29.04.2016 12:45:50

MÄRKTE EUROPA/Börsen unter Abgabedruck - BASF und Linde stabil

   FRANKFURT (Dow Jones)--Für Europas Börsen zeichnet sich ein schwacher Wochenschluss ab. Am Freitagmittag verliert der Dax 1,3 Prozent auf 10.185 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,7 Prozent auf 3.071 nach unten. Die Enttäuschung darüber, dass die japanische Notenbank am Donnerstag wider Erwarten nicht weiter gelockert hat, lastet weiter auf der Stimmung .

   Daneben weitet der Euro die Gewinne gegen den Dollar auf. Die Einheitswährung notierte zeitweise über der Marke von 1,14 Dollar liegt am Mittag nur knapp darunter. Als belastend für den Greenback wirken die unter den Erwartungen ausgefallen US-Wachstumszahlen vom Vortag. Damit rücken Zinserhöhungen in den USA in immer weitere Ferne. Ein steigender Euro ist tendenziell belastend für die Gewinne der exportlastigen europäischen Unternehmen.

   Gleichzeitig ist der Yen, der als Barometer für die Risikoscheu gilt, auf den höchsten Stand seit 18 Monaten geklettert: Der Dollar notiert aktuell bei 107,10 Yen, verglichen mit Vortageshochs von über 111,50. Der Yen profitiert vor allem davon, dass in Japan die Geldpolitik nicht weiter gelockert wurde.

Alle Branchenindizes im Minus Neben einer weiteren Flut an Quartalszahlen stehen am Freitag auch viele Konjunkturzahlen auf dem Terminkalender. Das BIP-Wachstum in der Eurozone ist zwar im ersten Quartal im Jahresvergleich mit 0,6 Prozent stärker gestiegen als gedacht, setzt aber keinen positiven Impuls frei. Das liegt auch daran, dass trotz des Wachstums kein Preisauftrieb zu erkennen ist, weshalb die Wachstumsdaten bezüglich ihrer Nachhaltigkeit und Aussagekraft skeptisch gesehen werden. Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im ersten Quartal um 0,2 Prozent gesunken, während Volkswirte zumindest stabile Preise erwartet hatten. Aus den USA kommen am Nachmittag noch der Einkaufsmanager-Index aus Chicago und das Michigan-Verbrauchervertrauen.

   Der schwache Dollar kommt unterdessen den Rohstoffen zugute, weil diese dadurch für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger werden. Die Ölpreise ziehen weiter an und stehen vor ihrer besten Entwicklung auf Monatssicht seit einem Jahr. Das Barrel Brentöl kostet 48,46 Dollar. Hier stützen auch weiter die zuletzt gesunkenen Rohöllager in den USA. Der Ölsektor hält sich mit Abgaben von 1,0 Prozent besser als der Gesamtmarkt. Der Goldpreis steht mittlerweile bei 1.277 Dollar je Feinunze, das sind rund 40 Dollar mehr als zu Wochenbeginn.

BASF und Linde kommen gut an Die Berichtssaison der Unternehmen hat am Freitag prominente Namen zu bieten wie BASF, Linde, Astrazeneca, Sanofi, Novo Nordisk, Telefonica und Swiss Re. Die Zahlen von BASF und Linde kommen dabei gut an. Linde steigen um 2,1 Prozent und BASF um 0,5 Prozent. Die Gewinnkennziffern lägen alle deutlich über den Erwartungen. Beim Nettogewinn hätten zwar Steuerposten die Zahlen angeheizt, "auch das EBIT liegt aber deutlich über den Schätzungen", kommentiert ein Marktteilnehmer die Zahlen von BASF. Die Chemie profitiere von den niedrigeren Einstandskosten, sagt Heino Ruland, Chefanalyst von ICF Brokers. Deswegen könnten auch bei fallenden Umsätzen die Margen ausgeweitet werden.

   Linde entwickele sich derweil operativ wieder gut angesichts eines starken Anstiegs des operativen Cashflow um fast 20 Prozent, heißt es. Im Bereich Industriegase wüchsen die Umsätze und mit dem erholten Ölpreis könnten sich auch die Aussichten im Anlagenbau verbessern.

   Continental entziehen sich ebenfalls dem starken Abwärtstrend und geben nur um 0,2 Prozent nach, gestützt von einem erhöhten Ausblick nach Vorlage vorläufiger Quartalszahlen.

Pharmaschwergewichte erfüllen Erwartungen Im Pharmasektor, der am Vortag mit diversen milliardenschweren Transaktionen im Fokus stand, sprechen Marktexperten von guten Zahlen bei Novo Nordisk. Der dänische Pharmakonzern hat die Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertroffen. Novo Nordisk fallen um 0,3 Prozent.

   Die Zahlen von Sanofi sind gewinnseitig besser ausgefallen als gedacht, beim Umsatz wurde die Schätzung verfehlt. AstraZeneca hat Zahlen vorgelegt, die im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind. Sanofi verlieren 3,7 Prozent, Astrazeneca ziehen um 0,2 Prozent an.

   Schlusslicht bei den Stoxx-Branchenindizes ist der Reise- und Freizeitsektor mit einem Minus von 2,0 Prozent. Hier belasten zum einen die mit Enttäuschung aufgenommene Geschäftszahlen von IAG. Die Aktie verliert 3,8 Prozent. Außerdem, schlägt das Minus bei Lufthansa von 5,2 Prozent zu Buche, das zu einem Großteil dem Dividendenabschlag von 0,50 Euro je Aktie zuzuschreiben ist.

   Im deutschen MDAX geben Hella um 0,9 Prozent nach auf 33,80 Euro. Hier belastet die Platzierung eines Pakets von 1,75 Millionen Aktien durch das Bankhaus Lampe zum Stückpreis von 33,25 Euro. Der Kurs des Schmierstoffherstellers FUCHS PETROLUB verliert 2,6 Prozent, nachdem die Prognosen mit den Geschäftszahlen leicht verfehlt wurden. Im TecDax steigen RIB Software nach Vorlage von Geschäftszahlen um 3 Prozent. Gea werden von einer Verkaufsempfehlung 4 Prozent ins Minus gedrückt.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.066,88 -1,87 -58,55 -6,14 Stoxx-50 2.884,84 -1,61 -47,16 -6,95 DAX 10.177,76 -1,39 -143,39 -5,26 MDAX 20.236,09 -0,89 -182,29 -2,59 TecDAX 1.631,91 -1,05 -17,24 -10,86 SDAX 8.831,44 -0,41 -36,27 -2,94 FTSE 6.268,17 -0,86 -54,23 0,41 CAC 4.473,99 -1,83 -83,37 -3,52

Bund-Future 162,32 -13 4,19

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 10:00 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1394 +0,14% 1,1379 1,1319 +4,9% EUR/JPY 121,94 +0,02% 121,92 122,84 -4,4% EUR/CHF 1,0968 +0,11% 1,0957 1,0971 +0,8% GBP/EUR 1,2823 -0,15% 1,2842 1,2877 -5,6% USD/JPY 107,04 -0,11% 107,15 108,57 -8,8% GBP/USD 1,4611 -0,01% 1,4613 1,4573 -0,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,54 46,03 1,11 0,51 +14,3% Brent/ICE 48,37 48,14 0,48 0,23 +19,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.278,30 1.266,20 +1,0% +12,10 +20,5% Silber (Spot) 17,81 17,56 +1,4% +0,25 +28,9% Platin (Spot) 1.064,67 1.051,00 +1,3% +13,67 +19,4% Kupfer-Future 2,28 2,22 +2,3% +0,05 +6,2% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   April 29, 2016 06:38 ET (10:38 GMT)

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