27.04.2018 10:31:47

MÄRKTE ASIEN/Aufwärts - Gute US-Vorgaben und US-Renditerückgang beflügeln

Von Thomas Rossmann

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit Aufschlägen haben die Börsen in Asien den letzten Handelstag der Woche beendet. Auch in Schanghai schafften die Kurse nach einem weitgehend negativen Verlauf im späten Geschäft noch den Sprung ins Plus. Hier findet am Montag und Dienstag feiertagsbedingt kein Handel statt. Zur Begründung für die insgesamt aufgehellte Stimmung verwiesen Teilnehmer in Ostasien auf die positiven Vorgaben der Wall Street, die wieder unter die Marke von 3,00 Prozent gefallene Rendite der zehnjährigen US-Anleihen, starke nachbörsliche Zahlen von Intel, Microsoft und Amazon sowie das historische Treffen zwischen Nord- und Südkorea.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und der südkoreanische Präsident Moon Jae In haben sich in der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden Ländern getroffen. Kim betrat damit als erster nordkoreanischer Machthaber seit Kriegsende vor 65 Jahren südkoreanischen Boden. Das Treffen sei ein "wichtiger Schritt in die richtige Richtung", merkte James Cheo, Investment-Stratege der Bank of Singapore, an. Aber sei ist noch zu früh, um zu beurteilen, ob dies einen nachhaltigen Einfluss auf eine mögliche Entspannung zwischen den beiden Ländern hat, ergänzte der Teilnehmer.

Für den Kospi ging es in Seoul um 0,7 Prozent nach oben. Hier stützte laut Händlern allerdings weniger das Treffen zwischen Nord- und Südkorea, sondern mehr Aufschläge beim Indexschwergewicht Samsung. Die Aktie gewann 1,7 Prozent, nachdem der größte Smartphone-Hersteller der Welt am Vortag Rekordzahlen beim Gewinn vorgelegt hatte. Zudem handelte die Aktie am Freitag den letzten Tag vor dem im Januar angekündigten Aktiensplit im Verhältnis 50 neuen Aktien für eine alte. Mit dem dadurch sinkenden Preis je Aktie soll sie handelbarer gemacht werden.

Bank of Japan sorgt in Tokio für keine Impulse

Für den Nikkei-225 ging es in Tokio um 0,7 Prozent auf 22.468 Punkte aufwärts. Hier stützte der zuletzt zum Dollar billiger gewordene Yen. Während sich der Dollar im asiatischen Handel zunächst weitgehend unverändert, knapp unter dem Niveau des Vortages zeigte, legte er im späten Verlauf weiter zu und notierte schließlich bei 109,37 Yen.

Die Bank of Japan (BoJ) hat derweil wie vom Markt erwartet den Einlagensatz bei minus 0,1 Prozent belassen. Allerdings wurde der Zeitpunkt für das Erreichen des Inflationsziel von 2,00 Prozent nach dem sechsmaligen Verfehlen nun völlig fallengelassen. Auswirkungen auf den Yen oder das sonstige Handelsgeschehen hatte dies allerdings kaum. Am Montag findet auch in Tokio wegen eines Feiertages kein Handel statt.

Auch in Sydney ging es für den ASX/S&P-200 um 0,7 Prozent nach oben. Der Hang-Seng-Index in Hongkong legte im späten Handel ebenfalls um 0,7 Prozent zu.

Technologiewerte in China weiter unter Druck

Erneut schwach zeigten sich die Technologiewerte in China, einzelne Aktien aus der Branche konnten allerdings ihre Kursverluste aus dem Verlauf wieder aufholen. Belastungsfaktor waren weiter die jüngsten Maßnahmen der US-Regierung gegenüber dem chinesischen Telekom-Ausrüster ZTE. Es wird befürchtet, dass dies "nur die Spitze des Eisbergs" sein könnte und es weitere Sanktionen gegen chinesische Technologie-Unternehmen geben könnte. Die Lenovo-Aktie war zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen, konnte sich im Verlauf jedoch erholen und lag im späten Geschäft in Hongkong mit 2,2 Prozent im Plus.

Daneben bewegte die Berichtssaison die Kurse. Die Fanuc-Aktie brach in Tokio um 9,3 Prozent ein. Der Konzern überraschte den Markt mit einer Gewinnwarnung. Der Hersteller von Industrie-Robotern rechnet mit einer sinken Smartphone-Nachfrage sowie negativen Auswirkungen im Zuge des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Für das Gesamtjahr erwartet Fanuc einen Rückgang des Gewinns um 24 Prozent.

Für Nintendo ging es in Tokio um 1,6 Prozent nach oben. Im Geschäftsjahr bis Ende März stieg der Gewinn des Konzerns um rund 36 Prozent auf umgerechnet 1,04 Milliarden Euro. Der Umsatz verdoppelte sich. Seit der Einführung im März 2017 verkaufte Nintendo insgesamt 15,05 Millionen Spielekonsolen und damit mehr als erwartet.

Die Softbank-Papiere stiegen um 4,1 Prozent. Der Konzern will sich an dem chinesischen Elektroautobauer Nio beteiligen. Der japanische Mischkonzern führt zurzeit Gespräche über den Kauf eines großen Aktienpaketes im Zuge des geplanten Börsengangs von Nio, wie mit der Sache vertraute Personen sagten. Das könnte die bereits milliardenschwere Bewertung des Startups stützen. Daneben dürfte die Aktie von Spekulationen getrieben worden sein, wonach möglicherweise in der kommenden Woche die Fusion der US-Tochter Sprint mit T-Mobile US bevorstehen könnte, die in der Vergangenheit mehrfach gescheitert war.

In Hongkong fiel der Kurs des Versicherers Ping An um 3,0 Prozent. Von "enttäuschenden" Ergebnissen für das erste Quartal sprachen die Analysten von Daiwa. Zwischenzeitlich notierten die Papiere auf dem niedrigsten Stand in diesem Jahr.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.953,60 +0,72% -1,84% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.467,87 +0,66% -1,30% 08:00

Kospi (Seoul) 2.492,40 +0,68% +1,01% 08:00

Schanghai-Comp. 3.082,18 +0,23% -6,83% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.850,68 -0,05% -6,79% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 30.209,03 +0,67% +0,27% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.553,43 +0,62% -0,84% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.576,32 +0,18% +4,91% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.865,14 +0,69% +3,09% 11:00

BSE (Mumbai) 34.971,96 +0,74% +3,43% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:49 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2076 -0,2% 1,2105 1,2164 +0,5%

EUR/JPY 132,06 -0,2% 132,33 133,02 -2,4%

EUR/GBP 0,8695 -0,0% 0,8698 0,8738 -2,2%

GBP/USD 1,3888 -0,2% 1,3917 1,3919 +2,7%

USD/JPY 109,37 +0,0% 109,32 109,35 -2,9%

USD/KRW 1077,51 -0,0% 1077,77 1079,96 +1,0%

USD/CNY 6,3421 +0,1% 6,3366 6,3311 -2,5%

USD/CNH 6,3365 +0,1% 6,3274 6,3275 -2,7%

USD/HKD 7,8484 +0,0% 7,8461 7,8475 +0,5%

AUD/USD 0,7540 -0,2% 0,7555 0,7559 -3,6%

NZD/USD 0,7046 -0,2% 0,7062 0,7059 -0,8%

Bitcoin

BTC/USD 9.216,66 +0,9% 9.138,44 8.858,03 -32,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,84 68,19 -0,5% -0,35 +13,0%

Brent/ICE 74,44 74,74 -0,4% -0,30 +13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.317,33 1.317,28 +0,0% +0,05 +1,1%

Silber (Spot) 16,51 16,52 -0,0% -0,01 -2,5%

Platin (Spot) 906,80 909,50 -0,3% -2,70 -2,4%

Kupfer-Future 3,10 3,11 -0,6% -0,02 -6,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

April 27, 2018 04:32 ET (08:32 GMT)

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