MÄRKTE EUROPA/Aktien impulslos - US-Preisdaten verpuffen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich auch am Dienstagnachmittag weiterhin wenig verändert. Der DAX bröckelt nach nur geringen Schwankungen um 0,1 Prozent auf 16.769 Punkte ab, der Euro-Stoxx-50 notiert ebenfalls nahe am Schlussstand vom Montag. Auch die US-Inflationsdaten konnten keine Impulse bringen, sie fielen wie erwartet aus. "Nun wartet der Markt auf die Sitzungen der US-Notenbank und der EZB", so ein Marktteilnehmer. Sie könnten am Mittwoch und Donnerstag darüber Aufschluss geben, ob die Spekulationen auf sinkende Leitzinsen im kommenden Jahr überzogen sind.

Aktuell rechnen die Märkte mit Zinssenkungen um insgesamt 100 Basispunkte durch die US-Notenbank im kommenden Jahr. Die erste Zinssenkung wird dabei im März oder im Mai erwartet.

"Die Luft wird langsam dünner", so der Marktteilnehmer. Nach der Rally um über 2.200 Punkte in nur gut zwei Monaten sei der DAX überkauft. Das spreche eher für eine Verschnaufpause als für neue Rekorde, auch wenn der DAX am Vormittag mit 16.837 Punkten ein weiteres neues Allzeithoch markierte.

Zudem bleibt die Konjunktur mau. Der Maschinenbauverband VDMA hat die Prognose für die Produktion in der Branche im kommenden Jahr auf preisbereinigt minus 4 Prozent gesenkt von minus 2 Prozent bisher.

MTU leiden unter Triebwerksproblemen

Unternehmensmeldungen sind rar. Airbus gewinnen 0,2 Prozent. Der Flugzeugbauer hat einen Auftrag über 100 Flugzeuge von der Leasingsfirma Avolon erhalten. Auf der Verliererseite stechen MTU mit einem Minus von 2,3 Prozent heraus. Händler sehen den Grund in Presseberichten, wonach die US-Flugaufsicht neue Wartungsregeln für die problembehafteten PW1100G-Triebwerke von Pratt & Whitney aufstellen wolle, MTU besitzt hier einen Programmanteil.

Im DAX fallen außerdem Merck mit einer Abstufung der BNP Paribas auf "Neutral" um 2,3 Prozent. Auf der Gewinnerseite stehen Beiersdorf mit einem Plus von 1,5 Prozent auf 135,10 Euro weit vorne, nachdem Jefferies das Kursziel auf 152 Euro erhöht hat. Hannover Rück profitieren mit einem Plus von 1,7 Prozent von einem vergleichsweise optimistischen Ausblick, den der Versicherer auf dem Kapitalmarkttag veröffentlicht hat.

Oracle kaum ein Thema für SAP

Keine Kursbremse für SAP (-0,3%) sehen Händler in der negativen Reaktion bei Oracle auf die Quartalszahlen des US-Wettbewerbers. Die Erwartungen der Analysten an den Umsatz-Anstieg bei Oracle seien erneut zu hoch gewesen, kommentiert ein Händler. Bei Oracle laufe es etwas langsamer mit der Cloud-Entwicklung, was aber kein Zeichen einer schwachen Nachfrage von Unternehmensseite sei. Für SAP habe es daher keine Bedeutung.

Positiv kommen die finalen Jahreszahlen von Carl Zeiss Meditec (+5,3%) an. Dass die Marge am unteren Rand der Prognosespanne erreicht wurde, dürfte nun hinreichend in der Aktie eingepreist sein. Darüber hinaus wurde der Umsatz in allen Regionen solide gesteigert und Marktanteile gewonnen.

Neue Nokia-Margenziele nicht so schlimm wie befürchtet

Nokia gewinnen 2,1 Prozent. Die Finnen haben wie schon erwartet das Margenziel gesenkt, aber auch einen Netz-Auftrag der Deutschen Telekom mitgeteilt und einen Zukauf in den USA. Nokia gab als Ziel für die operative Marge "mindestens 13 Prozent" bis 2026 aus nach zuvor "mindestens 14 Prozent". "Die Absenkung ist geringer als der Markt befürchtet haben dürfte", meint ein Händler.

Gut kommt der 1,1 Milliarden Dollar schwere Zukauf des US-Biotechunternehmens Icosavax durch Astrazeneca (+1,0%) an. Durch den Kauf verstärkt Astrazeneca seine Impfstoff-Pipeline. Icosvax hat einen Impfkandidaten gegen zwei Atemwegserkrankungen in einer Phase-3-Studie.

Dagegen verlieren BT Group 2,7 Prozent und Vodafone 1,9 Prozent. Die Regulierungsbehörde Ofcom erwägt, automatische inflationsgebundene Preiserhöhungen künftig zu verbieten.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.545,56 +0,1% 5,37 +19,8%

Stoxx-50 4.076,74 -0,0% -0,65 +11,6%

DAX 16.800,68 +0,0% 6,25 +20,7%

MDAX 26.560,84 -0,2% -61,41 +5,8%

TecDAX 3.282,06 +0,5% 15,79 +12,4%

SDAX 13.126,81 -0,9% -122,98 +10,1%

FTSE 7.553,31 +0,1% 8,42 +1,3%

CAC 7.562,33 +0,1% 10,80 +16,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,23 -0,04 -0,34

US-Zehnjahresrendite 4,23 -0,00 +0,35

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:13 Mo, 17:29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0777 +0,1% 1,0780 1,0746 +0,7%

EUR/JPY 156,96 -0,2% 156,73 157,33 +11,8%

EUR/CHF 0,9453 -0,0% 0,9446 0,9451 -4,5%

EUR/GBP 0,8597 +0,3% 0,8568 0,8565 -2,9%

USD/JPY 145,67 -0,3% 145,36 146,41 +11,1%

GBP/USD 1,2536 -0,2% 1,2581 1,2547 +3,7%

USD/CNH (Offshore) 7,1915 -0,0% 7,1863 7,1948 +3,8%

Bitcoin

BTC/USD 41.496,27 +0,6% 41.769,78 41.733,08 +150,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,29 71,32 -2,8% -2,03 -9,8%

Brent/ICE 73,79 76,03 -2,9% -2,24 +1,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 34,74 36,55 -5,0% -1,81 -56,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.983,03 1.981,91 +0,1% +1,12 +8,7%

Silber (Spot) 22,86 22,88 -0,1% -0,01 -4,6%

Platin (Spot) 916,91 913,00 +0,4% +3,91 -14,2%

Kupfer-Future 3,77 3,78 -0,2% -0,01 -1,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 12, 2023 10:07 ET (15:07 GMT)