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| 03.11.25 | Comeback mit Crash | |
| 27.10.25 | Eine Woche für die Notenbanken | |
| 27.10.25 | Ab in die Zukunft | |
| 17.10.25 | Sicher im Rausch | |
| 14.10.25 | Handelskonflikt und Berichtssaison bestimmen die Woche | |
| 10.10.25 | Gewinn mit Deutschland | |
| 06.10.25 | Jahresendrallye in Wartestellung | |
| 29.09.25 | Richtungslos und unentschlossen | |
| 26.09.25 | Dauerläufer für die Ewigkeit |
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10.11.2025 15:54:15
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Kehrt der Optimismus zurück?
Rückblick: Bedenken vor KI-Blase
Hintergrund waren Analysten zufolge vor allem Bedenken in Bezug auf die inzwischen recht hohen Bewertungen an den Aktienbörsen, vor allem im Bereich der Technologiewerte rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Hier sorgten auch zeitweilig deutliche Verluste an den US-Tech-Börsen für Druck. Impulse kamen ansonsten hauptsächlich von der Berichtssaison, eine Vielzahl von Unternehmen legte Zahlen und Ausblicke vor.
Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor im Wochenvergleich 1,6 Prozent auf 23.569,96 Punkte. Der MDax rutschte um 3,2 Prozent ab auf 28.793,94 Zähler. Der TecDax brach um 4,5 Prozent ein auf 3.465,60 Punkte.
DHL und BMW legen gegen den Trend zu
Zu den größten Wochenverlierern zählten die Titel von Zalando mit einem Minus von 8,3 Prozent. Der Zwischenbericht des Onlinehändlers konnte die Anleger nur kurzzeitig positiv stimmen. Dagegen zog der Kurs von DHL um 8,1 Prozent an, das Logistikunternehmen überraschte mit seiner Gewinnsteigerung. Die Titel von BMW verteuerten sich um 6,7 Prozent, auch hier kamen die Quartalszahlen gut an. Im MDax kletterte der Kurs von Aixtron um 18,9 Prozent, der Halbleiterausrüster profitierte von Analystenempfehlungen. Die Titel von Hellofresh sackten um 19,0 Prozent ab, hier belastete unter anderem eine Herabstufung durch Analysten sowie ein charttechnisches Signal.
Anleihen: Schwankend zurückgegangen
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche unter Schwankungen, die sich allerdings in überschaubaren Grenzen hielten, weiter zurückgegangen. Während die zeitweilig schlechte Stimmung an den Aktienbörsen die Anleger zu den als sicher geltenden Bundespapieren greifen ließ, belasteten einige robust ausgefallene Konjunkturdaten die Notierungen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erhöhte sich im Wochenvergleich von 2,63 auf 2,66 Prozent. Die Umlaufrendite legte von 2,56 auf 2,59 Prozent zu.
USA: Rekordjagd unterbrochen
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche ihre Rekordjagd unterbrochen und trotz eines freundlichen Wochenausklangs nachgegeben. Vor allem die Sorgen vor zu hohen Erwartungen an das Thema KI und damit verbunden vor dem Platzen einer möglichen Blase bei Tech-Aktien belasteten die Märkte. Der Dow-Jones-Index gab im Wochenvergleich 1,2 Prozent ab auf 46.987,10 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 1,6 Prozent ein auf 6.728,80 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 verlor 3,1 Prozent auf 25.059,81 Punkte.
Ausblick: Bleibt KI ein Wachstumstreiber?
Ob die zuletzt gesunkenen Hoffnungen auf eine Jahresendrally an den deutschen Aktienbörsen in den kommenden Tagen zurückkehren, dürfte - sollte es zu keinen unvorhergesehenen Ereignissen kommen - vor allem von zwei Faktoren abhängen. Einerseits von der weiteren Stimmungsentwicklung in Bezug auf das Thema KI. Zuletzt hatten sich die Stimmen gemehrt, die vor einer Blase und einem Platzen derselben warnten, Analysten wiesen darauf hin, dass es fraglich sei, ob die potenziellen Gewinne unter Berücksichtigung der erforderlichen Investitionen die aktuellen Bewertungen rechtfertigen würden. Sollte sich hier die Stimmung unter den Anlegern nachhaltig drehen, würden die Märkte einen wichtigen Treiber der vergangenen Monate verlieren.
Weitere Impulse von der Berichtssaison
Zum anderen dürften die Marktteilnehmer auf den Fortgang der Berichtssaison achten. Auch hier steht im Fokus, ob die Zahlen und Ausblicke ausreichen, die aktuellen Kursniveaus zu erhöhen oder zumindest zu bestätigen. In den kommenden Tagen wird erneut eine Flut von Berichten erwartet, allein aus dem Dax gibt über ein Dutzend Unternehmen Einblicke in ihre Bücher. Zu diesen gehören unter anderem Allianz, Bayer, Deutsche Telekom, E.on, Infineon, Munich Re, Siemens und Siemens Energy.
Übersichtliche Konjunkturdaten
Von Seiten der Konjunkturdaten dürfte sich die Impulse in Grenzen halten, die Agenda ist nur sehr übersichtlich bestückt. Mit Blick auf Deutschland dürften unter anderem die ZEW-Konjunkturerwartungen und die Verbraucherpreise interessieren, aus der Eurozone kommen die Industrieproduktion und das Bruttoinlandsprodukt. Inwiefern Daten aus den USA kommen, hängt weiter vom Verlauf des Shutdowns ab. Hier gab es am Wochenende allerdings erste Signale für eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern, die an den Börsen für positive Impulse sorgen dürfte, so sie kommt.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche (welche Daten aus den USA veröffentlicht werden, hängt vom Verlauf des Shutdowns ab)
Dienstag, 11.11.: ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland)
Mittwoch, 12.11.: Verbraucherpreise in Deutschland
Donnerstag, 13.11: Industrieproduktion in der Eurozone; Verbraucherpreise in den USA
Freitag, 14.11.: Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in den USA; Erzeugerpreise in den USA
Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.
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