19.09.2016 13:15:23

MÄRKTE EUROPA/Erholungstag an der Börse

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den deutlichen Verlusten in der Vorwoche sind die europäischen Börsen mit Gewinnen in die Woche gestartet. Am Montag haben die Bullen das Zepter in der Hand. Sie setzen darauf, dass die Bank of Japan wie auch die US-Notenbank am Mittwoch die Argumente für Aktienkäufe liefern. Auf der anderen Seite argumentieren die Bären mit einer sich abschwächenden Wirtschaft. Für die Aktienstrategen vom Bankhaus Lampe läuft das Aufwärtsmomentum bei den Frühindikatoren gerade aus. Für die Börsen ist das wichtig, da seit Februar Aktienentwicklung und Frühindikatoren stark korrelierten. Daneben nehmen die politischen Risiken zu. Im US-Präsidentschaftskampf liegt Hillary Clinton in den Umfragen nur noch minimal vor ihrem Widersacher Donald Trump.

   Der Dax steigt am Mittag um 0,8 Prozent auf 10.357 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 1,1 Prozent auf 2.969 Punkte an. Charttechnisch wirkt der deutsche Aktienmarkt angeschlagen. Mit dem Fall die unter Unterstützungszone um 10.440 hat der DAX ein kurzfristiges Doppeltop ausgebildet. In den Blick rückt damit die 200-Tagelinie bei 10.026 Punkten. Ein schneller und nachhaltiger Anstieg über den Bereich um 10.440 Punkte entspannte die Lage. Der erste Widerstand liegt bei 10.350 Punkten. Der Goldpreis legt leicht zu: Mit gut 1.313 Dollar je Unze hat er sich wieder deutlich von der technisch wichtigen 1.300er Marke gelöst.

Deutsche Bank weiter unter Druck Die Aktien der Deutsche Bank haben zunächst einen Boden gefunden. Nachdem sie am Morgen noch deutlicher im Minus notiert haben, handeln sie am Mittag kaum verändert. Übergeordnet leiden sie weiter unter der hohen Forderung des US-Justizministeriums von 14 Milliarden Dollar. Der verlangte Schadensersatz wegen der Emission hypothekengedeckter Wertpapiere in Zusammenhang mit der Subprime-Krise hatte den Kurs schon am Freitag stark belastet.

   Mit besonders viel Skepsis blickt die Credit Suisse auf die Deutsche Bank. Die 7 Milliarden Euro schwere Kapitallücke des Geldhauses dürfte nur schwer auszugleichen sein und die Dividendenerwartungen deutlich drücken. Hinzu kämen noch eine anhaltende Restrukturierung und die Risiken in Zusammenhang mit der Beilegung von Rechtsstreitigkeiten. All dies dürfte die Aktie weiter belasten und begrenze das Aufwärtspotenzial.

   Auf der anderen Seite ziehen thyssenkrupp um 2,3 Prozent an. Ein Marktteilnehmer verweist auf die guten Sektorvorgaben, die von steigenden Rohstoffpreisen ausgelöst worden sind. Zudem gebe es erneute Spekulationen, Thyssenkrupp könnte sich von ihrer Brasilien-Tochter Companhia Siderurgica do Atlantico (CSA) trennen. Wie Baader anmerkt, habe Thyssenkrupp deutlich gemacht, dass CSA nicht zum Kerngeschäft gehöre. Die Analysten rechnen in den kommenden Monaten mit M&A-Nachrichten rund um Thyssenkrupp. Dies sei der Hauptgrund für das aktuelle "Buy"-Rating.

Rohstoffe und Analysten-Calls im Blick In Europa steigt der Index der Rohstoffwerte gestützt vom Anstieg der Rohstoffpreise um 2,6 Prozent. Die Ölpreise haben über das Wochenende knapp 2 Prozent zugelegt. Lieferprobleme in Libyen und die Spekulation um Maßnahmen der Opec zu einer Stabilisierung der Preise stützen die Stimmung. Der Index der Öltitel gewinnt 1,5 Prozent.

   Die Haldex-Aktie handelt unverändert bei 127,50 Kronen und notiert damit klar über dem Übernahmegebot von 120 Kronen von ZF Friedrichshafen. Dieses hat das Haldex-Management den Aktionären zur Annahme empfohlen und nicht das höhere 125-Kronen-Gebot von Knorr-Bremse. "Offensichtlich glauben die Haldex-Anleger nicht, dass das letzte Wort in dem Übernahmekampf bereits gesprochen wurde", vermutet ein Händler. Das sei auch nachvollziehbar angesichts der konstanten Erhöhungen in den vergangenen Wochen.

   Im TecDax steigen XING um 2 Prozent, nachdem Berenberg das Social-Media-Unternehmen neu auf die Kaufliste genommen hat. Der TecDAX setzt seinen Aufwärtstrend fort und steigt auf den höchsten Stand seit dem 6. Januar. WACKER CHEMIE leiden dagegen mit einem Minus von 0,8 Prozent unter einer Abstufung durch Kepler Cheuvreux.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.968,53 1,13 33,28 -9,15 Stoxx-50 2.838,56 1,09 30,57 -8,44 DAX 10.356,70 0,78 80,53 -3,60 MDAX 21.115,11 0,42 87,35 1,64 TecDAX 1.770,62 0,14 2,45 -3,28 SDAX 9.303,65 0,73 67,54 2,25 FTSE 6.803,71 1,39 93,43 8,99 CAC 4.393,12 1,40 60,67 -5,26 Bund-Future 163,87% -0,06 7,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:23 Uhr Fr, 17.31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1163 -0,03% 1,1166 1,1162 +2,8% EUR/JPY 113,6509 -0,28% 113,9718 114,10 -23,3% EUR/CHF 1,0948 +0,11% 1,0935 1,0929 +0,7% EUR/GBP 0,8556 -0,26% 0,8564 1,1721 +16,2% USD/JPY 101,80 -0,26% 102,07 102,22 -13,3% GBP/USD 1,3048 +0,08% 1,3037 1,3083 -11,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,65 43,03 +1,4% 0,62 +1,8% Brent/ICE 46,34 45,77 +1,2% 0,57 +7,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.314,11 1.310,28 +0,3% +3,83 +23,9% Silber (Spot) 19,12 18,79 +1,8% +0,33 +38,3% Platin (Spot) 1.026,65 1.016,30 +1,0% +10,35 +15,2% Kupfer-Future 2,15 2,16 -0,4% -0,01 -0,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   September 19, 2016 06:43 ET (10:43 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 43 AM EDT 09-19-16

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18.02.25 WACKER CHEMIE Add Baader Bank
07.02.25 WACKER CHEMIE Neutral JP Morgan Chase & Co.
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