27.07.2016 11:08:48
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MÄRKTE EUROPA/Berichtssaison liefert Impulse - Deutsche Bank schwach
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Für die Börsen in Europa geht es am Mittwoch nach oben. Bereits am Vortag war zu erkennen, dass die Investoren wieder mehr Risiko eingehen - diese Entwicklung setzt sich fort. Während die US-Notenbank mit ihrer Zinsentscheidung erst nach Handelsschluss in Europa einen Impuls liefert, sorgt die Berichtssaison für Bewegung bei den Einzelwerten. Mit Deutsche Bank, Bayer und BASF haben bereits 3 DAX-Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt. In diesem Umfeld steigt der Dax um 0,8 Prozent auf 10.332 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,9 Prozent auf 3.005 Punkte zu.
Fed dürfte Tür für Zinserhöhung öffnen Die US-Notenbank könnte das Feld für eine Zinserhöhung im Herbst bereiten. Fast sicher ist, dass die Fed den Leitzins am Mittwoch nicht antasten wird. Sie könnte aber die Gelegenheit nutzen, um eine Zinserhöhung in den kommenden Monaten zu signalisieren. Nachdem sich die Finanzmärkte nach dem Brexit-Beschluss der Briten stabilisiert haben, blicken die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen zuversichtlicher auf eine geldpolitische Straffung bis zum Jahresende. Möglicherweise kommt sie bereits im September.
Eine weitere Zinserhöhung der Fed in diesem Jahr ist nach Aussage der Devisenstrategen der Commerzbank mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp unter 50 Prozent an der Börse eingepreist. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritte im September sei sogar deutlich niedriger. Das Euro handelt, wie bereits die vergangenen Tage, nahe der Marke von 1,10 Dollar.
Quartalszahlen der Deutschen Bank überzeugen nicht Belastet von hohen Kosten ist der Gewinn der Deutschen Bank im zweiten Quartal unerwartet stark eingebrochen. Die Bank verzeichnet ein Nettoergebnis von nur noch 18 Millionen nach 796 Millionen Euro im Vorjahr. Die Analysten hatten im Schnitt mit 122 Millionen Euro gerechnet. An der Börse wird die Qualität der Zahlen bemängelt. So habe die Deutsche Bank die Kosten für Rechtsstreitigkeiten deutlich niedriger als von Analysten befürchtet angesetzt. Auch die Kosten für die laufende Restrukturierung seien niedriger als erwartet ausgefallen. Ein anderer Marktteilnehmer nennt den Verlust von Marktanteilen als belastenden Faktor. Die Aktie ist mit einem Minus von 4,4 Prozent das Schlusslicht im DAX.
Der starke Ölpreisverfall und das schwache Marktumfeld haben BASF auch im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang beschert. Unter dem Strich verdienten die Ludwigshafener mit 1,1 Milliarden Euro 14 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Handel wird die Entwicklung der Agrarsparte moniert, die im Vergleich zu Bayer schlechter abgeschnitten habe. Die Aktie gibt um 2,8 Prozent nach. Positiv werden dagegen die Quartalszahlen von Bayer gewertet. Nachdem das Unternehmen beim Ertrag überzeugte, hoben die Leverkusener den EBITDA-Ausblick an. Für den Wert geht es um 1,4 Prozent nach oben.
Chip-Hersteller hoch dank Apple und Analog Devices Europas Chip-Hersteller legen nach den Zahlen von Apple und der anhaltenden Übernahmefreude im Sektor zu. "Davon sollten über die Apple-Zulieferer hinaus alle Branchenwerte profitieren", so ein Händler. Apple sprangen nachbörslich um über 7 Prozent nach oben, als Kurstreiber sehen Händler den überraschenden Erfolg des Billighandys SE. Auch die Übernahme von Linear Technology durch Analog Devices für 14,8 Milliarden Dollar treibt den Sektor. Infineon und Dialog Semiconductor legen jeweils um 2,7 Prozent zu. Stmicro springen um knapp 7 Prozent nach oben, nachdem hier vor allem eine starke Margenprognose überraschen konnte.
Auch die Zahlen der Telecom Italia kommen an der Börse gut an. Nach einem enttäuschenden 1. Quartal überzeugten die Italiener vor allem auf der Ergebnisseite. Während der Umsatz knapp oberhalb der Markterwartung ausgefallen sei, liege das EBITDA mit 5 Prozent schon deutlicher darüber. Jefferies Analyst Jerry Dellis stellt die Geschäftsentwicklung am heimischen Markt positiv heraus. Aber auch die Kostenkontrolle habe dazu geführt, dass das Unternehmen den EBITDA-Ausblick nach oben nehmen konnte. Für die Aktie geht es um 7 Prozent nach oben.
Osram überzeugt diesmal nicht Die Ertragszahlen von Osram werden im Handel als "enttäuschend" bezeichnet. Nach den starken Zahlen im 1. und 2. Quartal habe das Unternehmen diesmal nicht überzeugt. Während der Umsatz in Höhe der Markterwartung ausgefallen sei, enttäusche das bereinigte EBITA. Zudem habe das Unternehmen von einem freien Cashflow im niedrigen bis mittleren negativen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich berichtet, was in der Höhe überrasche. Der Verkauf des traditionellen Lampengeschäfts kann keinen positiven Impuls setzen. Die Aktie wird an der Börse mit einem Minus von knapp 8 Prozent abgestraft. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.004,94 0,87 26,04 -8,04 Stoxx-50 2.891,27 0,35 10,05 -6,74 DAX 10.331,68 0,82 83,92 -3,83 MDAX 21.120,21 0,53 111,67 1,66 TecDAX 1.710,31 1,09 18,38 -6,58 SDAX 9.175,64 0,58 53,20 0,85 FTSE 6.741,15 0,25 17,12 7,99 CAC 4.456,12 1,40 61,35 -3,90
Bund-Future 166,74 10 7,52
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.44 Uhr Di, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1000 +0,08% 1,0991 1,0982 +1,3% EUR/JPY 116,0838 -0,04% 116,1287 114,96 -20,1% EUR/CHF 1,0927 +0,07% 1,0920 1,0898 +0,5% EUR/GBP 0,8384 +0,27% 0,8378 1,1953 +13,9% USD/JPY 105,55 -0,11% 105,66 104,68 -10,1% GBP/USD 1,3123 +0,04% 1,3118 1,3128 -11,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,74 42,92 -0,4% -0,18 +0,8% Brent/ICE 44,68 44,87 -0,4% -0,19 +4,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.319,06 1.320,32 -0,1% -1,26 +24,4% Silber (Spot) 19,60 19,64 -0,2% -0,04 +41,8% Platin (Spot) 1.093,50 1.093,50 0% 0 +22,7% Kupfer-Future 2,22 2,22 -0,4% -0,01 +3,0% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 27, 2016 04:38 ET (08:38 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 38 AM EDT 07-27-16

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