05.02.2014 16:54:32
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INDEX-MONITOR: Kontinuität in Dax & Co. - Wirbel um Vodafone in Stoxx und FTSE
In den Blick dürften dagegen in Kürze die Papiere des Mobilfunkkonzerns Vodafone rücken. Der Erlös aus dem Verkauf der Verizon-Wireless-Beteiligung an Verizon Communications wird voraussichtlich am 24. Februar in Form einer Sonderdividende und neuer Verizon-Aktien ausgeschüttet. Das wird deutlichen Einfluss auf das Gewicht der Vodafone-Aktie im Stoxx 50 und dem britischen FTSE 100 haben.
"In den wichtigsten deutschen Indizes sind Änderungen aktuell kaum in Sicht", sagt Index-Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank. Sogar im September könnte es ihres Erachtens schwer werden für ProSiebenSat1 Media, in den Dax aufzusteigen. Wackelkandidaten im Leitindex für einen Abstieg zur regulären Index-Überprüfung im Spätsommer sind aktuell LANXESS und K+S. Doch zugleich muss der Börsenumsatz des Medienunternehmens noch um einiges zulegen, um als Nachrücker in Betracht zu kommen. Im März jedenfalls dürfte es keine Änderung im Dax geben.
Dasselbe sollte für den MDax gelten. Das SDax-Unternehmen Kion ist ein Anwärter für den Index der mittelgroßen Unternehmen. Doch die Chancen aufzusteigen, stehen im Frühjahr laut Kerssenbrock allenfalls bei 30 bis 40 Prozent. Analyst Uwe Streich von der LBBW sieht dies anders und rechnet damit, dass Kion seinen Platz mit der erst kürzlich wieder in den MDax aufgenommenen SGL Group tauschen wird. Möglich sei zudem ein Aufstieg von Jungheinrich bei gleichzeitigem Abstieg von RATIONAL.
Für den TecDax sind die Meinungen ebenfalls geteilt. Auch hier unterliegt die Deutsche Börse - wie im MDax und im SDax - keinem strengen Regelwerk. Es gibt Ermessensspielräume. So sieht Streich den Hightech-Maschinenbauer Manz für ADVA Optical Networking SE oder PSI aufsteigen. Die Commerzbank-Expertin bleibt dagegen vorsichtig. Im Index der kleinen Werte sieht Analyst Michael Bissinger von der DZ Bank wegen des sehr schwachen Börsenumsatzes HORNBACH als gefährdet an und nennt als aussichtsreichsten Aufstiegskandidaten den bayerischen Hersteller von Oberflächenmaterialien SURTECO. Da Surteco jedoch beim wichtigen Kriterium Börsenwert nach Streubesitz schlechter abschneidet, bleibt von Kerssenbrock auch hier eher skeptisch.
Der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse kommt am Mittwoch, 5. März, zusammen und berät auf Basis der Rangliste per Ende Februar. Etwaige Änderungen werden zum Montag, 24. März, umgesetzt.
Im Stoxx und dem britischen Footsie wird es voraussichtlich am 24. und 25. Februar zu einem ungewöhnlichen Schritt kommen. Dann dürfte Vodafone seinen Erlös aus dem Megaverkauf seiner Verizon-Wireless-Beteiligung im Wert von 130 Milliarden US-Dollar als Sonderdividende und in Form neuer Verizon-Aktien an seine Aktionäre ausschütten. "Direkt danach wird ein Reverse-Split in Form von zehn neuen Vodafone-Aktien für jeweils 19 alte den Kurs der neuen Vodafone-Papiere auf ein vergleichbares absolutes Kursniveau befördern", so von Kerssenbrock. Eine ausgeprägte Umgewichtung in allen Indizes, in denen Vodafone vertreten ist, ist die Folge.
Im Stoxx 50 und Stoxx 600 etwa wird das bisherige Schwergewicht Vodafone fast die Hälfte seiner Marktkapitalisierung nach Streubesitz (Freefloat) einbüßen. Das Gewicht der Aktie dürfte ab dem 24. Februar im Stoxx 50 von zurzeit rund 4,1 Prozent auf dann 2,1 Prozent sinken. Im Stoxx 600 sinkt es von 2,00 auf 1,00 Prozent. Damit würde Vodafone von seiner Position als fünftstärkster Wert in diesen beiden europäischen Indizes auf Position 15 abrutschen. Dies ergibt sich aus dem Abschlag des Verizon-Spin-Offs sowie des Baranteils. Letzterer wird zugleich als Sonderdividende reinvestiert.
Im FTSE wird es neben der Vodafone-Aktie am 24. und 25. Februar eine Art Aktienersatz für das neue Verizon-Communications-Papier in britischen Pfund geben, bis die Umstellung abgeschlossen ist und das Vodafone-Gewicht richtig angepasst werden konnte./ck/men/she
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