28.05.2015 16:37:48
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Fifa gerät unter den Druck der Sponsoren
Visa, ein führender Fifa-Partner seit 2007, teilte mit, die beiden amerikanischen und schweizerischen Ermittlungen könnten das Unternehmen veranlassen, ihre Übereinkunft zu beenden. Der derzeitige Vertrag der Kreditkartengesellschaft läuft bis 2022. Die Organisation müsse tiefgreifende Änderungen vornehmen, sagte die Firma. Die Fifa müsse "eine Kultur mit starken ethischen Praktiken wiederaufbauen, um den Ruf der Spiele für Fans überall wieder herzustellen". "Sollte die Fifa daran scheitern, haben wir ihnen mitgeteilt, unsere Fördertätigkeit zu überprüfen", fügte das Unternehmen hinzu.
Andere Top-Sponsoren wie Adidas, Coca-Cola und McDonalds teilten mit, sie beobachteten die Situation. adidas erwarte von seinen Partnern "die höchsten Standards, was ethisches Verhalten und Compliance" angehe, teilte der Herzogenauracher Sportartikelhersteller mit. Hyundai sagte, das Unternehmen sei "tief besorgt" über die Anschuldigungen. Die Fifa nimmt von seinen Marketingpartnern 177 Millionen US-Dollar im Jahr ein, geht aus dem Jahresbericht 2014 des Verbands hervor.
Auch Regierungen in Europa, wo einige der größten und am besten finanzierten Fußballligen spielen, sind am Abwägen der Situation. Der britische Premier David Cameron sagte, die britische Regierung unterstütze Forderungen nach dem Rücktritt von Blatter, teilte sein Sprecher mit. Die Enthüllungen der amerikanischen und Schweizer Behörden seien im Umfang und Ausmaß schockierend, "wenn sie auch alles andere als überraschend sind", hatte John Whittingdale, der britische Minister für Kultur, Medien und Sport, vor dem Parlament geäußert. "Jeder, der Zeit damit zugebracht hat, sich die Fifa anzuschauen, wird wissen, dass dies lediglich die neueste traurige Episode ist, die nahelegt, dass die Fifa eine zutiefst makelbehaftete und korrupte Organisation ist," fügte er hinzu.
Am Mittwoch hatte der deutsche Justizminister Heiko Maas gesagt, dass "klar ist, dass auch die Fifa kein rechtsfreier Raum ist. Die Vorwürfe, die es dort gibt, müssen aufgeklärt werden und ich glaube, jeder Fußballfan hat ein Anrecht darauf, dass klargestellt wird, dass Korruption im Fußball, auch im internationalen Fußball, keinen Platz hat".
Beistand erfuhr Blatter jedoch vom russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin, der die US-Staatsanwälte beschuldigte, ungesetzliche Methoden zu gebrauchen, um die Fifa-Funktionäre zu verfolgen. "Wenigstens sieht es sehr seltsam aus. Verhaftungen wurden auf Grund von Ersuchen von der amerikanischen Seite vorgenommen .... Aber die USA haben eindeutig nichts damit zu tun", sagte Putin am Donnerstag im russischen Staatssender Rossiya24.
Die Besorgnis unter den Werbetreibenden und Regierungen nahm zu, während in Zürich die Vorbereitungen für den Fifa-Kongress in dieser Woche voranschreiten. Ungeachtet der Vorfälle sollen die 209 Mitgliedsverbände wie geplant am Freitag den nächsten Präsidenten der Fifa wählen. Blatter, der in keiner der Ermittlungen erwähnt wird, soll die Konferenz am Donnerstagnachmittag eröffnen. Er dürfte die Abstimmung am Freitag gewinnen.
Allerdings hat Blatter einen geplanten Auftritt beim Medizinkongress der Fifa am Donnerstag abgesagt. Seine einzige öffentliche Stellungnahme zu den Ermittlungen gegen seine Organisation war eine Botschaft, die am Mittwochabend auf der Fifa-Website erschien. "Wir werden weiter mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten und innerhalb der Fifa alles daran setzen, jedes Fehlverhalten auszumerzen, ihr Vertrauen zurück zugewinnen und sicherzustellen, dass Fußball weltweit frei von Missetaten ist", sagte er.
Die Fifa hält allerdings anscheinend nach wie vor an der Wahl fest, auch wenn die UEFA, die Konföderation des europäischen Fußballs, gefordert hat, sie um bis zu sechs Monate zu verschieben.
Der 79-jährige Blatter führt die Fifa seit 1998 und hofft, sich am Freitag die fünfte Amtszeit in Folge zu sichern. Er wird nicht von der UEFA unterstützt, die sich bereits vor dem Korruptionsskandal gegen ihn ausgesprochen hatte. Aber seine größte Unterstützergruppe scheint unbeirrt an ihm festzuhalten. Die Asian Football Confederation wiederholte am Donnerstag ihre Entscheidung, Blatter Rückhalt zu geben und wendete sich gegen "jede Verzögerung bei der Wahl des Fifa-Präsidenten".
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