04.11.2010 12:21:37

HUK Coburg: Kfz-Versicherung wird nicht mehr billiger - dapd

   MÜNCHEN (Dow Jones)--Die deutschen Autofahrer können nicht mehr auf weitere Preissenkungen in der Kfz-Versicherung hoffen. Die HUK Coburg, neben der Allianz Marktführer auf diesem Gebiet, verwies auf steigende Verluste in der Branche. Nach jahrelangem Preiskrieg müssten die Versicherer im Schnitt je 100 EUR Prämieneinnahmen 105 EUR für Kosten und Schadenregulierungen ausgeben, sagte HUK-Coburg-Chef Wolfgang Weiler am Mittwochabend laut Nachrichtenagentur dapd im Münchner Club Wirtschaftspresse: "Die Zeit der Preissenkungen ist vorbei."

   Einige Versicherer hätten die Preise schon erhöht. Auch die HUK Coburg liege dieses Jahr bei einer Schaden-Kosten-Quote von knapp unter 100% und verlange heute höhere Prämien als zu Jahresbeginn. Rasche Preiserhöhungen auf breiter Front seien dennoch noch nicht in Sicht, so Weiler. Zu viele Versicherungen kämpften um Kunden auf einem kaum noch wachsenden Markt.

   Seit Beginn des Preiskrieges 2004 seien die Prämien um 11% gesunken, erläuterte Weiler. Autofahrer achteten heute vor allem auf den Preis, "das sieht man am Online-Geschäft". Weil die HUK Coburg mit einer schlanken Vertriebsstruktur und Standardprodukten billiger anbieten könne, habe sie Marktanteile gewonnen und versichere heute 8,6 Mio Kraftfahrzeuge in Deutschland.

   Aber die versicherungstechnischen Verluste mit der Kfz-Versicherung seien im Branchendurchschnitt dieses Jahr noch höher als 2009. "Dieses Jahr war ein richtig schlechtes Schadensjahr, das hat die Branche richtig Geld gekostet", sagte Weiler. Wegen der niedrigen Zinsen sei es zugleich schwieriger geworden, die versicherungstechnischen Verluste mit dem Gewinn aus Kapitalanlagen auszugleichen.

   Ein Dutzend Unternehmen hätten noch Luft, auf Prämienerhöhungen zu verzichten und den Verdrängungswettbewerb fortzuführen. Am 1. Januar 2011 seien die Durchschnittsprämien mit vergleichbarer Leistung etwas höher, bei keinem Anbieter aber niedriger als im Januar 2010, sagte Weiler voraus. Von diesem Niveau aus werde es für die Kunden dann langsam teurer werden.

   DJG/rio

   (END) Dow Jones Newswires

   November 04, 2010 06:50 ET (10:50 GMT)

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