19.02.2010 10:58:00
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Gileads "Quad”- Eintablettentherapie für HIV erreicht in Studie der Phase II hohe Rate virologischer Suppression
Gilead Sciences, Inc. (Nasdaq: GILD) hat heute die Ergebnisse der Phase II einer klinischen Studie bekannt gegeben. Diese Ergebnisse zeigen, dass die untersuchte Therapie mit einer Einzeltablette "Quad” mit fester Dosis von Elvitegravir, GS 9350 (Cobicistat) und Truvada® (Emtricitabin und Tenofovir Disoproxil Fumarat) zur Behandlung von HIV-Infektion eine anti-retrovirale Aktivität aufweist, die mit Atripla® (Efavirenz 600 mg / Emtricitabin 200 mg / Tenofovir Disoproxil Fumarat 300 mg) vergleichbar ist. Nach 24 Wochen betrug der Anteil der Patienten, die eine HIV-RNS (Virenbelastung) von weniger als 50 Kopien/ml aufwiesen, im Quad-Arm der Studie 90 Prozent und 83 Prozent im Atripla-Arm. (Bei der Analyse wurden fehlende Patienten der Population als Fehlschlag bewertet.) Die Abbruchraten aufgrund unerwünschter Ereignisse in beiden Armen der Studie waren vergleichbar. Diese Daten werden heute bei der 17. "Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections" (CROI) in San Francisco präsentiert. (Abstract Nr. 58LB).
"Vereinfachte Therapien mit Mehrfachwirkstoffen fester Dosis sind zum Standard der Behandlung in der HIV-Therapie geworden, da sie dem Patienten dabei helfen, seine Dosierungspläne einzuhalten", sagte Calvin J. Cohen, MD, M. Sc., Hauptprüfarzt und Forschungsdirektor für bei der "Community Research Initiative" in Neuengland. "Diese positiven Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit und der Sicherheit zeigen an, dass Quad über das Potenzial verfügt, eine wichtige neue Behandlungsoption in der HIV-Therapie zu werden."
Quad enthält vier Verbindungen von Gilead in einer einzigen Tablette zur Verabreichung einmal täglich: Elvitegravir, einen Integrase-Inhibitor für HIV in der Erprobung; Cobicistat, einen verstärkenden (pharmakoverbessernden) Wirkstoff, der die Blutwerte bestimmter HIV-Medikamente anhebt und Truvada, seinerseits eine Kombination der zwei HIV-Medikamente Emtricitabin und Tenofovir Disoproxil Fumarat.
Gilead untersucht Cobicistat zudem als alleinigen verstärkenden Wirkstoff für andere antiretrovirale Medikamente – speziell Protease-Inhibitoren zur Verabreichung einmal täglich wie Atazanavir. Derzeit ist Ritonavir der einzige verstärkende Wirkstoff, der in der HIV-Therapie genutzt wird. Daten aus einer klinischen Studie der Phase II, welche die Sicherheit und Wirksamkeit von Atazanavir zusammen mit Truvada (verstärkt durch Cobicistat) mit Atazanavir zusammen mit Truvada (verstärkt durch Ritonavir) vergleicht, werden ebenfalls heute auf der CROI bekannt gegeben.
"Wir arbeiten engagiert an der Entwicklung neuer Therapiesysteme zur Behandlung von HIV, die verbesserte Profile der Wirksamkeit und Verträglichkeit aufweisen. Beide Aspekte werden immer wichtiger, da die Patienten länger in der Therapie verbleiben", sagte Norbert W. Bischofberger, PhD, Executive Vice President von Gilead für Forschung und Entwicklung und wissenschaftlicher Leiter (Chief Scientific Officer). "Wir freuen uns sehr über diese Ergebnisse und freuen uns darauf, mit der Food and Drug Administration (US-amerikanische Gesundheitsbehörde) zusammenarbeiten zu können, um Phase III des klinischen Programms für Quad und Cobicistat zum Abschluss zu bringen."
Studie 236-0104
Bei der Studie 236-0104 handelt es sich um eine doppelt verblindete, multizentrische, randomisierte (2:1), aktiv kontrollierte klinische Studie über 48 Wochen, in der Sicherheit und Wirksamkeit der Quad (n=48) verglichen mit Atripla (n=23) an HIV-infizierten bisher unbehandelten Erwachsenen mit einer Virenlast von mindestens 5.000 Kopien/ml und einer CD4-Zellenzahl (Maß der Stärke des Immunsystems) von mehr als 50 Zellen/mm3 zu Beginn getestet werden. Die Wochen 24 und 48 stellen primäre und sekundäre Endpunkte der Wirksamkeit dar, die anhand des Anteils der Patienten mit einer HIV-RNS von weniger als 50 Kopien/ml gemessen wird. Zu den sekundären Zielen gehören Sicherheit und Verträglichkeit der zwei Therapien im Zeitraum von 48 Wochen.
Zu Beginn hatten Teilnehmer im Quad-Arm eine mittlere Virenlast von 4,59 log10 Kopien/ml und einen Median der CD4-Zellenzahl von 354 Zellen/mm3. Patienten im Atripla-Arm der Studie wiesen eine mittlere Virenlast von 4,58 log10 Kopien/ml und einen Median der CD4-Zellenzahl von 436 Zellen/mm3 zu Beginn auf.
Nach 24 Wochen hatten 90 Prozent der Patienten im Quad-Arm und 83 Prozent der Patienten im Atripla-Arm das primäre Ziel der Studie erreicht: die HIV-RNS-Spiegel waren unter 50 Kopien/ml. (Bei der Analyse wurden fehlende Patienten der Population als Fehlschlag bewertet. Der Unterschied in der stratifiziert gewichteten Ansprechrate von Quad und Atripla = +5 %; 95 % CI: : -11,0 % gegenüber 21,1 %). Diese Studie der Phase II hatte nur geringe Aussagekraft für formelle Vergleiche in der Wirksamkeit. Die Wirksamkeit der Quad entsprach aber den statistischen Kriterien der Nicht-Unterlegenheit im Vergleich mit Atripla, wie sie von einer vorher festgelegten Untergrenze der Nicht-Unterlegenheitsgrenze von -12 Prozent definiert wurde. Zudem wurden bei einer Analyse, die fehlende Daten ausschloss, von 96 beziehungsweise 95 Prozent der Patienten in den Armen Quad und Atripla HIV-RNS-Spiegel von weniger als 50 Kopien/ml erreicht (nach 24 Wochen).
Patienten, die die Quad nahmen, verzeichneten in Woche 24 einen Median der Steigerung der CD4-Zellenzahl von 123 Zellen/mm3, im Vergleich zu einem Median der Steigerung von 124 Zellen/mm3 bei Atripla-Patienten.
Die Abbruchraten und unerwünschten Ereignisse in beiden Armen der Studie waren vergleichbar. In jedem Arm der Studie brachen drei Patienten die Behandlung ab. Einer davon (Atripla) brach wegen eines unerwünschten Ereignisses ab (Selbstmordgedanken). Keiner der Patienten brach wegen eines unerwünschten Ereignisses die Behandlung mit der Quad ab. Der Quad-Arm wies weniger unerwünschte Ereignisse durch Medikamentenwirkung auf, speziell eine geringere Anzahl solcher in Verbindung mit dem Zentralnervensystem (Central Nervous System - CNS). Die häufigsten vorkommenden unerwünschten Ereignisse im Zuge der Behandlung (Vorkommen bei mehr als 5 Prozent der Patienten im Behandlungsarm) waren Traumstörungen/Albträume, Schwindel, Schwäche, Schläfrigkeit, Durchfall und Kopfschmerzen. Unter den Quad-Patienten gab es keine unerwünschten Ereignisse der Grade 3 oder 4. Bei den Atripla-Patienten wurden zwei unerwünschte Ereignisse der Grade 3 oder 4 gemeldet. (B-Zellen-Lymphom mit Lymphadenopathie und Neutropenie.)
Die Raten des Vorkommens von Abnormalitäten der Laborwerte (Grade 2-4) waren in beiden Studienarmen vergleichbar. Abnormalitäten der Laborwerte bei mehr als 5 Prozent der Patienten in einem Behandlungsarm waren unter anderem Amylase, Absenkung der Neutrophile, Steigerungen bei Cholesterol und Albuminurie. Der mittlere Anstieg bei Cholesterol, Lipoproteinen niedriger Dichte (LDL), Lipoproteinen hoher Dichte (HDL) und Triglyceriden war gering und in beiden Studienarmen vergleichbar.
Studie 216-0105
Bei der Studie 216-0105 handelt es sich um eine doppelt verblindete, multizentrische, randomisierte (2:1), aktiv kontrollierte klinische Studie über 48 Wochen, in der Sicherheit und Wirksamkeit von Atazanavir (verstärkt durch Cobicistat) (n=50) verglichen mit Atazanavir (verstärkt durch Ritonavir) (n=29), an HIV-infizierten bisher unbehandelten Erwachsenen mit einer Virenlast von mindestens 5.000 Kopien /ml und einer CD4-Zellenzahl von mehr als 50 Zellen/mm3 zu Beginn getestet werden. Diese Studie hat dieselben primären und sekundären Ziele wie die Quad-Studie der Phase II.
Zu Beginn hatten Teilnehmer im Cobicistat-Arm eine mittlere Virenlast von 4,56 log10 Kopien /ml und einen Median der CD4-Zellenzahl von 341 Zellen/mm3. Patienten im Ritonavir-Arm der Studie wiesen eine mittlere Virenlast von 4,69 log10 Kopien /ml und einen Median der CD4-Zellenzahl von 367 Zellen/mm3 zu Beginn auf.
Nach 24 Wochen hatten 84 Prozent der Patienten im Cobicistat-Arm und 86 Prozent der Patienten im Ritonavir-Arm das primäre Ziel der Studie erreicht: die HIV-RNS-Spiegel waren unter 50 Kopien /ml. (Bei der Analyse wurden fehlende Patienten der Population als Fehlschlag bewertet. Der Unterschied in der stratifiziert gewichteten Ansprechrate von Quad und Atripla = -1,9 %; 95 % CI: : -18,4 % gegenüber 14,7 %). Zudem wurden bei einer Analyse, die fehlende Daten ausschloss, von 91 beziehungsweise 96 Prozent der Patienten in den Armen Cobicistat und Ritonavir HIV-RNS-Spiegel von weniger als 50 Kopien /ml erreicht (nach 24 Wochen).
Patienten mit durch Cobicistat verstärkter Therapie verzeichneten einen Median der Steigerung der CD4-Zellenzahl von 206 Zellen/mm3, im Vergleich zu einem Median der Steigerung von 190 Zellen/mm3 bei durch Ritonavir verstärkter Therapie in Woche 24.
Die Abbruchraten waren in beiden Studienarmen vergleichbar. Zwei Cobicistat-Patienten brachen aufgrund unerwünschter Ereignisse ab (Erbrechen und Hautausschlag). Ein Ritonavir-Patient brach ab (skleraler Ikterus). Die häufigsten vorkommenden unerwünschten Ereignisse im Zuge der Behandlung (Vorkommen bei mehr als 5 Prozent der Patienten in einem Behandlungsarm) waren Übelkeit, Durchfall und Schwäche. Unter den Cobicistat-Patienten gab es zwei unerwünschte Ereignisse der Grade 3 oder 4 (Anämie und Hautausschlag) und keine bei Patienten mit Ritonavir.
Die Raten des Vorkommens von Abnormalitäten der Laborwerte (Grade 2-4) waren in beiden Studienarmen vergleichbar. Abnormalitäten der Laborwerte (Grade 2-4) bei mehr als 5 Prozent der Patienten in einem Behandlungsarm waren unter anderem Erhöhungen des Bilirubins (mehr als 2,5 x ULN), der Amylase und des Gesamtcholesterols. Der mittlere Anstieg bei Cholesterol, LDL, HDL und Triglyceriden war gering und in beiden Studienarmen vergleichbar.
In den zwei Studien der Phase II hatte kein Patient unter Cobicistat Erhöhungen der Spiegel von Aspartat-Aminotransferase (AST) oder Alanin-Aminotransferase (ALT) der Grade 3 oder 4, die Bezugsgrößen der Leberfunktion darstellen. Geringe Steigerungen des Serumkreatinins (ein Wert zur Bewertung der Nierenfunktion) mit entsprechenden Senkungen der geschätzten Kreatininausscheidung (Cockroft-Gault) wurden in den Studien der Phase II beobachtet. Die Ergebnisse einer separaten Nierenstudie an gesunden Freiwilligen legen nahe, dass Cobicistat die glomerulären Filtrationsraten (GFR) nicht beeinflusst – dies wurde durch die Ausscheidung von Iohexol bestimmt (einer gültigen Messung der Nierenfunktion). Der Anstieg des Serumkreatinins unter Cobicistat stellt sich Tage nach dem Einsetzen der Medikamentierung ein und ist nach Absetzen innerhalb von Tagen auf den Ausgangswert rückführbar.
Über Elvitegravir
Elvitegravir ist ein HIV-Integraseinhibitor. Anders als andere Klassen antiretroviraler Wirkstoffe greifen Integrase-Inhibitoren in die Vermehrung des HIV-Virus ein, indem sie die Fähigkeit des Virus blockieren, sich in das Genmaterial menschlicher Zellen zu integrieren. Elvitegravir wurde von Gilead im März 2005 von der Japan Tobacco Inc. (JT) lizenziert. Im Rahmen der Bedingungen des Vertrages von Gilead mit JT besitzt Gilead das exklusive Recht, Elvitegravir in allen Ländern der Welt zu entwickeln und zu vermarkten, außer in Japan, wo JT die Rechte behält.
Über Cobicistat
Cobicistat (zuvor GS 9350) ist Gileads firmeneigener wirksamer mechanismusbasierter Inhibitor von Cytochrom P450 3A (CYP3A), einem Enzym, das Wirkstoffe im Körper umwandelt. Zusätzlich zur Untersuchung des Wirkstoffes als Teil einer Therapie mit fester Dosis auf Basis von Integrase untersucht Gilead das Potenzial von Cobicistat, kommerziell erhältliche HIV-Protease-Inhibitoren zu verstärken, die in vielen Therapien der HIV-Behandlung genutzt werden.
Die Therapie mit fester Dosis auf Basis von Integrase ("Quad”), Elvitegravir und Cobicistat sind Produkte in der Erprobung und Sicherheit oder Wirksamkeit beim Menschen wurden noch nicht belegt.
Wichtige Informationen zur Produktsicherheit von Truvada und Atripla
Laktatazidose und schwerwiegende Lebervergrößerung mit Fettleber (auch mit Todesfolge) wurden bei Nutzung von Nukleosidanalogen allein oder in Kombination mit weiteren Antiretroviralien beobachtet – darunter Viread (Tenofovir Disoproxil Fumarat), eine Komponente von Atripla und Truvada. Atripla und Truvada sind für die Behandlung von chronischer Infektion mit Hepatitis-B-Virus (HBV) nicht zugelassen und ihre Sicherheit und Wirksamkeit wurden bei Patienten mit zusätzlichen Infektionen mit HBV und HIV-1 nicht nachgewiesen. Bei Patienten mit Zusatzinfektion von HIV-1 und HBV, die Atripla oder Truvada abgesetzt haben, wurden schwerwiegende und akute Verschlimmerungen von Hepatitis B berichtet. Die Leberfunktion sollte strikt überwacht werden. Klinische Nachsorge und Laborkontrollen sollten bei Patienten mit zusätzlicher Infektion mit HBV und HIV-1, die Atripla oder Truvada absetzen, mindestens einige Monate dauern. Gegebenenfalls kann Einleitung einer Behandlung gegen Hepatitis B angezeigt sein.
Es ist für den Patienten wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass Medikamente gegen HIV wie Atripla and Truvada die HIV-Infektion oder AIDS nicht heilen und das Risiko der Übertragung an andere nicht senken.
Weitere wichtige Informationen über Truvada
Truvada ist eine Kombinationstablette mit fester Dosis, die 200 mg Emtricitabin (Emtriva) und 300 mg Tenofovir Disoproxil Fumarat (Viread) enthält. Truvada wird in den USA in Kombination mit anderen Antiretroviralwirkstoffen (wie nicht-nukleosiden reversen Transkriptaseinhibitoren oder Proteaseinhibitoren) zur Behandlung von HIV-1-Infektion bei Erwachsenen indiziert.
Truvada sollte nicht zusammen mit Atripla, Emtriva, Viread oder Produkten, die Lamivudin enthalten, verabreicht werden. Dazu gehören Combivir® (Lamivudin/Zidovudin), Epivir® oder Epivir-HBV® (Lamivudin), Epzicom® (Abacavir-Sulfat/Lamivudin) oder Trizivir® (Abacavir-Sulfat/Lamivudin/Zidovudin). Bei Patienten mit Vorbehandlungen sollte die Nutzung von Truvada durch Labortests und Behandlungsgeschichte geleitet werden.
Emtricitabin und Tenofovir werden grundsätzlich durch die Nieren ausgeschieden. Nierenprobleme (darunter Fälle akuten Nierenversagens und von Fanconi-Syndrom (Schaden an den Nierentubuli mit schwerer Hypophosphatemie)), wurden in Verbindung mit der Einnahme von Viread berichtet. Es wird empfohlen, dass die Kreatininausscheidung für alle Patienten vor Beginn der Therapie mit Truvada berechnet wird, und während der Therapie wie klinisch angeraten. Routineüberwachung der berechneten Kreatininausscheidung und des Serumphosphors sollten bei Patienten mit Risiko von Nierenproblemen durchgeführt werden. Dies schließt Patienten ein, die zuvor bei Einnahme von Hepsera (Adefovir Dipivoxil) Nierenprobleme hatten. Einstellungen des Dosierintervalls und genaue Überwachung der Nierenfunktion werden bei allen Patienten mit einer Kreatininausscheidung von 30-49 ml/min empfohlen. Es sollte vermieden werden, Truvada zusammen mit einem nephrotoxischen Wirkstoff einzunehmen, oder kurz nach dessen Nutzung. Truvada sollte nicht zusammen mit Hepsera verabreicht werden.
Administration von Truvada zusammen mit Didanosin sollte mit Vorsicht erfolgen. Die Patienten sollten genau in Bezug auf unerwünschte Ereignisse in Verbindung mit Didanosin beobachtet werden. Didanosin sollte gegebenenfalls abgesetzt werden. Wenn angezeigt, sollte eine Reduzierung der Dosis von Didanosin in Betracht gezogen werden. Patienten unter Atazanavir und Lopinavir/Ritonavir zusammen mit Truvada sollten genau in Bezug auf unerwünschte Ereignisse in Verbindung mit Truvada beobachtet werden. Truvada sollte gegebenenfalls abgesetzt werden. Bei gemeinsamer Verabreichung mit Truvada wird eine Verstärkung von Atazanavir mit Ritonavir (100 mg) empfohlen. Atazanavir ohne Ritonavir sollte nicht zusammen mit Truvada verabreicht werden.
Bei Verabreichung von Viread wurden Verringerungen der Knochendichte (Bone Mineral Density - BMD) an Lendenwirbelsäule und Hüfte beobachtet. Effekte für die langfristige Gesundheit der Knochen und auf das Risiko von Knochenbrüchen sind nicht bekannt. Bei Patienten mit einer Anamnese von Frakturen oder mit einem Risiko der Osteopenie sollte BMD-Überwachung in Betracht gezogen werden. Im Zusammenhang mit der Einnahme von Viread wurden Fälle von Knochenerweichung (in Verbindung mit proximaler Nierentubulopathie, kann zu Frakturen beitragen) berichtet.
Bei Patienten, die Medikamente gegen HIV nehmen, wurden Veränderungen des Körperfettes beobachtet. Bei Patienten in Kombinationstherapie, darunter Viread and Emtriva, wurde Immun-Rekonstitutionssyndrom berichtet. Dies kann weitere Untersuchungen und Behandlungen erforderlich machen.
Zu den am häufigsten vorkommenden unerwünschten Ereignissen (Vorkommen =10 %) gehören Durchfall, Übelkeit, Schwäche, Kopfschmerz, Schwindel, Depression, Schlaflosigkeit, abnormale Träume und Ausschlag.
Der ursprüngliche Wirkstoff von Viread wurde durch gemeinschaftliche Forschung von Dr. Antonin Holy (Institut für organische Chemie und Biochemie, Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (IOCB) in Prag und Dr. Erik DeClercq, Rega-Institut für Medizinische Forschung, Katholische Universität in Löwen, Belgien erfunden. Die Erfinder von Viread haben auf ihre Anteile an den Verkäufen von Viread und Truvada verzichtet. Dies gilt für Länder im Rahmen des "Gilead Access Program", welches sicherstellen soll, dass das Produkt in jenen Teilen der Welt, die von der Epidemie am härtesten betroffen sind, zum Herstellungspreis abgegeben werden kann.
Die vollständigen Verschreibungsinformationen für Truvada sind erhältlich unter www.Truvada.com.
Weitere wichtige Informationen über Atripla
In den USA ist Truvada in Kombination mit weiteren Antiretroviral-Wirkstoffen (wie nicht-nukleosiden reversen Transkriptaseinhibitoren oder Proteaseinhibitoren) zur Behandlung von HIV-1-Infektionen bei Erwachsenen indiziert.
Atripla enthält Komponenten von Truvada (Emtricitabin und Tenofovir Disoproxil Fumarat) und Sustiva (Efavirenz), die zusammen als einzelne Tablette formuliert wurden. Somit gelten die Sicherheitsinformationen des Abschnittes über Truvada auch für Atripla - zusätzlich zu den folgenden wichtigen Produktinformationen.
Atripla ist eine Therapie mit fester Dosis bestehend aus Viread (Tenofovir Disoproxil Fumarat), Emtriva (Emtricitabin) und Sustiva (Efavirenz) und sollte somit nicht zusammen mit Viread, Emtriva, Truvada (Emtricitabin und Tenofovir Disoproxil Fumarat) oder Sustiva verabreicht werden. Wegen der Ähnlichkeiten von Emtriva und Lamivudin sollte Atripla nicht mit Medikamenten verabreicht werden, die Lamivudin enthalten, darunter Combivir® (Lamivudin/Zidovudin), Epivir® oder Epivir-HBV® (Lamivudin), Epzicom® (Abacavir-Sulfat/Lamivudin) oder Trizivir® (Abacavir-Sulfat/Lamivudin/Zidovudin).
Atripla sollte nicht zusammen mit Bepridil, Cisaprid, Midazolam, Pimozid, Triazolam oder Ergot-Derivativen eingenommen werden – wegen einer Kontraindikation mit Efavirenz. Die Einnahme von Atripla mit Voriconazol, Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder Produkten, die Johanniskraut enthalten, wird nicht empfohlen. Die Einnahme von Atripla zusammen mit Atazanavir oder Atazanavir/Ritonavir wird nicht empfohlen.
Atripla sollte Patienten mit einer Kreatininausscheidung von weniger als 50 ml/min nicht verabreicht werden.
Bei Patienten, die mit Efavirenz behandelt wurden, einer Komponente von Atripla, wurden schwerwiegende psychiatrische unerwünschte Erfahrungen berichtet, darunter schwere Depression (2,4 Prozent), Selbstmordgedanken (0,7 Prozent), Selbstmordversuche (erfolglos) (0,5 Prozent), aggressives Verhalten (0,4 Prozent), paranoide Reaktionen (0,4 Prozent) und manische Reaktionen (0,2 Prozent). Zusätzliche Faktoren zu Efavirenz, die in einer klinischen Studie identifiziert wurden und die in Verbindung mit einem Anstieg psychiatrischer Symptome standen waren unter anderem Vorgeschichte von Injektionsdrogen, psychiatrische Vorgeschichte und Gebrauch von Psychopharmaka. In vereinzelten Fällen wurden Selbstmord, Wahnvorstellungen und Psychoseverhalten berichtet, aber es konnte nicht festgestellt werden, ob Efavirenz die Ursache war. Patienten mit schwerwiegenden psychiatrischen unerwünschten Ereignissen sollten sofort untersucht werden, um festzustellen, ob die Risiken der Fortsetzung der Therapie den Nutzen übersteigen. Die Patienten müssen ihrem Arzt mitteilen, ob sie eine Vorgeschichte psychischer Krankheiten haben oder Alkohol/Drogen benutzen.
53 Prozent der Patienten in klinischen Studien haben mit Efavirenz Symptome des zentralen Nervensystems berichtet, darunter Schwindel (28,1 Prozent), Schlaflosigkeit (16,3 Prozent), beeinträchtigte Konzentrationsfähigkeit (8,3 Prozent), Schläfrigkeit (7,0 Prozent), abnormale Träume (6,2 Prozent) und Halluzinationen (1,2 Prozent). In Kontrollgruppen lag die Quote bei 25 Prozent. Diese Symptome setzen für gewöhnlich am ersten oder zweiten Tag der Therapie ein und verschwinden nach den ersten zwei bis vier Wochen der Therapie. Nach vier Wochen Therapie betrug die Verbreitung von Symptomen des zentralen Nervensystems (ab mittlerer Stärke aufwärts) bei Patienten, die Medikamente mit Efavirenz erhielten, 5 bis 9 Prozent. Symptome des Nervensystems stellen keine Anzeiger für die selteneren psychiatrischen Symptome dar.
Frauen sollten unter Atripla weder schwanger werden noch stillen. Bei Kindern von Frauen, die in der Schwangerschaft mit Efavirenz behandelt wurden, wurden schwerwiegende Schäden berichtet. Frauen müssen 12 Wochen nach Absetzen von ATRIPLA eine zuverlässige Form der mechanischen Verhütung nutzen (zum Beispiel Kondome), auch wenn sie andere Methoden der Schwangerschaftsverhütung nutzen.
Hautausschlag ist eine oft vorkommende Nebenwirkung, die normalerweise ohne Änderung der Therapie wieder verschwindet. Bei manchen Patienten kann Hautausschlag ein ernsthaftes Problem sein.
Patienten, von denen bekannt ist (oder vermutet wird), dass sie eine Vorgeschichte von Hepatitis B oder C aufweisen und bei Patienten, die mit weiteren Medikamenten behandelt werden, die Leberschäden verursachen können, wird eine Überwachung der Leberenzyme empfohlen.
Atripla sollte bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Krampfanfällen mit Vorsicht genutzt werden. Bei Patienten unter Efavirenz wurden Konvulsionen beobachtet, dies gilt besonders bei einer Vorgeschichte von Krampfanfällen
Invirase® (Saquinavir) sollte zusammen mit Atripla nicht als der einzige Proteaseinhibitor genutzt werden.
Die signifikantesten unerwünschten Ereignisse, die bei Patienten unter Sustiva beobachtet wurden, sind Symptome des Nervensystems, psychiatrische Symptome und Ausschlag. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse (ab 5 Prozent), die in klinischen Studien mit Sustiva beobachtet wurden sind unter anderem Erschöpfung, Schmerzen, Schwindel, Kopfschmerz, Schlaflosigkeit, beeinträchtigte Konzentration, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Depression, Ausschlag und Pruritus.
Die vollständigen Verschreibungsinformationen für Atripla sind erhältlich unter www.Atripla.com.
Über Gilead Sciences
Gilead Sciences ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das innovative Therapiemittel in Bereichen, in denen der medizinische Bedarf bisher nicht gedeckt ist, entdeckt, entwickelt und vermarktet. Die Mission des Unternehmens ist die Verbesserung der Versorgung von Patienten, die weltweit an lebensbedrohenden Erkrankungen leiden. Gilead hat seine Unternehmenszentrale in Foster City im US-Bundesstaat Kalifornien sowie Niederlassungen in Nordamerika, Europa und Australien.
Zukunftsbezogene Aussagen
Diese Pressemitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen im Sinne des US-amerikanischen "Private Securities Litigation Reform Act" aus dem Jahr 1995, die Risiken, Unsicherheiten und anderen Faktoren unterliegen, darunter Risiken in Verbindung mit der Fähigkeit von Gilead, das Programm der Phase III mit Quad und Cobicistat mit der US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration zu Ende zu bringen wie derzeit geplant oder überhaupt. Zudem können sich in derzeitigen oder weiteren klinischen Studien ungünstige Resultate zu Quad oder Cobicistat einstellen und Gilead könnte gezwungen sein, solche Studien zu modifizieren oder zu verschieben. Gilead könnte letztendlich nicht in der Lage sein, die Zulassung der US-Arzneimittelbehörde oder anderer Behörden zu erhalten und im Ergebnis könnten Quad oder Cobicistat niemals erfolgreich auf den Markt gelangen. Weiterhin könnte Gilead die strategische Entscheidung treffen, die Entwicklung von Quad oder Cobicistat nicht fortzusetzen, falls wir zum Beispiel denken, dass die Vermarktung im Vergleich zu anderen Möglichkeiten in unserer Pipeline schwierig sein wird. Diese Risiken, Unsicherheiten und anderen Faktoren können dazu führen, dass sich tatsächliche Resultate von denen, die in den zukunftsbezogenen Aussagen beschrieben werden, wesentlich unterscheiden. Der Leser wird aufgefordert, sich nicht auf diese zukunftsbezogenen Aussagen zu verlassen. Gilead verweist den Leser auf sein vierteljährliches Formblatt 10-Q für das dritte Quartal 2009. Gilead beansprucht Schutz im Rahmen der "Safe Harbor"-Bestimmungen des "Private Securities Litigation Reform Act" von 1995 für "zukunftsbezogene Aussagen". Alle zukunftsbezogenen Aussagen beruhen auf den Gilead gegenwärtig vorliegenden Informationen und das Unternehmen übernimmt keine Verpflichtung zur Aktualisierung solcher zukunftsbezogenen Aussagen.
Die vollständigen US-Verschreibungsinformationen für Truvada sind erhältlich unter www.Truvada.com.
Die vollständigen US-Verschreibungsinformationen für Atripla sind erhältlich unter www.Atripla.com.
Die vollständigen US-Verschreibungsinformationen für Viread sind erhältlich unter www.Viread.com.
Die vollständigen US-Verschreibungsinformationen für Emtriva sind erhältlich unter www.GileadHIV.com.
Die vollständigen US-Verschreibungsinformationen für Hepsera sind erhältlich unter www.Hepsera.com.
Truvada, Viread, Emtriva und Hepsera sind registrierte Handelsmarken von Gilead Sciences, Inc.
Atripla ist eine registrierte Handelsmarke von Bristol-Myers Squibb & Gilead Sciences, LLC.
Weitere Informationen zu Gilead erhalten Sie auf der Website des Unternehmens unter www.gilead.com oder rufen Sie Gilead Public Affairs unter 1-800-GILEAD-5 oder +1-650-574-3000 an.
Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.
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