04.08.2015 10:15:49
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MÄRKTE EUROPA/Autowerte mit BMW- und Conti-Zahlen im Blick
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Gewinnmitnahmen sind Europas Aktienmärkte am Dienstag in den Handel gestartet. Im frühen Handel verliert der Dax 0,3 Prozent auf 11.410 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,6 Prozent auf 3.613 Punkte nach. Angesichts eher negativer Vorgaben aus den USA, immer geringerer Umsätze im Sommerloch und fehlender Konjunkturimpulse rechnen Händler für den Tagesverlauf mit einem Test des 11.400er-Niveaus im DAX. Übergeordnet belasteten die sich verschärfende Zinserhöhungsdebatte in den USA und Konjunktursorgen mit dem Fall der Ölpreise und der Wachstumsschwäche in China. In den USA war die Ölsorte WTI am Vorabend unter die 46-Dollar-Marke gefallen.
Im Fokus stehen Quartalszahlen aus dem Autosektor. Bei den Nebenwerten konnten Evonik und Fuchs Petrolub mit erhöhten Ausblicken überzeugen. Ansonsten ist die Nachrichtenlage dünn. Auch an Konjunkturdaten steht wenig zur Veröffentlichung an. Am Vormittag werden die Erzeugerpreise aus der Eurozone für den Monat Juni bekannt gegeben. Am Nachmittag folgen dann in den USA die Daten zu den Industrie-Auftragseingängen, ebenfalls aus dem Juni.
Autowerte stehen mit Quartalszahlen von BMW und Continental sowie mit Absatzdaten aus den USA im Blick. Wie befürchtet kann auch ein Rekordabsatz bei BMW den seit Wochen andauernden Kursrutsch der Autowerte nicht aufhalten. Kritisiert wird vor allem die deutliche Abschwächung der Gewinnmarge. Sie fiel im zweiten Quartal auf 8,4 Prozent zurück von 11,7 Prozent im Vorjahr. Damit gelang es BMW nicht, einen sehr starken Umsatzsprung in noch höhere Gewinne umzuwandeln. Die Aktien fallen um 2,4 Prozent. Positiv überraschte dagegen Continental; die Aktien legen 3,6 Prozent zu. Der Autozulieferer hat nach einem starken Halbjahr seine Gewinnprognosen nach oben genommen.
Leicht belastend wirken auch die Absätze deutscher Autohersteller in den USA auf die Branche. Sie boten im Juli kein einheitliches Bild. Daimler und BMW hatten hier leichte Rückgänge zu verzeichnen. VW verbuchte ein kleines Plus, kräftig aufwärts ging es bei Audi. Allerdings werde der US-Absatzmarkt nach wie vor vom deutlich wichtigeren chinesischen Markt überschattet, warnt Analyst Heino Ruland.
Deutsche Premiumhersteller leiden in China überproportional, wie die ebenfalls vorgelegten Zahlen von Toyota zeigen. Der japanische Branchenvertreter legte nämlich auf dem chinesischen Markt deutlich zu. Daher fallen auch die anderen Autotitel weiter: VW und Daimler geben erneut bis zu 0,9 Prozent nach.
Mit den Autowerten im Blick steht der Verfall des Ölpreises. Branchen wie die Fluggesellschaften und der Tourismus dürften davon "tendenziell profitieren", sagt ein Händler. Lufthansa nützt dies indes nichts, die Titel wurden von BoA-Merill Lynch auf "Underperform" von "Buy" gleich um zwei Schritte abgestuft und fallen 3,1 Prozent.
Der Energiesektor in Europa ist Hauptverlierer im Sog des Ölpreisverfalls und gibt um 1 Prozent nach. "Sowohl das Angebot als auch die Nachfrage fordern ihren Tribut", sagt Jasper Lawler von CMC Markets mit Blick auf den Preisdruck. Die jüngsten Einkaufsmanagerindizes zeigten, dass die Nachfrage aus China zurückgeht, während der Iran gleichzeitig bei einer Aufhebung der Sanktionen eine starke Ausweitung der Produktion plane. Der Rohstoffsektor und der Energiesektor seien die Hauptleidtragenden dieser Entwicklung.
Durchweg positiv werden die Zahlen von Fuchs Petrolub, Hugo Boss und Evonik beurteilt. Fuchs hat die Gewinnprognose nach oben genommen. Der Schmierölhersteller will das EBIT um einen höheren einstelligen Prozentsatz steigern. Da die Aktie am Montag bereits auf ein neues Rekordhoch gestiegen war, notiert sie aktuell unverändert.
Die Quartalszahlen von Evonik sind nach Einschätzung von Händlern im Rahmen der Erwartung gut ausgefallen. Der erhöhte Ausblick wird zwar positiv gewertet, die Anhebung komme aber nicht unerwartet. Die Aktien fallen danach 3 Prozent, weil nach der starken Kursperformance und den guten Zahlen eine Platzierung durch die Großaktionäre befürchtet wird.
Bei Hugo Boss kommt das Umsatzwachstum gut an. Hier konnte selbst ohne Einrechnung der stützenden Einflüsse des schwachen Euro ein Plus von 7 Prozent im zweiten Quartal erreicht werden. Auch Umstufungen könnten wieder die Kurse bewegen. Die Aktien notieren gegen den Markt unverändert.
In Paris brechen Credit Agricole um 8,4 Prozent ein. Belastend wirkt, dass die Höhe der US-Strafzahlungen noch immer ungewiss ist. Zudem wird das Kernkapital der Bank als "mager" beschrieben. Royal Bank of Scotland verlieren nach einer Aktienplatzierung durch den britischen Staat knapp 2 Prozent.
Bei Commerzbank reagieren Analysten auf die guten Zahlen vom Vortag, J.P.Morgan erhöht das Kursziel auf 13 von 12,50 Euro. Gewinnmitnahmen drücken die Aktie jedoch um 0,4 Prozent.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0964 +0,1% 1,0953 1,0961 EUR/JPY 135,82 +0,0% 135,81 135,95 EUR/CHF 1,0611 -0,1% 1,0617 1,0610 USD/JPY 123,89 -0,1% 124,00 124,03 GBP/USD 1,5604 +0,1% 1,5586 1,5599 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/mod/cln
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August 04, 2015 03:45 ET (07:45 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
BMW AG | 76,28 | -1,78% |
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Commerzbank | 18,86 | -0,48% |
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Continental AG | 66,20 | 0,12% |
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Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) | 15,09 | 1,93% |
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Evonik AG | 18,99 | 0,40% |
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HUGO BOSS AG | 44,14 | -2,97% |
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Lufthansa AG | 6,67 | 2,11% |
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Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 56,69 | -1,12% |
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Volkswagen (VW) St. | 96,75 | -0,62% |
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