24.04.2017 10:28:49

MÄRKTE EUROPA/Börsen feiern Frankreich-Wahl mit Kursrally

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer Erleichterungsrally feiern Europas Aktienmärkte am Montag den Wahlausgang in Frankreich. Der Sieg Emmanuel Macrons in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl sorgt für Entspannung. Vor allem in Paris geht es kräftig nach oben: Der Auswahl-Index CAC-40 springt um 3,9 Prozent nach oben, nachdem der Index zur Eröffnung ein neues Jahreshoch markiert hatte. Auch bei den Banken wird gefeiert, da sie nicht mehr von einem Ausstieg aus der Eurozone bedroht sind; der Sektor-Index legt um knapp 4 Prozent zu. Einzelne Institute wie Societe Generale und Credit Agricole haussieren um rund 9 Prozent.

   Macron tritt nun in der Stichwahl am 7. Mai gegen Marine Le Pen an, der aber angesichts eines Rückstands in den Umfragen von 25 Prozentpunkten praktisch keine Siegchancen eingeräumt werden. Durch den Wahlausgang wurde das aus Marktsicht schlechteste Szenario einer Stichwahl zwischen Le Pen und dem linken Politiker Jean-Luc Melenchon vermieden. Auch der Dax wird von der guten Laune nach oben gerissen und legt um 2,5 Prozent zu auf 12.352 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 3,4 Prozent auf 3.557 Punkte.

Entspannung bei Euro und in Italien Profiteur ist auch der Euro, der deutlich auf 1,0844 Dollar steigt. In einer ersten Reaktion war er sogar kurz über die Marke von 1,09 Dollar gesprungen. Nach Meinung von Cityindex könnte er nun bis auf 1,12 Dollar steigen. Am Freitagabend hatte die Devise noch bei rund 1,07 Dollar notiert.

   Selbst die Abstufung Italiens durch die Rating-Agentur Fitch tritt angesichts des Wahlergebnisses in den Hintergrund: Italien hätte nämlich ansonsten nach Ansicht der Analysten von BoA-Merrill-Lynch das "Epizentrum" einer neuen spekulativen Attacke werden können. Die Börse Mailand feiert den Wahlausgang mit 3,2 Prozent Plus.

Einbruch am Rentenmarkt - Rally bei Banken Leidtragender sind die Renten und der Goldpreis. Der Preis für die Feinunze fällt zeitweise auf den tiefsten Stand seit knapp 2 Wochen. Noch schlimmer erwischt es die langlaufenden Renten. Sie reagieren mit einem Kurseinbruch auf den Wahlausgang in Frankreich: Die "Flucht in Sichere Häfen" hatte Anleger in die Anleihen getrieben; angesichts des versöhnlichen Wahlausgangs werde dies nun wieder rückabgewickelt, heißt es im Handel. Vor allem bei den langlaufenden 30-jährigen geht es kräftigst nach unten: Der Buxl-Futures brach in der Spitzes fast um 2 Prozent oder 325 Ticks ein auf 170,06 Prozent.

   Gut sei diese Versteilerung der Zinskurve aber für Bank-Aktien. Daher notieren fast alle Banken Europas kräftig im Plus. UniCredit in Mailand steigen um 8,4 Prozent, Raiffeisen in Wien um 6,3 Prozent und Commerzbank im DAX um 8,7 Prozent. Deutsche Bank legen um 5,5 Prozent zu.

RWE und Philips stehen im Blickpunkt Bei den Einzelaktien stehen RWE mit 3,0 Prozent Plus im Fokus. Sie profitieren von einem erhöhten Kursziel durch Jefferies auf 18 nach 16 Euro. Die Stadt Dortmund könnte zudem über ihre Stadtwerke den Anteil an RWE ausbauen, selbst Aktienkäufe auf Kredit seien nicht ausgeschlossen, wie Bürgermeister Ullrich Sierau der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sagte.

   Auf die Software AG wirkt leicht bremsend, dass sie laut Händlern von HSBC auf "Hold" nach "Buy" gesenkt wurde. Die Aktien steigen aber immer noch um 2,8 Prozent. Sartorius legen nach leicht besseren Zahlen um 2 Prozent zu. Philips steigen nach ihren Quartalszahlen um 2,9 Prozent: Der Gewinn je Aktie hat mit 0,25 Euro deutlich die Erwartung von 0,18 Euro übertroffen. "Erstaunlich dabei ist nur, dass Philips den Ausblick trotzdem noch nicht angehoben hat", sagt ein Händler. Dies dürfte nun bald folgen.

   Bei LafargeHolcim belastet der überraschende Rücktritt des CEO. Die Aktien notieren unverändert und sind damit ein klarer Underperformer: Andere Branchenunternehmen wie Vinci liegen über 6 Prozent im Plus.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.556,86 3,39 116,59 8,09 Stoxx-50 3.168,19 1,69 52,72 5,24 DAX 12.352,47 2,52 303,90 7,59 MDAX 24.460,12 1,98 475,11 10,24 TecDAX 2.050,35 1,68 33,86 13,17 SDAX 10.422,26 1,37 140,37 9,48 FTSE 7.227,04 1,58 112,49 1,18 CAC 5.254,06 3,85 194,86 8,06

Bund-Future 161,31 -1,19 0,36

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:49 Fr, 17.26 % YTD EUR/USD 1,0858 +0,20% 1,0837 1,0698 +3,2% EUR/JPY 119,57 +0,17% 119,36 116,66 -2,7% EUR/CHF 1,0797 +0,05% 1,0791 1,0681 +0,8% EUR/GBP 0,8476 -0,08% 0,8483 1,1944 -0,6% USD/JPY 110,08 -0,03% 110,12 109,06 -5,8% GBP/USD 1,2812 +0,26% 1,2779 1,2779 +3,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,92 49,62 +0,6% 0,30 -11,6% Brent/ICE 52,33 51,96 +0,7% 0,37 -10,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.271,94 1.285,00 -1,0% -13,06 +10,5% Silber (Spot) 17,85 17,94 -0,5% -0,09 +12,1% Platin (Spot) 967,59 972,40 -0,5% -4,81 +7,1% Kupfer-Future 2,56 2,54 +0,7% +0,02 +1,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.de

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   April 24, 2017 03:57 ET (07:57 GMT)

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