20.08.2013 18:48:34
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GESAMT-ROUNDUP/ Fusionspläne und Überlebenskampf: Immobilienbranche im Umbruch
Die Gesellschaft zählt zu den großen Immobilienunternehmen in Europa mit einem verwalteten Vermögen von 20 Milliarden Euro. Der Konzern hatte sich unter anderem mit Großobjekten wie "The Squaire" am Frankfurter Flughafen übernommen und Schulden in Milliardenhöhe aufgehäuft.
WEITERE GESPRÄCHE MIT GLÄUBIGERN
Betroffen seien ausschließlich die Muttergesellschaft IVG Immobilien AG mit Sitz in Bonn. Dieser Schritt sei unausweichlich gewesen, nachdem sich das Unternehmen mit den Gläubigervertretern nicht auf sein Sanierungskonzept verständigen konnte.
Jetzt werde der Vorstand die Gespräche mit den Gläubigern unter dem Schutzschirmverfahren weiter vorantreiben, um die IVG wieder auf eine gesunde Basis zu stellen.
FESTHALTEN AM SANIERUNGSKONZEPT
Zudem gab der Bonner Konzern im August einen Abschreibungsbedarf von 350 Millionen Euro bekannt, womit ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals eintrat. Im ersten Quartal hatte das Unternehmen unter dem Strich Verluste von 45 Millionen Euro eingefahren. 2012 hatte der Fehlbetrag bei rund 100 Millionen Euro gelegen. Ende August sollen die Halbjahreszahlen vorgelegt werden.
Vor wenigen Wochen hatten bei dem angeschlagenen Immobilienkonzern die Zeichen noch auf Abwendung einer drohenden Insolvenz gestanden. Die Gläubiger verständigten sich Mitte August zunächst grundlegend auf ein Restrukturierungskonzept. Über weitere Details der Pläne sei bei den Gläubigern am Ende aber keine Verständigung erzielt worden, hieß es nun. Damit sei das Ziel, die Unterstützung aller Kapitalschichten zum Umbau der Gesellschaft zu finden, nicht erreicht worden. Grundlage für die Neuausrichtung des Unternehmens bilde aber weiterhin das bereits vorgestellte Sanierungskonzept.
BRANCHE VOR GROSSEN VERÄNDERUNGEN
"Der Weg zu einer Einigung der Gläubiger und damit zu einer gesundeten IVG führt nunmehr über eine alternative Route - an unserem klaren Ziel ändert dies jedoch nichts", erklärte Vorstandssprecher Wolfgang Schäfers.
Die Branche steht ohnehin vor großen Veränderungen: Es zeichnet sich eine Großfusion ab: Die Deutsche Wohnen AG will den Konkurrenten GSW übernehmen und damit nah an den Marktführer Deutsche Annington (Deutsche Annington Immobilien SE) heranrücken. Die Transaktion soll mit einer Kapitalerhöhung realisiert werden. Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, den GSW-Aktionären ein Umtauschangebot zu unterbreiten.
POTENZIELLE NUMMER ZWEI
Das fusionierte Unternehmen wäre mit 148.000 Wohnungen und einem Börsenwert von rund vier Milliarden Euro die neue Nummer zwei unter den privaten Wohnimmobiliengesellschaften in Deutschland. Auf Platz eins liegt die Deutsche Annington mit 179.000 Wohnungen, auf dem dritten Rang die Gagfah
Der Deutsche Mieterbund befürchtet für die Betroffenen steigende Mieten. "Wir müssen damit rechnen, dass Synergieeffekte, die erzielt werden sollen, auch dazu führen, dass Instandhaltung zurückgefahren wird, dass Ansprechpartner weiter wegrücken und das ganze Verfahren auch für die Mieter komplizierter wird", sagte Verbandsdirektor Lukas Siebenkotten der Nachrichtenagentur dpa. "Wir gehen fest davon aus, dass das ausgereizt wird, was das Gesetz hergibt."
AKTIONÄRE SOLLEN ENDE SEPTEMBER ENTSCHEIDEN
Deutsche Wohnen erwartet nach der Übernahme Einsparungen in Höhe von rund 25 Millionen Euro pro Jahr. Dies solle durch eine effizientere Verwaltung und einen wegen der größeren Mengen günstigeren Einkauf erreicht werden. Ein Abbau von Arbeitsplätzen sei nicht geplant, weil das Unternehmen weiter wachsen wolle, sagte Vorstandschef Michael Zahn. Klar sei, dass der Standort Berlin gestärkt werde. Der Firmensitz solle von Frankfurt nach Berlin wechseln.
Über die Kapitalerhöhung, die für die Übernahme notwendig ist, sollen die Aktionäre Ende September in einer Hauptversammlung entscheiden. 75 Prozent der Anteilseigner müssen zustimmen. Für 20 Aktien der GSW Immobilien AG bietet Deutsche Wohnen 51 eigene neu auszugebende Papiere. Dieses Umtauschverhältnis bedeutet für GSW einen Aufschlag von 14,7 Prozent im Vergleich zu den Schlusskursen vom Montag./ls/brd/DP/stb
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