26.08.2020 12:58:41
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MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Technologie- und Reiseaktien gefragt
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten setzt sich am Mittwochnachmittag wieder ein freundlicher Grundton durch. Der DAX steigt am Mittag um 0,6 Prozent auf 13.136 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,4 Prozent auf 3.342 Punkte zu. Besonders gefragt sind Technologie-Aktien und die Titel der Reise- und Freizeitindustrie. Während bei diesen wie schon am Dienstag mit der Hoffnung auf Impfstoffe und damit verbunden auf ein Ende der Krise Nachholbedarf gespielt wird, profitieren Technologie-Aktien von der Entwicklung um Salesforce.
Ein positiver Impuls kommt vom unveränderten Stand des französischen Verbrauchervertrauens im August. Anders als beim US-Vertrauen am Vortag gab es hier keinen Rückgang. Erwartet wurde ein leichter Rückgang von 94 auf 92 Punkte, vermeldet wurden stattdessen erneut 94 Punkte.
US-Notenbank könnte Inflationsziel fallen lassen
Marktteilnehmer schließen dennoch im Verlauf erneut Gewinnmitnahmen nicht aus. Die Rally sei zu schnell gegangen und auch die jüngsten US-Daten zeigten, dass nicht alle Ampeln auf Grün stünden. So enttäuschte das US-Verbrauchervertrauen stark, was bereits im Handelsverlauf am Dienstag an den europäischen Börsen für einen Richtungswechsel nach unten gesorgt hatte.
Laut den Marktexperten von QC Partners dürften Anleger auch vor der Rede von US-Notenbank-Chef Jerome Powell am Donnerstag auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole vorsichtig agieren. Im Blick steht vor allem ein mögliches Fallenlassen des bisherigen Inflationsziels von 2 Prozent und die mögliche Einführung eines asymmetrischen Ziels. Die Fed würde zeitweise dann auch höhere Inflationsraten dulden, bevor sie gegensteuert. Ein Anziehen der Inflation hätte dann nicht mehr automatisch zur Folge, dass sich die Märkte auf eine baldige Straffung der Geldpolitik einstellen müssten.
Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, meint, während die Kurse kurzer Laufzeiten nicht reagieren sollten, dürften die Kurse der Langläufer dann fallen, die Renditen also steigen.
Eine solche Versteilerung der Zinskurve würde voraussichtlich die Branchen-Allokation verändern. Begünstigt würden vor allem Banken und Versicherungen, weil der Druck auf das Zinsgeschäft abnehmen würde. Auch so genannte konjunkturabhängige Value-Werte dürften profitieren. Auf der Verliererseite dürften Werte stehen, die unter steigenden Renditen am langen Ende erfahrungsgemäß leiden, also zum Beispiel Immobilienwerte, aber auch Titel mit hohen Verschuldungsraten.
SAP-Konkurrent Salesforce überzeugt auf ganzer Linie
Der Stoxx-Index der Reise- und Freizeit-Aktien gewinnt 1,3 Prozent, der Index der Technologietitel 1,1 Prozent. Starke Geschäftszahlen über den Erwartungen und eine erhöhte Prognose des SAP-Konkurrenten Salesforce strahlen positiv auf die Technologiebranche aus. Das US-Unternehmen konnte einen Rekordumsatz vermelden. Treiber der Cloud-Nachfrage war das "Corona-Asyl" im Homeoffice. Zudem wird Salesforce demnächst in den Dow-Jones-Industrial-Index aufgenommen, womit Technologiewerte generell noch weiter an Bedeutung gewinnen. SAP steigen um 1,3 und Infineon um 2,3 Prozent.
Angesichts der Krise als "okay" werden die Zahlen von Aroundtown für das erste Halbjahr im Handel bezeichnet. Vor allem das Hotelportfolio sei davon getroffen worden. Hier sei es zu einer Abwertung der Bestände gekommen. Diese wurde durch Höherbewertungen anderer Vermögensteile aber mehr als aufgefangen. Aroundtown gewinnen 7,4 Prozent, nachdem sie allerdings am Dienstag mit einem Minus von über 5 Prozent einen der größten Verlierer gestellt hatten.
Positiv werden auch die Geschäftszahlen des Wind- und Solarparkbetreibers Encavis kommentiert. "Beim Geschäft in Spanien hatte man mehr Probleme wegen Corona-Lockdowns erwartet", meint ein Händler. Encavis bestätigte den bisherigen Ausblick für das laufende Jahr und meldete einen starken Anstieg von 51 Prozent beim Cashflow. Die Aktien verlieren dennoch 0,4 Prozent, vermutlich wegen Gewinnmitnahmen nach den zuletzt rasanten Kursgewinnen.
Telecom Italia fest - Spekulationen um KKR
Telecom Italia bauen ihr Plus in Mailand weiter aus und legen 4,3 Prozent zu. Kurstreiber sind Hoffnungen, der Telekommunikationskonzern und die US-Investmentfirma KKR könnten schon bis Montag ein Memorandum of Understanding veröffentlichen, dass sich die Amerikaner mit einem Minderheitsanteil am Netz der Italiener beteiligen. Die Fantasien waren durch einen Bericht in der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" aufgekommen. Dies wäre ein großer Schritt in Richtung eines nationalen Breitband-Netzes, kommentieren die Analysten von Equita Sim.
Provident schießen um 17 Prozent hoch
Um 17 Prozent nach oben schießen die Aktien von Provident in London. Der Finanzierer von kurzfristigen Konsumkrediten musste zwar im ersten Halbjahr einen Vorsteuerverlust von fast 33 Millionen Pfund vermelden, dies sei aber besser als erwartet, kommentieren die Analysten von Numis. Angesichts der Art von Providents Forderungen habe der Bilanzierungsstandard IFRS-9 einen überproportionalen Einfluss auf die Gruppe gehabt. Die Vorsorge gegen Kreditausfälle sei daher um knapp 45 Prozent nach oben geschossen auf über 240 Millionen Pfund. Die Gruppe sei aber finanziell robust aufgestellt, die Kernkaptialquote CET1 stieg auf 35,4 Prozent, sagt Numis.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.342,35 0,38 12,64 -10,76
Stoxx-50 3.004,04 0,25 7,53 -11,72
DAX 13.136,46 0,57 74,84 -0,85
MDAX 27.714,53 0,41 112,73 -2,11
TecDAX 3.141,60 0,32 10,05 4,20
SDAX 12.780,48 1,03 130,00 2,15
FTSE 6.023,67 -0,22 -13,34 -19,96
CAC 5.025,17 0,34 16,90 -15,94
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,41 0,03 -0,65
US-Zehnjahresrendite 0,71 0,02 -1,97
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:20 Di, 18:28 % YTD
EUR/USD 1,1816 -0,15% 1,1813 1,1809 +5,4%
EUR/JPY 125,57 -0,26% 125,72 125,67 +3,0%
EUR/CHF 1,0741 +0,02% 1,0748 1,0736 -1,1%
EUR/GBP 0,8980 -0,23% 0,8997 0,8996 +6,1%
USD/JPY 106,26 -0,12% 106,42 106,41 -2,3%
GBP/USD 1,3158 +0,08% 1,3130 1,3128 -0,7%
USD/CNH (Offshore) 6,8845 -0,30% 6,8996 6,9129 -1,2%
Bitcoin
BTC/USD 11.384,51 +0,72% 11.334,26 11.424,76 +57,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 43,21 43,35 -0,3% -0,14 -24,6%
Brent/ICE 45,73 45,86 -0,3% -0,13 -26,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.920,06 1.928,40 -0,4% -8,35 +26,5%
Silber (Spot) 26,48 26,48 +0,0% +0,01 +48,4%
Platin (Spot) 919,88 930,25 -1,1% -10,38 -4,7%
Kupfer-Future 2,96 2,93 +0,8% +0,02 +4,8%
===
DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 26, 2020 06:59 ET (10:59 GMT)
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Aroundtown SA | 2,72 | 1,87% | |
ENCAVIS AG | 17,44 | 0,00% | |
Infineon AG | 33,92 | 1,66% | |
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) | 33,80 | 2,42% | |
Provident Financial PLCShs | 0,57 | 3,09% | |
SAP SE (spons. ADRs) | 254,00 | 0,79% | |
SAP SE | 255,70 | 0,55% | |
TIM (ex Telecom Italia) | 0,26 | 0,50% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 903,39 | 1,20% |