35 Cent höher 07.03.2024 17:52:00

HUGO BOSS-Aktie dennoch tiefrot: HUGO BOSS belohnt Anleger mit höherer Dividende

HUGO BOSS-Aktie dennoch tiefrot: HUGO BOSS belohnt Anleger mit höherer Dividende

Die Ziele für 2025 bestätigte der MDAX-Konzern bei der viel beachteten EBIT-Marge, die 2025 "mindestens 12 Prozent" betragen soll. Allerdings schloss er nicht aus, dass das ebenfalls für 2025 angepeilte Umsatzziel von 5 Milliarden Euro sich "leicht verzögern könnte", vor dem Hintergrund der anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten.

Für das laufende Geschäftsjahr gab das Unternehmen einen verhaltenen Ausblick. So soll der Umsatz auf 4,3 bis 4,45 Milliarden Euro steigen, von 4,2 Milliarden im abgelaufenen Jahr. Das EBIT sieht der Konzern bei 430 bis 475 Millionen Euro (2023: 410 Millionen Euro). Die EBIT-Marge soll sich auf 10,0 bis 10,7 Prozent verbessern (2023: 9,8 Prozent).

Für 2023 schlägt der Konzern eine Dividende von 1,35 Euro je Aktie vor, nach 1,00 Euro ein Jahr zuvor.

Unter dem Strich verdiente HUGO BOSS 2023 nach den endgültigen Zahlen 258Millionen Euro, verglichen mit 209 Millionen im Vorjahr. Je Aktie betrug der Gewinn 3,74 Euro nach 3,04.

HUGO BOSS will mit Effizienzverbesserungen Margenziel 2025 erreichen

HUGO BOSS rechnet damit, dass weitere "deutliche Effizienzsteigerungen" in den Bereichen Beschaffung, Lieferanten, Transport sowie eine "Optimierung der Betriebskostenstruktur" ihm das Erreichen der angepeilten EBIT-Marge von mindestens 12 Prozent im Geschäftsjahr 2025 ermöglichen werden. Dieses viel beachtete Ziel hat der Premium-Modehersteller und -händler bestätigt, schließt allerdings nicht aus, dass das Umsatzziel von 5 Milliarden Euro, das ebenfalls für 2025 vorgesehen ist, sich "leicht verzögern" könnte.

Verbessern will der MDAX-Konzern die Kosteneffizienz im stationären Einzelhandel und den Zentralfunktionen des Konzerns, bei den Kollektionen beider Marken - BOSS und HUGO - soll die Komplexität reduziert werden.

Für 2024 rechnet das Unternehmen vor diesem Hintergrund mit "erheblichem Rückenwind" bei der Bruttomarge in Richtung des 2025er Zieles von 62 bis 64 Prozent.

2023 verbesserte das Unternehmen die EBIT-Marge um 60 Basispunkte (auf 9,8 Prozent von 9,2); 2024 sollen es weitere 20 bis 90 Basispunkte sein, auf dann 10,0 bis 10,7 Prozent. Bis 12 Prozent - dem Ziel für 2025 - fehlen dann noch mindestens 130 Basispunkte.

HUGO BOSS-CEO: Erreichen Umsatzziel maximal "wenige Monate" später

HUGO BOSS rechnet maximal mit "wenigen Monaten" - und nicht einem Jahr - Verzögerung bei Erreichen des 2025er Umsatzziels von 5 Milliarden Euro. Falls sich das Erreichen des Ziels aufgrund des makroökonomischen Umfelds verschieben sollte, dürfte es sich um "wenige Monate" handeln, sagte HUGO BOSS-CEO Daniel Grieder in der Medien-Telefonkonferenz.

Grieder und CFO Yves Müller zeigten sich überzeugt, das Ziel einer EBIT-Marge von mindestens 12 Prozent bis 2025 zu erreichen. Müller verwies auf die deutlichen Verbesserungen in der EBIT-Marge seit 2021. Außerdem bewege sich die Bruttomarge deutlich in die richtige Richtung, was wiederum der EBIT-Marge zugute komme.

Das EBIT-Margen-Ziel 2025 stellt sich derzeit als überaus ambitioniert dar. 2023 betrug die Marge 9,8 Prozent, 2024 soll sie sich auf 10,0 bis 10,7 Prozent verbessern, also um 20 bis 90 Basispunkte. Die Verbesserung zwischen 2022 und 2023 betrug 60 Basispunkte.

Wachstumserwartungen eingetrübt: HUGO BOSS auf Talfahrt

Enttäuschende Aussagen zum laufenden und kommenden Jahr haben am Donnerstag die Aktie des Modehändlers HUGO BOSS schwer unter Druck gebracht. Sie sackte via XETRA zeitweise mit 50,56 Euro auf den tiefsten Stand seit November 2022. Zum Handelsschluss notierte sie mit 54,36 Euro noch 13,77 Prozent im Minus. Das bedeutete mit Abstand den letzten Platz im MDAX.

Im bisherigen Jahresverlauf hat das Papier nun ein knappes Viertel an Wert eingebüßt. Es zählt damit zu den fünf schwächsten Aktien im MDAX, der insgesamt 50 mittelgroße börsennotierte Unternehmen umfasst.

Nach den bereits bekannten vorläufigen Eckzahlen zum vergangenen Jahr sei der Fokus auf den Ausblick gerichtet gewesen, sagte ein Händler. "Und da lag für 2024 die jeweilige Mitte der vom Unternehmen gegebenen Prognosespanne für den Umsatz und das operative Ergebnis unter der durchschnittlichen Analystenschätzung."

Die vorsichtigen Aussagen zum laufenden Jahr und auch die zum Wachstum 2025 sind auch nach den Worten von Goldman-Expertin Louise Singlehurst und Frederick Wild vom Analysehaus Jefferies die zentralen Faktoren für die Enttäuschung der Anleger.

UBS-Analystin Zuzanna Pusz bemängelte zudem die verfehlte Bruttomarge des Unternehmens im vierten Quartal. Zur Prognose von Boss eines Umsatzwachstums zwischen 3 und 6 Prozent für 2024 verwies sie zudem darauf, dass Investoren eher mit einem Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich gerechnet hätten.

"HUGO BOSS ist nach einem Hype wieder in der 'Normalität' angekommen", kommentierte DZ-Bank-Analyst Thomas Maul die Zahlen und Ziele. "Die Strahlkraft der erneuerten Marke reicht offensichtlich nicht mehr aus, um in einem schwachen Konsumumfeld die bisherigen Wachstumserwartungen zu erfüllen." Er hob dabei aber vor allem auf die Aussagen des Managements zu den Wachstumszielen für das kommende Jahr ab. Mitte Januar, so präzisierte Maul, habe der Konzern das Umsatzziel für 2025 in Höhe von fünf Milliarden Euro noch für erreichbar gehalten. Nun aber sei von einer möglichen leichten Verzögerung gesprochen worden.

FRANKFURT (Dow Jones/dpa-AFX)

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Bildquelle: Pere Rubi / Shutterstock.com,Hugo Boss,TungCheung / Shutterstock.com

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