30.10.2015 10:47:50

MÄRKTE EUROPA/Gute Quartalszahlen von Airbus bis Renault treiben

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit freundlicher Tendenz sind Europas Börsen am Freitag in den letzten Handelstag des Monats gestartet. Der ausgehende Oktober meinte es bisher gut mit den Investoren. Der Euro-Stoxx liegt seit Anfang des Monats rund 10 Prozent im Plus, für den Dax geht es mit einem Plus von 14 Prozent noch deutlicher nach oben. Nach wie vor trägt die Hoffnung auf weitere stützende Maßnahmen der Europäischen Zentralbank die gute Stimmung an den Börsen. Im Fokus des Marktes steht eine neue Flut von Quartalszahlen in Europa. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,2 Prozent auf 3.419 Punkte, der DAX legt um 0,3 Prozent zu auf 10.828 Punkte.

   Selbst in Asien wird die Entscheidung der Bank of Japan gegen eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms nicht negativ gewertet. Hier stützen Berichte, die japanische Regierung plane Sonderausgaben von umgerechnet 24 Milliarden Dollar. "Eine geldpolitische Lockerung hat man sich noch aufgespart, stattdessen setzen sie nun auf einen Nachtragshaushalt", sagt Yusuke Sakai, Händler bei T&D Asset Management.

   Bei den Konjunkturdaten steht die Inflation in der Eurozone im Oktober im Fokus. Nachdem am Vortag in Deutschland ein leichter Preisanstieg zu erkennen war, wird auch bei den EU-Verbraucherpreisen ein ebenfalls leicht höherer Wert erwartet. Spekulationen über eine Ausweitung des geldpolitischen Expansionsgrades der EZB dürften von dieser Seite nicht weiter angeheizt werden, heißt es dazu von der Helaba.

   Bei den Unternehmen dreht sich alles um die auf Hochtouren laufende Berichtssaison. Vor allem im Bank-Sektor legten zahlreiche Institute ihre Quartalszahlen vor. In Paris steigen BNP Paribas um 3,4 Prozent. Sowohl im Privatkundengeschäft als auch im Investment-Banking wurden die Umsätze wie erwartet gesteigert. Zudem hat die Bank ihre Kernkapitalquote verbessert. Schlecht kommen dagegen die Daten der BBVA aus Spanien an, ihre Aktien fallen 3,1 Prozent. RBS konnte ihren Gewinn durch einen Anteilsverkauf stärken, die Aktien geben 1 Prozent nach. Für Deutsche Bank geht es nach den schwachen Zahlen vom Vortag erneut um 1,2 Prozent nach unten.

   In der Luftfahrt- und Rüstungsindustrie lieferte Airbus eine positive Überraschung, wie es bei Jefferies heißt. Die Aktien springen um 4,5 Prozent. Sowohl der Umsatz, das EBIT wie auch der Freie Cashflow seien deutlich oberhalb der Erwartung ausgefallen. Nun sei auch ein erhöhter Ausblick möglich, erwartet Sandy Morris, Analyst bei dem US-Broker. Dazu kommen ein Aktienrückkauf über 1 Milliarde Euro und die erhöhte Produktion des A320. Bei Triebwerkhersteller Rolls-Royce hofft der Markt auf starke Aussagen zur künftigen Strategie und schickt die Aktie 1,9 Prozent nach oben.

   Besonders gut kommen die am Vorabend vorgelegten Zahlen von Renault an und treiben die Aktien um 4,9 Prozent. Renault hat nach Einschätzung der Analysten der Societe Generale nur ein Problem: Das Unternehmen könne nicht genügend Autos produzieren, um die Nachfrage aus Europa zu stillen. Daher rechnen sie aufgrund der vorliegenden Bestellungen auch mit einem starken vierten Quartal. Selbst das Geschäft in Russland stabilisiere sich. Der finnische Reifenhersteller Nokian Tyres konnte indes seine Russland-Abhängigkeit vermindern, die Aktien springen um fast 13 Prozent. Die gute Stimmung dehnt sich auf den ganzen Auto-Sektor aus, mit 1 Prozent Plus ist er die stärkste Branche.

   Weiter abwärts geht es dagegen bei den Airlines. Wie schon am Vortag bei der Lufthansa werden gute Zahlen mit einem Ausverkauf quittiert. So hat British-Airways-Mutterkonzern IAG einen Gewinnsprung von 39 Prozent vermeldet und die Prognose für den operativen Gewinn im Gesamtjahr erhöht. Dennoch fallen die Aktien um 3,8 Prozent. Lufthansa erholen sich kaum von ihrem 8-prozentigen Kurssturz am Vortag und notieren 0,5 Prozent höher. Nur Air-France-KLM liegen 1,7 Prozent im Plus.

   Als Enttäuschung werden hingegen die Daten von L'Oreal bezeichnet, die Aktien fallen um 3,7 Prozent. Vor allem die flächenbereinigten Verkäufe lagen unterhalb der Markterwartung. In den USA wird nun besonders auf die Daten von Exxon Mobil und Chevron geblickt. Sollten die Quartalsergebnisse der "Big Oil"-Firmen positiv überraschen, könnte auch der europäische Energie-Sektor wieder nach oben drehen, heißt es im Handel. Aktuell stellt er mit minus 0,8 Prozent die schwächste Branche.

   Im DAX setzen sich Merck mit 3,2 Prozent an die Spitze, nachdem die Citigroup sie auf "Kaufen" nach "Halten" hochgestuft hat. Bei Nemetschek im TecDax treibt die erhöhte Prognose den Kurs um 3,5 Prozent nach oben. RIB Software zeigen sich trotz schwacher Daten 0,3 Prozent im Plus. Hier sei bereits viel vorweggenommen worden, heißt es: Seit Freitag hatte die Aktie bereits um 17 Prozent nachgegeben.

   Am Morgen hat Börsenaspirant Hapag-Lloyd Preisspanne und Angebotsstruktur seines geplanten IPO angepasst. Die neue Preisspanne beträgt 20 bis 22 Euro, zunächst waren 23 bis 29 Euro genannt worden. Die Zahl der auszugebenden Aktien wurde auf bis zu 13.228.677 Aktien erhöht. Die Zeichnungsfrist verlängerte die Containerreederei erneut, dieses Mal bis zum 3. November. Voraussichtlich am 6. November sollen die Aktien erstmals im regulierten Markt der Frankfurter Börse gehandelt werden.

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   October 30, 2015 05:17 ET (09:17 GMT)

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