09.02.2021 12:46:45
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MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - DAX eng an 14.000er Marke
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen setzen am Dienstagmittag Gewinnmitnahmen ein. Der DAX fällt um 0,4 Prozent auf 13.997 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent nach auf 3.657 Punkte. "Nach neuen Jahres- und Allzeit-Hochs sowie einer Rally von über 900 Punkten liegt wieder eine kurzfristig leicht überkaufte Lage vor", so Achim Matzke, Marktanalyst der Commerzbank, mit Blick auf den DAX. "Deshalb sollten Konsolidierungstage auf dem aktuellen Kursniveau nicht überraschen", sagt er. Als unterstützt gilt der DAX bei 13.845 Punkten.
An der übergeordneten Nachrichtenlage hat sich wenig geändert. Im Fokus der Investoren stehen unverändert die Pläne für ein 1,9 Billionen Dollar schweres Konjunkturprogramm der neuen US-Regierung. Auch wenn es als unwahrscheinlich gilt, dass das Programm in vollem Umfang umgesetzt wird, hat die Erwartung an zusätzliche Stimuli zu einer weiteren Versteilerung der US-Zinskurve geführt. Die Rendite der 30-jährigen US-Treasurys stieg am Vortag kurzzeitig über 2 Prozent.
Angeführt wird der Rücksetzer in Europa von den Versorgertiteln, den Bau-Aktien und den Papieren der Medien-Unternehmen. Ihre Stoxx-Branchenindizes verlieren zwischen 1,1 und 1,3 Prozent. Bei den Versorgern verlieren Enel 2,1 und RWE 1,5 Prozent, bei den Bau-Aktien stehen Saint-Gobain und Ferrovial mit Abschlägen von 2,1 und 2,6 Prozent unter Druck, und bei den Medientiteln fallen Publicis um 2,1 und Vivendi um 1,6 Prozent.
Öl-Aktien gegen die Tendenz weiter freundlich - Total überrascht
Auf der anderen Seite profitieren die europäischen Öl- und Gaswerte von weiter steigenden Öl-Notierungen, der Sub-Index legt um 0,4 Prozent zu. Total steigen um 1 Prozent. Bei Jefferies heißt es mit Blick auf das vierte Quartal des französischen Konzerns, in einem Quartal, in dem die großen Ölkonzerne volatile Ergebnisse und enttäuschende Cashflows verzeichnet hätten, habe Total vergleichsweise gut abgeschnitten. Die Jefferies-Analysten rechnen mit einer überdurchschnittlichen Kursentwicklung infolge der Zahlen.
Auch díe Hersteller der Konsumgüter des täglichen Bedarfs legen gegen die Tendenz etwas zu. Im DAX steigen Adidas um 2 Prozent und führen so auch die Gewinnerliste an.
Europäische Zykliker liefern gute Berichtssaison
In Europa haben inzwischen rund ein Drittel der Unternehmen ihre Geschäftszahlen ausgewiesen. "Die bisher vorgelegten Gewinne liegen zwar deutlich über den Erwartungen der Analysten", zieht Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, ein erstes Resümee. Allerdings lägen sie damit rund zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Damit zeichne sich ab, dass die Gewinne 2020 wohl um knapp 30 Prozent eingebrochen sind. Von den Sektoren hätten bisher Finanzdienstleister, Banken und IT-Unternehmen am deutlichsten überzeugt. Ihre Gewinne hätten im Schnitt 37 Prozent, 17 Prozent beziehungsweise 20 Prozent über den Prognosen der Analysten gelegen.
M&A-Aktivitäten weiterhin hoch
Mit erneutem Übernahmeinteresse geht es für die Aktie von Qiagen um 0,4 Prozent nach oben auf 45,05 Euro. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, soll das US-Unternehmen Quidel Interesse an einem Zusammenschluss haben. Die neue M&A-Fantasie kommt nicht ganz überraschend. Seit dem Scheitern der Thermo-Fisher-Offerte gilt Qiagen als Übernahmekandidat. Nun gilt es konkrete Details abzuwarten. Das Gebot von 43 Euro je Anteilsschein von Thermo Fisher wurde von den Aktionären als ungenügend zurückgewiesen. Qiagen legt am Abend Quartalszahlen vor. Möglicherweise gibt es in diesem Zusammenhang weitere Informationen.
Gut kommen die Geschäftszahlen von Randstad bei den Analysten der Citigroup an, für die Aktie geht es um 2 Prozent nach oben. Das bereinigte EBITA sei 14 Prozent über der Marktschätzung ausgefallen. Die EBITA-Marge liege mit 4,6 Prozent ebenfalls über der Schätzung von 4,1 Prozent. Der Rückgang des organischen Umsatzwachstums sei derweil mit 3,6 Prozent geringer als die erwarteten 4,1 Prozent ausgefallen.
Mit Blick auf die Geschäftszahlen von Tui (minus 0,8 Prozent) spricht Jefferies von einer Verbesserung der Liquiditätssituation. Tui halte an den Sommerplanungen für 2021 fest. Wie die Analysten anmerken würden sich Stornierungen und damit Abflüsse des Working Capital sehr negativ auf die Liquiditätssituation auswirken. Jefferies schätzt, dass die aktuelle Liquidität dem Konzern eine Fortführung der Geschäftstätigkeit von etwa sieben Monaten erlaubt.
Sehr schwach im Markt liegen Ceconomy, die Aktien der Saturn- und Mediamarkt-Mutter fallen um 4,3 Prozent. Das Unternehmen bekräftigte, dass angesichts der Pandemie-Entwicklung und den damit einhergehenden Einschränkungen die Prognose für das laufende Geschäftsjahr mit Fragezeichen behaftet sei. Ceconomy forderte einen "klaren Fahrplan" für Marktöffnungen in Deutschland. Alles andere als ein vager Ausblick wäre eine Überraschung gewesen, heißt es im Handel.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.657,21 -0,23 -8,30 2,94
Stoxx-50 3.166,33 -0,17 -5,54 1,87
DAX 13.998,18 -0,44 -61,73 2,04
MDAX 32.384,17 -0,28 -89,90 5,16
TecDAX 3.507,55 -0,51 -18,08 9,18
SDAX 15.496,40 -1,17 -182,98 4,95
FTSE 6.522,27 -0,02 -1,26 0,98
CAC 5.684,66 -0,02 -1,37 2,40
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,45 -0,01 -0,69
US-Zehnjahresrendite 1,15 -0,01 -1,53
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:11 Uhr Mo, 17:26 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2104 +0,44% 1,2080 1,2036 -0,9%
EUR/JPY 126,72 -0,08% 126,59 126,67 +0,5%
EUR/CHF 1,0815 -0,15% 1,0824 1,0822 +0,0%
EUR/GBP 0,8787 +0,17% 0,8767 0,8769 -1,6%
USD/JPY 104,69 -0,51% 104,90 105,25 +1,4%
GBP/USD 1,3773 +0,25% 1,3782 1,3725 +0,8%
USD/CNH (Offshore) 6,4276 -0,30% 6,4385 6,4428 -1,2%
Bitcoin
BTC/USD 46.459,75 +3,98% 46.735,50 43.570,50 +59,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,83 57,97 -0,2% -0,14 +18,9%
Brent/ICE 60,50 60,56 -0,1% -0,06 +17,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.844,06 1.831,20 +0,7% +12,86 -2,8%
Silber (Spot) 27,69 27,28 +1,5% +0,42 +4,9%
Platin (Spot) 1.184,95 1.162,85 +1,9% +22,10 +10,7%
Kupfer-Future 3,70 3,67 +0,8% +0,03 +5,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
(END) Dow Jones Newswires
February 09, 2021 06:45 ET (11:45 GMT)
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Ceconomy St. | 3,00 | 1,76% | |
Compagnie de Saint-Gobain SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th Sh | 17,00 | -1,16% | |
Enel S.p.A. | 6,73 | 1,80% | |
Publicis S.A. | 102,05 | 2,42% | |
Publicis Groupe SAShs American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 25,20 | 3,28% | |
Randstad Holding N.V. | 40,44 | 0,25% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 30,80 | 0,65% | |
RWE AG St. | 31,01 | 0,65% | |
Saint-Gobain S.A. (Compagnie de Saint-Gobain) | 87,30 | -0,73% | |
Vivendi S.A. | 8,68 | 0,72% | |
Vivendi Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 8,40 | 1,20% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 322,59 | 0,92% |