Dow Jones
27.10.2015 18:32:46
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Fallende Ölpreise und die Verunsicherung über die anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank bremsen am Dienstag den Appetit der Anleger auf Aktien. Hinzu kommt, dass einige Schwergewichte der US-Unternehmenslandschaft, darunter Apple, ihre Geschäftszahlen erst nach Börsenschluss veröffentlichen. Angesichts dieser vielen Unsicherheitsfaktoren wollen die Investoren keine Risiken eingehen. Konjunkturdaten sprechen nicht für ein Anziehen der geldpolitischen Zügel. So ist der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im September gefallen, wenn auch weniger deutlich als befürchtet. Der Vormonatswert wurde indes nach unten revidiert. Der Case-Shiller-Hauspreisindex für August hat im erwarteten Rahmen zugelegt. Dafür sind aber sowohl der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen als auch der Index des Verbrauchervertrauens schwächer als prognostiziert ausgefallen. Die Geschäftszahlen von DuPont kommen gut an, denn die Aktie steigt um 1,7 Prozent. Der Chemiekonzern hat im dritten Quartal die Gewinnprognosen übertroffen. Merck & Co steigen um 1,3 Prozent. Der Pharmakonzern hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Die Wettbewerberpapiere von Pfizer klettern um 2,6 Prozent. Ohne Wechselkurseffekte stiegen die Einnahmen trotz des Ablaufs weiterer Patente um 4 Prozent. Für Alibaba geht es gar 4,3 Prozent nach oben. Der chinesische Internetriese hat im zweiten Quartal die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. Ford geben dagegen um 0,5 Prozent ab. Zwar verbuchte der Automobilhersteller einen Gewinnsprung, die Markterwartungen wurden jedoch verfehlt. United Parcel Service hält trotz eines überraschenden Umsatzrückgangs im dritten Quartal an seinem Ausblick fest. Das besänftigt Anleger jedoch nicht, der Kurs sinkt um 2,6 Prozent.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
21:05 US/Twitter Inc, Ergebnis 3Q, San Francisco
21:30 US/Apple Inc, Ergebnis 4Q, Cupertino
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Schwache Öl- und Rohstoff-Aktien haben die Rally an den europäischen Börsen am Dienstag gestoppt. Der pan-europäische Stoxx-50-Index fiel um 0,9 Prozent. Die Branchen-Indizes der Öl- und Rohstoff-Aktien gaben zwischen gut 2 und knapp 3 Prozent ab. Grund: Der Ölpreis ist auf den tiefsten Stand seit Ende August gefallen. Die US-Notenbank tagt am Mittwoch, und im Vorfeld hielten sich die Anleger an den Devisen- und auch an den Aktienmärkten zurück. Belastet wurde die Stimmung auch von schwächeren Quartalszahlen aus verschiedensten Branchen. BASF hat von Juli bis September weniger umgesetzt als erwartet. Die Aktien des Chemiekonzerns verloren 4,7 Prozent. Unter Druck standen nach den Aufschlägen vom Wochenauftakt auch schon wieder die Versorger. RWE fielen um 4,8 Prozent und E.ON um 4,0 Prozent. Aixtron im TecDax stiegen dagegen um 7,4 Prozent; das Unternehmen hat im vergangenen Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben. Für blankes Entsetzen sorgte Manz mit einer neuen Gewinnwarnung. Die Aktie brach um 28 Prozent ein. In Europa fielen Novartis um 1,6 Prozent. Die Quartalszahlen der Schweizer haben die Erwartungen nicht erfüllt.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.35 Uhr Mo, 17.44 Uhr EUR/USD 1,1041 -0,23% 1,1066 1,1050 EUR/JPY 132,86 -0,33% 133,29 133,68 EUR/CHF 1,0886 0,26% 1,0858 1,0849 USD/JPY 120,36 -0,08% 120,45 120,98 GBP/USD 1,5313 -0,25% 1,5351 1,5357+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Der Handel an den ostasiatischen Börsen war am Dienstag von Nervosität geprägt. Als Gründe für die herrschende Verunsicherung nannten Marktteilnehmer zum einen den am Mittwoch anstehende US-Zinsentscheid und zum anderen die Debatte der KP über den neuen Fünfjahresplan in China. Am Devisenmarkt war der Yen als Fluchtwährung gesucht. Hintergrund waren geopolitische Spannungen im südchinesischen Meer. Der Dollar sank auf 120,45 Yen nach Wechselkursen klar über 121 Yen am Vortag. Auch zu Euro und Austral-Dollar wertete der Yen auf. Inmitten von Gebietsstreitigkeiten zwischen China und mehreren asiatischen Nachbarn haben die USA ein Kriegsschiff in die Region entsandt. Am Aktienmarkt verloren in Tokio Sharp 0,7 Prozent, nachdem der Elektronikriese am Vortag seinen Ausblick gesenkt hatte. Am chinesischen Aktienmarkt zogen die Kurse von Titeln aus der Wehrtechnikbranche zum Teil kräftig an. Händler verwiesen auf die Meldungen zum US-Kriegsschiff. In Sydney war die Aktie der National Australia Bank vom Handel ausgesetzt. Die Bank kündigte vor Veröffentlichung des Geschäftsberichtes am Mittwoch eine "umfangreiche Transaktion" an. Zuletzt hatte es Kooperationsgespräche mit Nippon Life Insurance gegeben. Auf Taiwan gerieten Titel mit Bezug zu Apple vor dem Geschäftsausweis des Technologieriesens unter Druck. Vor allem Catcher Technology mit einem Abschlag von 5,1 Prozent traf es recht deutlich. Während der Goldpreis in Asien weitgehend stagnierte, ging es mit den Ölpreisen weiter bergab. Anleger befürchteten einen weiteren Anstieg der ohnehin schon üppigen US-Lagerbestände, hieß es im Ölhandel.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
Volkswagen-Luxusmarke Bentley ruft knapp 28.000 Fahrzeuge zurück
Die zum Volkswagen-Konzern gehörende Luxusmarke Bentley ruft weltweit knapp 28.000 Fahrzeuge zurück. Bei den betroffenen Modellen, die zwischen Februar 2011 und Juni 2014 gebaut worden seien, gebe es vermutlich ein Problem mit einer Batteriekabelverbindung, teilte ein Sprecher am Dienstag mit. In China, dem zweitgrößten Markt von Bentley, seien deshalb etwa 5900 Fahrzeuge zurückgerufen worden, weltweit müssten 27.640 Bentleys überprüft werden.
Alstria passt nach Übernahme von Deutsche Office Jahresprognose an
Die Übernahme der DO Deutsche Office AG durch den Immobilienkonzern Alstria Office REIT-AG ist in trockenen Tüchern. Das Übernahmeangebot sei mit einer finalen Annahmequote von 90,60 Prozent abgeschlossen worden, teilte Alstria mit. Wegen der Konsolidierung von Deutsche Office ab dem 1. November erhöht Alstria den Ausblick für Umsatz und operatives Ergebnis, rechnet aber wegen Abschreibungen unter dem Strich mit einem Verlust.
Ungarische Zentralbank will Mehrheitsanteil an Börse Budapest
Die ungarische Zentralbank will einen Mehrheitsanteil an der Börse Budapest erwerben. Derzeit werde mit den österreichischen Eigentümern verhandelt, sagte Vize-Gouverneur Marton Nagy am Dienstag. Schon in den kommenden Wochen könnten die Gespräche zu einem Abschluss gebracht werden.
Nissan will mehr Macht in der Allianz mit Renault - Kreise
Der Autobauer Nissan strebt offenbar in der Allianz mit Renault mehr Gewicht an. Das Nissan-Management erwäge, den Anteil an Renault zu erhöhen, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen. Damit solle auch ein Gegengewicht zum Einfluss der französischen Regierung entstehen.
Oracle will Amazon verstärkt bei Cloud-Diensten angreifen
Oracle bereitet sich darauf vor, seinem erfolgreichsten Konkurrenten Amazon.com bei der Bereitstellung von Diensten im Cloud Computing den Kampf anzusagen. Das Unternehmen lädt in dieser Woche Kunden und Partner zu seiner jährlichen OpenWorld-Konferenz in San Francisco.
Cisco kauft Spezialisten für Netzwerksicherheit für 453 Mio Dollar
Der Netzwerkausrüster Cisco verstärkt sein Geschäft mit Sicherheitsprodukten. Er übernimmt Lancope, einen nicht börsennotierten Spezialisten für Netzwerksicherheit, für 453 Millionen US-Dollar.
General Motors ruft 1,4 Millionen Autos wegen Brandgefahr zurück
Der US-Autobauer General Motors (GM) ruft weltweit mehr als 1,4 Millionen Autos zurück. Bei den betroffenen Fahrzeugen bestehe Brandgefahr, wenn im Motorenblock Öl entweiche, teilte der Konzern am Dienstag mit. Die Autos, die zwischen 1997 und 2004 produziert worden seien, befänden sich zum Großteil in den USA, die übrigen in Mexiko und Kanada. Durch das Problem sei es in den vergangenen sechs Jahren zu 19 Verletzten gekommen. Todesfälle in diesem Zusammenhang seien bislang aber nicht bekannt.
Facebook wegen Aufwiegelung gegen Juden verklagt
Eine israelische Rechtshilfegruppe hat Facebook wegen zahlreicher auf diesem Onlineportal veröffentlichter Aufrufe zur Ermordung von Juden verklagt. Die Direktorin der Nichtregierungsorganisation Schurat HaDin, Nizana Darschan-Leitner, sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP, in der am Vorabend bei einem Gericht in New York eingereichten Klage werde das Unternehmen Facebook für die Aufstachelung zur Gewalt verantwortlich gemacht. Den Hintergrund bilden zahlreiche Gewaltakte von Palästinensern gegen Juden in Israel, Jerusalem und dem besetzten Westjordanland, bei denen seit Monatsbeginn neun Israelis getötet wurden.
Procter & Gamble will in Euro denominierte Anleihe verkaufen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 27, 2015 13:02 ET (17:02 GMT)
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Der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble will eine auf Euro lautende Anleihe mit einer Laufzeit von acht Jahren und einem Zins von 1,30 bis 1,35 Prozent begeben. Die Erlöse sollen für allgemeine Unternehmenszwecke genutzt werden, wie am Dienstag von den mit dem Deal beauftragten Banken mitgeteilt wurde. Zuletzt hatte der weltgrößte Konsumgüterkonzern sich im Oktober 2013 Geld am europäischen Anleihemarkt geholt. Viele US-Unternehmen zapfen diesen nun inmitten des gegenwärtigen Niedrigzinsumfelds an.
T-Mobile US verfehlt die Erwartungen
Der US-Mobilfunkanbieter T-Mobile US ist im dritten Quartal weiterhin kräftig gewachsen. Der Umsatz zog deutlich an und unter dem Strich erzielte die Tochter der Deutschen Telekom AG wieder einen Gewinn. Den Anlegern reichte das jedoch nicht. Weil die Zahlen nicht so gut ausfielen wie erwartet, straften sie die Aktie ab: Das Papier, das dieses Jahr bislang schon rund 55 Prozent zugelegt hat, verliert am Dienstag mehr als 6 Prozent.
UPS überrascht mit Umsatzrückgang im dritten Quartal
Das US-Logistikunternehmen United Parcel Service hält trotz eines überraschenden Umsatzrückgangs im dritten Quartal an seinem Ausblick fest. Die Erlöse gingen leicht auf 14,24 Milliarden Dollar nach 14,29 Milliarden Dollar im Vorjahr zurück. Der Ölpreisverfall hatte auf den Umsatz gedrückt, da Treibstoffzuschläge entsprechend niedriger ausfielen. Zudem wirkten sich Wechselkursschwankungen negativ auf die Erlöse aus, die währungsbereinigt um 1,8 Prozent gestiegen wären. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten mit einem Umsatzanstieg auf 14,43 Milliarden Dollar gerechnet.
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