05.07.2016 11:15:50
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MÄRKTE ASIEN/Gewinnmitnahmen - Schanghai erobert 3.000er Marke zurück
Von Dominique Fong
SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Nach den Kursgewinnen in der Vorwoche und dem positiven Wochenstart ist es am Dienstag an den ostasiatischen Börsen zumeist abwärts gegangen. Zum einen war von Gewinnmitnahmen die Rede, zum anderen aber auch schon von Vorsicht der Anleger im Hinblick auf die am Freitag aus den USA kommenden Arbeitsmarktdaten für Juni. Sie könnten neue Erkenntnisse darüber liefern, wann mit der nächsten Zinserhöhung in den USA zu rechnen ist.
Zuletzt hatte sich die Erwartung zunehmend nach hinten verschoben. Im Vormonat waren die Daten überraschend schwach ausgefallen und hatten an den Finanzmärkten für heftige Turbulenzen gesorgt.
Gegen den Abwärtstrend stemmte sich nur die Börse in Schanghai. Gestützt unter anderem von einem besser als im Vormonat ausgefallenen Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor eroberte der Schanghai-Composite mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 3.006 Punkte die 3.000er Marke zurück. Zuletzt hatte der Index Mitte April über der psychologisch wichtigen Hürde geschlossen. Händler berichteten von Hoffnungen auf weitere Reformen bei staatlich kontrollierten Unternehmen, aber auch von Spekulationen auf weitere geldpolitische Lockerungen.
Gewinnserien unterbrochen In Tokio verlor der Nikkei-Index nach sechs Gewinntagen in Folge 0,7 Prozent auf 15.669 Punkte, in Hongkong und Sydney fielen die Kursverluste noch etwas stärker aus. In Seoul ging es um 0,3 Prozent nach unten. Weiter gesucht waren in dem nach dem Brexit-Votum von Unsicherheit geprägten Umfeld vermeintlich sichere japanische Staatsanleihen. Nach einer gut verlaufenen Auktion zehnjähriger Titel markierte die Rendite von Anleihen mit 20 Jahren Laufzeit zwischenzeitlich ein neues Rekordtief von 0,03 Prozent.
Die Fantasie in China auf Reformen im Unternehmenssektor wurde gespeist von Aussagen von Ministerpräsident Xi Jinping am Vorabend. In einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua mahnt Li mehr Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz in den staatlichen Betrieben an. Aktien wie China National Complete Import & Export und Luoyang Glass legten daraufhin zu.
Gegen die Tagestendenz ging es für die Aktie des Immobilienunternehmen China Vanke bereits den zweiten Tag in Folge um 10 Prozent steil nach unten. Die Aktie wurde nach einer sechsmonatigen Aussetzung am Montag erstmals wieder gehandelt. Sie litt unter Sorgen vor einem potenziell stark Gewinn verwässernden Tausch von Vermögenswerten, um damit eine feindliche Übernahme abzuwehren.
Rohstoffpreise fallen In Japan trübte derweil der festere Yen die Stimmung, weil sich damit die japanischen Exporte verteuern. Der Dollar fiel auf zuletzt unter 102 Yen zurück - verglichen mit Ständen um 102,70 zur gleichen Vortageszeit. Der höhere Dollar lastete gleichzeitig auf den Preisen der in Dollar gehandelten Rohstoffe. Sowohl Gold wie auch Kupfer und Öl verzeichnen Rückgänge. Am stärksten verbilligt sich das Öl, die Sorte Brent je Barrel beispielsweise um 1,3 Prozent auf 49,45 Dollar.
In Australien gaben die Kurse mehr als die Vortagesgewinne ab. Zum einen sorgten die weiter unklaren Mehrheitsverhältnisse nach der Parlamentswahl am Wochenende für Zurückhaltung. Zum anderen hatte die Notenbank des Landes die Zinsen trotz der Turbulenzen nach dem britischen Brexit-Votum unverändert gelassen. Letzteres wurde weithin auch so erwartet, der Austral-Dollar bewegte sich nach dem Entscheid unter Schwankungen seitwärts - auch weil die Signale für eine mögliche spätere Zinssenkung seitens der Notenbanker nicht allzu stark ausfielen.
Konjunkturdaten vom Tage aus Australien hatten unterdessen schwächer als erwartet ausgefallene Einzelhandelsumsätze und ein ausgeweitetes Handelsbilanzdefizit gezeigt, was der Stimmung ebenfalls nicht förderlich war. Den Experten von Capital Economics zufolge sind dies Signale für ein wahrscheinlich deutlich verlangsamtes Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal.
In Sydney zogen vor allem schwache Bankenaktien den Index nach zuvor vier Gewinntagen nach unten. Sie litten Teilnehmern zufolge unter Forderungen, ihre Kapitalpuffer noch weiter zu verstärken, um gegen zukünftige Schocks gewappnet zu sein. National Australia Bank gaben um 1,6 Prozent nach, Westpac und Australia & New Zealand Banking jeweils um 1,5 Prozent und Commonwealth Bank of Australia um 1,1 Prozent.
Bei den Einzelwerten in Japan fiel der Kurs des Schuheinzelhändlers ABC-MART um 6,6 Prozent nach enttäuschend ausgefallenen Umsatzzahlen. Fast Retailing verloren 4,2 Prozent, nachdem das Einzelhandelsunternehmen von weiter rückläufigen Kundenzahlen berichtet hatte.
In Hongkong waren China International Capital Corp gegen den Trend gesucht und legten um 0,7 Prozent zu. Das Unternehmen hatte frühe Gespräche mit China Investment Securities über eine "strategische Zusammenarbeit und Geschäftsmöglichkeiten" bestätigt, was für etwas Kursfantasie sorgte.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.228,00 -1,02% -1,28% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.669,33 -0,67% -17,68% 08:00 Kospi (Seoul) 1.989,85 -0,27% +1,46% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.007,11 +0,62% -15,03% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.207,38 +0,08% -14,03% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.779,23 -1,33% -5,18% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.716,07 -0,51% +4,53% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.860,62 -0,35% -0,77% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.650,71 -0,25% -2,47% 11:00 BSE (Mumbai) 27.214,18 -0,24% +4,20% 12:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 10:09 % YTD EUR/USD 1,1154 +0,0% 1,1150 1,1115 +2,7% EUR/JPY 113,53 -0,8% 114,40 114,13 -11,0% EUR/GBP 0,8477 +0,9% 0,8399 0,8368 +15,1% GBP/USD 1,3161 -0,9% 1,3283 1,3286 -10,8% USD/JPY 101,77 -0,7% 102,54 102,70 -13,3% USD/KRW 1155,41 +0,2% 1153,35 1148,04 -1,8% USD/CNY 6,6689 +0,1% 6,6653 6,6630 +2,7% USD/CNH 6,6829 +0,1% 6,6744 6,6768 +1,7% USD/HKD 7,7579 -0,0% 7,7583 7,7580 +0,1% AUD/USD 0,7510 -0,3% 0,7534 0,7516 +3,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,97 48,76 -2,1% -1,02 +14,5% Brent/ICE 49,28 50,1 -1,6% -0,82 +15,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.345,59 1.350,78 -0,4% -5,19 +26,9% Silber (Spot) 19,89 20,34 -2,2% -0,45 +43,9% Platin (Spot) 1.059,00 1.068,00 -0,8% -9,00 +18,8% Kupfer-Future 2,20 2,22 -0,8% -0,02 +2,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 05, 2016 04:45 ET (08:45 GMT)
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ABC-MART INC | 18,50 | 1,65% | |
ANZ Group Holdings Limited Registered Shs | 19,96 | 0,69% | |
China International Capital Corporation Ltd (H) Unitary 144A-Reg S | 1,60 | -4,19% | |
Commonwealth Bank Australia Ltd. | 99,53 | 3,45% | |
Fast Retailing Co. Ltd. | 299,90 | 1,94% | |
Luoyang Glass Company Ltd (H) | 0,63 | -38,12% | |
National Australia Bank Ltd (spons. ADRs) | 13,10 | 0,85% | |
Sinopec Shanghai (H) | 0,14 | -1,87% | |
Sinopec Yizheng Chemical Fibre Co Ltd (H) | 0,07 | -4,17% | |
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