05.12.2023 17:58:40
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MÄRKTE EUROPA/DAX auf Rekord - doch Südeuropa läuft voran
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten hat sich die Rally am Dienstag mit neuen Allzeit- und Jahreshochs fortgesetzt. Der DAX stieg um 0,8 Prozent auf den neuen Rekordstand von 16.533 Punkten, das Verlaufshoch lag am Nachmittag noch einmal 18 Punkte darüber. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,8 Prozent auf 4.451 Punkte. Mailand, Madrid und Portugal markierten schon vor dem DAX neue Jahreshochs: "Südeuropa stiehlt allen die Show", sagte ein Händler.
Die Indizes in Südeuropa profitierten besonders stark von den fallenden Zinsen und den sinkenden Risikoaufschlägen der dortigen Staatsanleihen. Das stützte die Kurse ausgewählter Banken wie Santander, Monte dei Paschi di Siena oder Banco Comercial Portugues, die alle zulegten. Hinzu kamen gute US-Konjunkturdaten: Der Einkaufsmanager-Index für das nichtverarbeitende Gewerbe stieg stärker als erwartet: Während die Inflation zurückkomme, finde die Konjunktur anscheinend ihren Boden: "Für die Banken ein gutes Szenario", so ein Händler mit Blick auf nachlassende Sorgen vor Kreditausfällen.
Dazu stützt das politische Umfeld die Börsen in Südeuropa: "Spanien hat wieder eine Regierung, Neuwahlen in Portugal machen Hoffnung auf eine wirtschaftsfreundlichere Politik, und in Rom sitzt die Regierung nach über einem Jahr immer noch fest im Sattel, für Italien äußerst ungewöhnlich", so der Händler.
Im DAX schlossen sich am Nachmittag auch konjunkturzyklische Titel wie die Autoaktien der Rally an. Bereits zuvor waren die zinssensitiven Versorger RWE und Eon gefragt, daneben Deutsche Telekom, Allianz, Siemens und Vonovia.
Nun seien die Aussichten auf weiter steigende Kurse bis zum Jahresende gut: "Untergewichtete Marktteilnehmer dürften nun regelrecht in den Markt gezwungen werden", sagte ein Händler. Sie seien daran interessiert, zum Jahresende eine möglichst hohe Aktienquote auszuweisen.
Gestützt wurde der DAX von seinen Schwergewichten: In SAP, Siemens, Airbus, Allianz und Deutsche Telekom seien die Aufwärtstrends intakt.
AT&T bestätigt: Telekomausrüstung zukünftig von Ericsson
Weiter schwer unter Druck stand die Nokia-Aktie mit minus 5,9 Prozent, während es zugleich für Ericsson kräftig um 6,1 Prozent nach oben ging. Spekulationen vom Vortag, die da bereits die Kurse entsprechend bewegt hatten, haben sich bestätigt: AT&T wird nun über fünf Jahre Telekomausrüstung von Ericsson beziehen. Das Geschäft hat einen Wert von rund 14 Milliarden Dollar. Nokia hat darauf umgehend mit einer Verschiebung des Margenziels reagiert.
Brenntag entflechtet - aber kein Spin-Off
Brenntag legten moderat um 0,6 Prozent zu. Der Chemikalienhändler setzt die operative und rechtliche Entflechtung seiner beiden Geschäftsbereiche Essentials und Specialties im Rahmen seiner strategischen Umstrukturierung fort. "Ein Spin-Off oder ähnliches ist aber nicht geplant", zeigte sich ein Marktteilnehmer enttäuscht. Auch die operativen Aussichten konnten den Kurs nicht stützen: Bis 2027 peilt Brenntag auf Konzernebene nun ein jährliches Wachstum des organischen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 7 bis 9 Prozent an. Vor einem Jahr wurden noch 6 bis 8 Prozent erwartet.
Positiv für Kontron (+3,4%) wirkte eine erneute Auftragsmeldung über 30 Millionen Euro. Carl Zeiss Meditec verloren dagegen 1,7 Prozent - laut Händlern hat JP Morgan die Aktie mit "Underweight" gestartet.
Morphosys weiter auf Erholungskurs
Weiter auf Erholungskurs lagen Morphosys. Der Kurs legte um weitere 11,3 Prozent zu auf 27,55 Euro. Im Handel wurde auf eine Studie von JP Morgan verwiesen. Dort soll die Aktie als "Smallcap-Favorit" für 2024 genannt worden sein. Das Kursziel haben die Analysten laut Händlern auf 31 Euro zurückgenommen.
Für Barclays ging es nach einer Platzierung um 2,5 Prozent nach unten. Der Staatsfonds von Katar hat sich von rund 2,4 Prozent des aktuellen Aktienkapitals getrennt.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.451,00 +36,05 +0,8% +17,3%
Stoxx-50 4.033,65 +14,20 +0,4% +10,5%
Stoxx-600 467,54 +1,76 +0,4% +10,0%
XETRA-DAX 16.533,11 +128,35 +0,8% +18,7%
FTSE-100 London 7.489,84 -23,12 -0,3% +0,8%
CAC-40 Paris 7.386,99 +54,40 +0,7% +14,1%
AEX Amsterdam 774,07 +3,46 +0,4% +12,4%
ATHEX-20 Athen 3.079,83 -13,58 -0,4% +36,8%
BEL-20 Bruessel 3.626,88 +33,34 +0,9% -2,0%
BUX Budapest 58.432,29 -77,56 -0,1% +33,4%
OMXH-25 Helsinki 4.347,70 -9,57 -0,2% -9,7%
ISE NAT. 30 Istanbul 8.673,06 -58,51 -0,7% +45,9%
OMXC-20 Kopenhagen 2.218,41 -7,26 -0,3% +20,9%
PSI 20 Lissabon 6.572,24 +3,88 +0,1% +14,8%
IBEX-35 Madrid 10.238,40 +60,10 +0,6% +24,4%
FTSE-MIB Mailand 30.082,88 +168,79 +0,6% +26,2%
OBX Oslo 1.189,53 -0,71 -0,1% +9,1%
PX Prag 1.399,27 +1,81 +0,1% +16,4%
OMXS-30 Stockholm 2.267,80 +14,00 +0,6% +11,0%
WIG-20 Warschau 2.298,78 +17,74 +0,8% +28,3%
ATX Wien 3.312,78 +0,06 +0,0% +6,1%
SMI Zuerich 10.964,81 +12,37 +0,1% +2,2%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9:30 Mo, 17:03 % YTD
EUR/USD 1,0787 -0,4% 1,0822 1,0816 +0,8%
EUR/JPY 158,87 -0,4% 158,89 159,12 +13,2%
EUR/CHF 0,9451 -0,1% 0,9458 0,9453 -4,5%
EUR/GBP 0,8567 -0,1% 0,8575 0,8574 -3,2%
USD/JPY 147,30 +0,1% 146,83 147,11 +12,3%
GBP/USD 1,2590 -0,3% 1,2621 1,2614 +4,1%
USD/CNH (Offshore) 7,1720 +0,3% 7,1521 7,1523 +3,5%
Bitcoin
BTC/USD 42.712,87 +1,8% 41.485,86 41.257,37 +157,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 73,77 73,04 +1,0% +0,73 -3,9%
Brent/ICE 78,34 78,03 +0,4% +0,31 +1,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 38,145 40,42 -5,6% -2,28 -52,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.013,28 2.029,63 -0,8% -16,35 +10,4%
Silber (Spot) 24,02 24,53 -2,1% -0,50 +0,2%
Platin (Spot) 900,94 922,00 -2,3% -21,06 -15,6%
Kupfer-Future 3,78 3,82 -1,1% -0,04 -0,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 05, 2023 11:59 ET (16:59 GMT)
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