06.11.2017 15:54:47
|
MÄRKTE EUROPA/Börsianer warten auf den nächsten Impuls
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen erholen sich bis Montagnachmittag und liegen nur noch leicht im Minus. Im Handel ist von einem ruhigen Geschäft die Rede. Spannend wird es erst wieder ab Dienstag, wenn die Berichtssaison in die heiße Phase geht. Fast die Hälfte der DAX-Unternehmen legt in den nächsten Tagen ihre Zahlen vor, daneben gibt es eine Zahlenflut aus Europa und auch aus der zweiten Reihe aus Deutschland. Die Zahlen dürften kein "Partycrasher" werden und das Fest an den Börsen dürfte weitergehen, sind die meisten Börsianer optimistisch gestimmt.
Der DAX verliert 6 Punkte auf 13.473 Punkte, nach einem Tagestief bei 13.442 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.684 Punkte nach unten. Mit Abschlägen von 0,3 Prozent hinkt der spanische Aktienmarkt den europäischen Gesamtbörsen hinterher. Der Ibex hatte zuletzt nicht mehr nur unter der Katalonien-Krise gelitten, sondern über kräftige Abschläge der Bankenaktien auch unter der Gefahr einer Staatspleite Venezuelas. Die spanischen Banken sind traditionell stark in Lateinamerika engagiert. Die Kurse venezolanischer Auslandsanleihen waren am Freitag stark gesunken, nachdem Venezuela angekündigt hatte, seine Auslandsverbindlichkeiten umzuschulden.
Aus für Fusion T-Mobile US und Sprint
Schlusslicht im DAX ist die T-Aktie mit einem Minus von 3,3 Prozent. Auslöser ist, dass aus der Mobilfunkfusion von T-Mobile US und Sprint in den USA wohl nichts wird. Die Deutsche Telekom und der japanische Mischkonzern Softbank haben Verhandlungen über eine Fusion ihrer Mobilfunktöchter beendet, weil sie sich nicht auf Rahmenbedingungen einigen konnten. An der Börse kommt das zunächst nicht gut an, zumal die Telekom-Aktie mit der Spekulation auf ein Zustandekommen in den vergangenen Wochen immer wieder Auftrieb erhalten hatte.
Nun könne das originäre europäische Telekomgeschäft wieder verstärkt in den Fokus rücken und außerdem müsse davon ausgegangen werden, dass sich Sprint am US-Markt einen anderen Fusionspartner suche, und damit der Wettbewerb für T-Mobile US weiter anziehe, heißt es im Handel. Die Analysten von Berenberg haben das Kursziel für die T-Aktie umgehend gesenkt und Kepler die Aktie sogar auf "Hold" von "Buy" gesenkt. Die Deutsche Bank rät derweil, eine Kursschwäche nach Scheitern der Fusion zum Kauf der Telekom-Aktie zu nutzen.
Bankenaktien weiter schwach
Die europäischen Bankenaktien liegen weiter schwach im Markt, der Sektor ist mit einem Abschlag von 1 Prozent zweitgrößter Verlierer neben Telekomaktien, für die es im Schnitt um 1,7 Prozent nach unten geht. Händler verweisen auf fallende Renditen, die ungünstig sind für das traditionelle Bankengeschäft und darauf, dass die Schwäche der spanischen Banken auf die Branche überschwappt. BBVA verlieren 1,1 Prozent und Santander 1,3 Prozent.
Aktien aus dem europäischen Chipsektor laufen besser als der Gesamtmarkt, der Technologie-Index gewinnt 0,9 Prozent. "Die Übernahmeaktivität in den USA explodiert, das sollte auch die Konsolidierungsfantasie in Europa kräftig antreiben", so ein Händler. In den USA steigen Qualcomm vor dem Hintergrund 130-Milliarden-Dollar-Gebots durch Broadcom weiter, nachdem Spekulationen um ein mögliches Gebot die Aktie schon am Freitag nach oben getrieben hatten. Infineon legen um 1,4 Prozent zu und Dialog Semiconductor im TecDAX um 2,1 Prozent.
Schwache Zahlen bei Prosieben erwartet
Prosieben geben nach dem Rücksetzer in der Vorwoche am Montag um weitere 2,9 Prozent nach. "Der Markt erwartet vergleichsweise schwache Zahlen", sagt ein Händler. Wachstum zeichne sich nicht ab, weder bei den Umsätzen noch beim Gewinn. Der Margenausblick könnte etwas von den geplanten Kostensenkungen profitieren. "Unter Druck geraten sind Prosieben bereits mit den schwachen Zahlen von WPP", sagt ein Händler.
QSC schnellen um 7,2 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat im Zuge des Quartalsausweises die Prognose für den freien Cashflow angehoben. Der Kurs der niederländischen Post, PostNL, steigt nach guten Quartalszahlen um 3,3 Prozent.
Öl mit Entwicklung in Saudi- Arabien auf Mehrjahreshoch
Am Ölmarkt steigen die Preise für Öl auf ein Zweijahreshoch. Ein Kaufargument ist die aktuelle Entwicklung in Saudi Arabien. Dort hat Kronprinz Muhammad Bin Salman seine Macht gefestigt, indem er zahlreiche Gegner wegen Korruptionsvorwürfen verhaften ließ. "Der Kronprinz gilt als Anhänger weiterer Förderkürzungen", sagt ein Händler. Der Sohn von König Salman hatte bereits nach seiner Ernennung zum Kronprinz im Juni einen Modernisierungskurs angekündigt. Der europäische Öl-Sektor notiert 0,5 Prozent im Plus.
===
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.683,73 -0,17 -6,23 11,95
Stoxx-50 3.241,69 0,14 4,64 7,68
DAX 13.473,16 -0,04 -5,70 17,35
MDAX 26.933,87 -0,10 -28,10 21,38
TecDAX 2.588,83 0,45 11,53 42,89
SDAX 12.088,62 -0,21 -25,18 26,99
FTSE 7.562,42 0,03 2,07 5,87
CAC 5.511,79 -0,11 -6,18 13,36
Bund-Future 163,13 0,32 1,89
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:33 Fr, 18:07 % YTD
EUR/USD 1,1588 -0,12% 1,1602 1,1610 +10,2%
EUR/JPY 132,31 -0,30% 132,71 132,65 +7,6%
EUR/CHF 1,1590 -0,33% 1,1628 1,1622 +8,2%
EUR/GBP 0,8839 -0,37% 0,8872 1,1265 +3,7%
USD/JPY 114,17 -0,20% 114,40 114,25 -2,3%
GBP/USD 1,3110 +0,25% 1,3077 1,3078 +6,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 55,87 55,64 +0,4% 0,23 -2,1%
Brent/ICE 62,34 62,07 +0,4% 0,27 +6,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.271,62 1.269,90 +0,1% +1,73 +10,4%
Silber (Spot) 16,91 16,85 +0,4% +0,06 +6,2%
Platin (Spot) 919,10 921,30 -0,2% -2,20 +1,7%
Kupfer-Future 3,15 3,12 +1,0% +0,03 +24,8%
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 06, 2017 09:55 ET (14:55 GMT)
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu q.beyond (ex QSC)mehr Nachrichten
26.11.24 |
EQS-News: q.beyond intends to raise EBITDA margin to at least 10% in medium term (EQS Group) | |
26.11.24 |
EQS-News: q.beyond will EBITDA-Marge mittelfristig auf mindestens 10 % steigern (EQS Group) | |
11.11.24 |
EQS-News: q.beyond steigert EBITDA um 2,1 Mio. € auf 2,2 Mio. € (EQS Group) | |
11.11.24 |
EQS-News: q.beyond increases EBITDA by € 2.1 million to € 2.2 million (EQS Group) | |
15.10.24 |
EQS-News: q.beyond massively expands its IT security services performance capacity (EQS Group) | |
15.10.24 |
EQS-News: q.beyond baut Leistungsangebot an IT-Security-Services massiv aus (EQS Group) | |
12.08.24 |
EQS-News: q.beyond increases EBITDA by € 1.2 million to € 2.2 million and affirms forecast (EQS Group) | |
12.08.24 |
EQS-News: q.beyond steigert EBITDA um 1,2 Mio. € auf 2,2 Mio. € und bekräftigt Prognose (EQS Group) |
Analysen zu q.beyond (ex QSC)mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
q.beyond (ex QSC) | 0,69 | -0,57% |
|