01.10.2020 18:16:40

MÄRKTE EUROPA/Kleines Minus - Bayer bricht nach Gewinnwarnung ein

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte schlossen nach einem verhältnismäßig ruhigen Tag wenig verändert. Der Euro-Stoxx-50 notierte zum Handelsschluss einen halben Punkt höher bei 3.194 Punkten. Der DAX schloss 0,2 Prozent niedriger bei auf 12.731 Punkten. Bayer schockierte seine Anteilseigner mit einem ganzen Bündel schlechter Nachrichten und warf damit grundsätzliche Fragen nach dem Kurs des Pharma- und Agrarchemieriesen auf.

Derweil geht in den USA das Ringen um ein weiteres Konjunkturpaket weiter. "In normalen Politikzeiten sind Einigungen zwischen Republikanern und Demokraten schon harte Arbeit, diesmal stehen wir wohl kurz vor der Unmöglichkeit", so QC Partners. Ein eventuelles Hilfspaket werde zu diesem Zeitpunkt sicherlich nur den kleinsten gemeinsamen Nenner abdecken.

Das Pfund Sterling zeigte sich von seiner volatilen Seite. Zunächst belastete, dass wegen der geplanten Änderungen am Brexit-Vertrag die EU ein rechtliches Verfahren gegen Großbritannien gestartet hat. Ihre Behörde habe an die Regierung in London ein Schreiben geschickt, das der erste Schritt in einem Vertragsverletzungsverfahren sei, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das Verfahren kann zu einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof führen, der Geldbußen gegen Großbritannien verhängen könnte. Gegen Mittag gab es dann Berichte, dass es Fortschritte bei den Verhandlungen gebe, was das Pfund stärkte. Nachdem dies dann allerdings dementiert wurde, ging es für die britische Währung wieder bergab.

Bayer mit Problemen im Agrarbereich

Bayer brachen nach einer Gewinnwarnung um 13 Prozent ein. Der Konzern rechnet für das kommende Jahr mit rückläufigen Gewinnen und einem fallenden Cashflow - wegen der Lage im Agrarbereich. Die Analysten von Bryan Garnier sind grundlegend enttäuscht von Bayer und haben das Votum auf Sell gesenkt. Seit der Übernahme von Monsanto habe der Chemie- und Pharmakonzern in jedem Jahr für eine Fülle von schlechten Nachrichten gesorgt. Zudem sei klar, dass das DAX-Unternehmen nicht die Umsatzzuwächse erwirtschaften werde, die es zum Zeitpunkt der Akquisition vorhergesagt habe. Im laufenden Jahr erwarte das Unternehmen einen Umsatzrückgang. Die Analysten betrachten außerdem die Entwicklungspipeline für neue Arzneien mit Sorge - hier seien verstärkte Anstrengungen geboten.

STMicro mit guten Zahlen

Positiv bewertete ein Marktteilnehmer die Zahlen von STMicro. Der Umsatz liegt im abgelaufenen Quartal über den Erwartungen, und den Umsatzausblick hat STMicro nun angehoben. "Grund ist unter anderem eine gute Entwicklung der Nachfrage im Automotive-Bereich", so der Marktteilnehmer. STMicro stiegen um rund 7 Prozent, während es für Infineon im Gefolge um 7,6 Prozent nach oben ging. Infineon überwanden damit sämtliche Kurs-Hochs der letzten Jahre, mit 25,95 Euro stieg der Kurs auf den höchsten Stand seit März 2002.

H&M lagen ebenfalls fest im Markt. "Die endgültigen Zahlen sind noch besser als das aufgrund der vorläufigen zu erwarten war", sagte ein Marktteilnehmer. Die Bruttomarge von 48,9 Prozent sei gemessen am Umfeld immer noch stark, fügte er hinzu. Der Kurs legte um 6,1 Prozent zu.

Nachdem Rolls Royce (minus 10,1 Prozent) bereits vor einem Monat eine Kapitalerhöhung als Option zur Stärkung der Bilanz genannt hat, ging es für den Kurs mit der Ankündigung nochmals deutlich nach unten. Neben der Kapitalerhöhung plant der britische Triebwerkshersteller ebenfalls eine Anleiheemission und Kredite, um seine Bilanz zu verbessern. Die Analysten von AJ Bells gehen bei Rolls Royce von einer langen Durststrecke für die Aktionäre aus.

Manz notierten knapp 16 Prozent höher. Das Maschinenbau-Unternehmen hat von einer Batterie-Firma einen Auftrag über mehr als 20 Millionen Euro bekommen. Jungheinrich lagen mit einem Plus von 5 Prozent fest im Markt. Händler verwiesen auf Spekulationen, das Unternehmen könnte den Ausblick erhöhen. Entsprechend hatte sich auch Warburg Research geäußert.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.194,09 +0,48 +0,0% -14,7%

Stoxx-50 2.902,76 -1,36 -0,0% -14,7%

Stoxx-600 361,80 +0,71 +0,2% -13,0%

XETRA-DAX 12.730,77 -29,96 -0,2% -3,9%

FTSE-100 London 5.870,89 +4,79 +0,1% -22,2%

CAC-40 Paris 4.824,04 +20,60 +0,4% -19,3%

AEX Amsterdam 550,54 +2,84 +0,5% -8,9%

ATHEX-20 Athen 1.504,45 +11,23 +0,8% -34,5%

BEL-20 Bruessel 3.236,79 +1,35 +0,0% -18,2%

BUX Budapest 33.657,71 +734,18 +2,2% -27,0%

OMXH-25 Helsinki 4.320,17 +39,20 +0,9% +2,3%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.280,73 -2,93 -0,2% -7,8%

OMXC-20 Kopenhagen 1.373,22 +12,96 +1,0% +20,9%

PSI 20 Lissabon 4.067,02 +39,14 +1,0% -21,3%

IBEX-35 Madrid 6.730,70 +14,10 +0,2% -29,5%

FTSE-MIB Mailand 19.061,50 +46,23 +0,2% -19,1%

RTS Moskau 1.174,49 -4,02 -0,3% -24,2%

OBX Oslo 742,07 -3,98 -0,5% -12,0%

PX Prag 859,11 -9,22 -1,1% -23,0%

OMXS-30 Stockholm 1.830,04 +0,64 +0,0% +3,3%

WIG-20 Warschau 1.694,18 -18,55 -1,1% -21,2%

ATX Wien 2.090,27 -18,48 -0,9% -32,7%

SMI Zuerich 10.238,12 +51,12 +0,5% -3,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,54 -0,02 -0,78

US-Zehnjahresrendite 0,68 0,00 -2,00

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1742 +0,14% 1,1749 1,1743 +4,7%

EUR/JPY 123,94 +0,25% 123,98 123,83 +1,7%

EUR/CHF 1,0787 -0,05% 1,0803 1,0771 -0,6%

EUR/GBP 0,9111 +0,41% 0,9076 0,9079 +7,7%

USD/JPY 105,56 +0,10% 105,52 105,45 -3,0%

GBP/USD 1,2886 -0,25% 1,2946 1,2934 -2,8%

USD/CNH (Offshore) 6,7487 -0,51% 6,7346 6,7857 -3,1%

Bitcoin

BTC/USD 10.599,55 -0,96% 10.828,01 10.780,01 +47,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 38,14 40,22 -5,2% -2,08 -32,9%

Brent/ICE 40,40 42,30 -4,5% -1,90 -34,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.908,65 1.885,90 +1,2% +22,75 +25,8%

Silber (Spot) 24,03 23,23 +3,4% +0,80 +34,6%

Platin (Spot) 896,78 892,05 +0,5% +4,73 -7,1%

Kupfer-Future 2,88 3,03 -4,9% -0,15 +2,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 01, 2020 12:17 ET (16:17 GMT)

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Jungheinrich AG 35,12 6,68% Jungheinrich AG
Manz AG 0,38 8,17% Manz AG
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Rolls-Royce Holdings Plc (spons. ADRs) 9,70 4,86% Rolls-Royce Holdings Plc (spons. ADRs)
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