeit könne man Defizite noch mit Sparmaßnahmen reduzieren, aber bis sich das auf die Gesamtverschuldung auswirke, werde noch einige Zeit vergehen. Derzeit kopple sich Österreich mit seinem Wirtschaftswachstum von der restlichen Eurozone "eigentlich relativ gut" ab.

Viele Unsicherheiten betreffend wirtschaftlicher Entwicklung bleiben aber laut Erste Group weiterhin aufrecht. In der Eurozone sollte der wirtschaftliche Tiefpunkt gegen Jahresende erreicht sein, erwartet Erste-Group-Expertin Gudrun Egger. Das BIP im Euroraum soll heuer um 0,3 Prozent sinken und sich 2013 auf plus 0,5 Prozent leicht erholen.

"Das Schlimmste sollten wir in der Eurozone schon gesehen haben", hofft Mostböck. Für Österreich ist die Erste Group nach wie vor optimistischer als für die restlichen Euro-Länder: 2012 soll das heimische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um etwa 1 Prozent wachsen, ehe es 2013 um voraussichtlich 1,4 Prozent steigt.

Der Sparkurs in den Euroländern dämpfe das Wirtschaftswachstum. Die Marktexperten der Erste Group rechnen längerfristig - mindestens bis 2015 - mit niedrigen Zinsen in Europa und auch den USA. Das macht Aktien attraktiv. Anlegern empfiehlt das Institut internationale Werte aus dem Technologie-, Konsum- und Gesundheitsbereich, die sich heuer im vierten Quartal positiv entwickeln sollten. Der Aktien-Index MSCI World soll im Schlussquartal 2012 um bis zu 5 Prozent steigen. Die Dividendenrendite sei mit 3 Prozent im Vergleich zu Staatsanleihen guter Bonität attraktiv. Aktuell seien die Märkte Westeuropa, CEE samt Russland sowie Brasilien und Indien interessant.

Neben Aktien sollte sich laut Mostböck auch ein Gold-Anteil von 5 bis 10 Prozent im Portfolio finden. Die Erste Group erwartet hier einen Preisanstieg von bis zu 10 Prozent im vierten Quartal. Als Beimengung seien auch - die etwas riskanteren, dafür renditeträchtigeren - High-Yield-Unternehmensanleihen empfehlenswert. Generell aber gilt: "Die Unsicherheit an den Märkten hat sich beruhigt, aber die Krise ist noch da."

(Schluss) kre/mer

ISIN AT0000652011 WEB http://www.erstegroup.com

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