30.04.2024 15:58:40
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MÄRKTE EUROPA/Leichter - Autoaktien im Rückwärtsgang
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter abwärts geht es am Dienstagnachmittag an den europäischen Aktienmärkten. Der DAX fällt um 0,5 Prozent auf 18.028 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,7 Prozent auf 4.949 Punkte nach. Die Umsätze sind vor dem Mai-Feiertag sehr dünn, da am 1. Mai fast alle europäischen Börsen geschlossen sind. Neben schwachen Autoaktien belastet am Nachmittag auch ein deutlicher Anstieg der Arbeitskosten in den USA die Stimmung. Die Daten zementieren die Erwartung, die US-Notenbank werde sich auf ihrer Sitzung am Mittwoch deutlich falkenhafter zu den geldpolitischen Perspektiven äußern als zuletzt. "Das Mantra 'higher for longer' dürfte den Duktus prägen", sagt Michael Heise, Chefvolkswirt bei HQ Trust.
Der Arbeitskostenindex ist im ersten Quartal um 1,2 Prozent gestiegen, erwartet worden war ein Plus von 1,0 Prozent. Im Jahresvergleich beträgt der Anstieg 4,2 Prozent.
In der Eurozone ist der Preisdruck im April stabil geblieben. Die jährliche Inflationsrate verharrte wie von Analysten erwartet bei 2,4 Prozent. Die Kernteuerung sank auf 2,7 Prozent, auch das entsprach den Erwartungen. Die Wirtschaft des Euroraums ist im ersten Quartal 2024 dagegen deutlicher gewachsen als erwartet. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent, nachdem es im vierten Quartal 2023 um 0,1 Prozent gesunken war.
Thema Nummer eins in Europa sind aber die schwachen Autotitel. Stellantis brechen um mehr als 8 Prozent ein. Wie Stifel anmerkt, sind die Umsätze im ersten Quartal 4 Prozent unter den Konsensschätzungen ausgefallen. Mit Abgaben von 4,1 Prozent quittieren die Anleger die Erstquartalszahlen von VW. Diese enttäuschen vor allem beim operativen Ergebnis, das mit 4,59 Milliarden Euro weit unter der Schätzung von 4,99 Milliarden geblieben ist. Ein ähnliches Bild bei Mercedes-Benz (-4,7%), hier stört vor allem das bereinigte EBIT - dieses ist laut Jefferies 5 Prozent unter den Erwartungen ausgefallen. Auch ist von einem nur langsamen Start bei Cars die Rede.
Im Sog fallen BMW um 4,6 Prozent, Porsche Automobilholding um 3,1 Prozent und Porsche AG um 3,3 Prozent. Der Stoxx-Index der Automobilbranche führt so auch mit einem Minus von 3,8 Prozent mit weitem Abstand die Verliererliste bei den Sektoren der Eurozone an.
Bankenbranche vor weiterer Fusion?
In den Blick rückt am Nachmittag auch die Bankenbranche. BBVA hat ihr Interesse an einem Zusammenschluss mit Sabadell bestätigt. BBVA fallen kräftig um 6,4 Prozent ins Minus, Sabadell steigen dagegen um knapp 4 Prozent.
Noch stärker sind HSBC, die über 5 Prozent gewinnen. Niedrigere Zinserträge, höhere Kreditkosten und ein Basiseffekt haben bei der HSBC im ersten Quartal zu einem leichten Gewinnrückgang geführt. Die Bank verdiente allerdings mehr als erwartet. Zudem hatte HSBC für die Aktionäre eine Sonderdividende sowie neue Aktienrückkäufe im Gepäck. Der CEO macht nun Platz für einen Nachfolger.
Dagegen fallen Santander um 3,2 Prozent. Der Gewinn liegt laut JP Morgan etwas unter den Schätzungen, die Kosten und Rückstellungen seien indes etwas höher als erwartet ausgefallen.
Vonovia hebt Erwartung an organisches Mietwachstum an
Dagegen hat Vonovia (+5,1%) solide Erstquartalszahlen vorgelegt. Das bereinigte EBITDA liegt zwar etwas unter der Konsensschätzung, dafür ist der Gewinn klar besser als erwartet ausgefallen. Den Ausblick auf das laufende Jahr hat das Unternehmen bestätigt, wobei die Erwartung an das organische Mietwachstum auf 3,8 bis 4,1 Prozent anstatt 3,4 bis 3,6 Prozent angehoben wurde. Vonovia stützt auch die anderen Immoblientitel: Im MDAX gewinnen LEG Immobilien 3,4 Prozent und TAG Immobilien 3,2 Prozent, im SDAX steigen Patrizia um 3,8 Prozent.
MTU Aero rücken um 1,0 Prozent vor. Die Zahlen sind durchwachsen ausgefallen, die Anleger konzentrieren sich aber auf die bessere EBIT-Marge. Zu den Gewinnern im DAX zählen auch Deutsche Post, die mit einer Kaufempfehlung durch Morgan Stanley um 1,3 Prozent steigen. Adidas wiederum geben nach ergänzenden Zahlen 0,8 Prozent ab. Nachdem die vorläufigen Zahlen den Kurs in den vergangenen zwei Wochen um über 15 Prozent nach oben getrieben hatten, gibt es nun ein paar Gewinnmitnahmen.
Die Geschäftszahlen von Fuchs liegen unter den Erwartungen. Das trifft sowohl auf die Umsätze wie auch die Ergebnisseite zu. Alleine in den Regionen Nord- und Südamerika sowie Europa, Mittlerer Osten und Afrika lag der Umsatzrückgang bei 8 beziehungsweise 7 Prozent. Die Aktie verliert nach schwachem Beginn noch 0,2 Prozent.
K+S legen nach ihren Zahlen über 3 Prozent zu. Wie das Unternehmen mitteilte, liegt das EBITDA bei rund 200 Millionen Euro und damit klar über der Konsensschätzung von 165 Millionen Euro. Der Free Cashflow (FCF) belaufe sich auf 111 Millionen Euro - hier habe der Konsens 68 Millionen Euro erwartet. Den Ausblick für EBITDA und FCF hat K+S allerdings nur bestätigt. Auch bei KWS werden neue Zahlen mit einem Aufschlag horiert, der Saatzuchtanbieter steigt um 4,1 Prozent.
Air France-KLM enttäuscht
Deutlich um 4,3 Prozent nach unten geht es für Air France-KLM nach Erstquartalszahlen. Diese sind auf der EBIT-Seite mit minus 489 Millionen Euro weit unter dem Konsens von minus 430 Millionen ausgefallen. JP Morgan erwartet, dass die EBIT-Marktschätzungen für 2024 mindestens um 3 bis 4 Prozent nach unten angepasst werden. Lufthansa geben trotz eines optimistischen Ausblicks auf das Sommergeschäft um 0,8 Prozent nach.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.948,67 -0,7% -32,42 +9,5%
Stoxx-50 4.410,73 -0,1% -2,44 +7,8%
DAX 18.028,40 -0,5% -89,92 +7,6%
MDAX 26.342,23 -0,0% -2,27 -2,9%
TecDAX 3.285,33 -0,7% -23,90 -1,6%
SDAX 14.382,45 -0,6% -81,63 +3,0%
FTSE 8.174,13 +0,3% 27,10 +5,3%
CAC 8.020,26 -0,6% -44,89 +6,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,58 +0,05 +0,01
US-Zehnjahresrendite 4,66 +0,05 +0,78
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:05 Mo, 17:02 % YTD
EUR/USD 1,0713 -0,1% 1,0700 1,0712 -3,0%
EUR/JPY 168,64 +0,6% 167,78 167,86 +8,4%
EUR/CHF 0,9796 +0,4% 0,9760 0,9756 +5,6%
EUR/GBP 0,8548 +0,2% 0,8535 0,8540 -1,5%
USD/JPY 157,42 +0,7% 156,79 156,68 +11,7%
GBP/USD 1,2532 -0,2% 1,2537 1,2543 -1,5%
USD/CNH (Offshore) 7,2499 +0,1% 7,2547 7,2462 +1,8%
Bitcoin
BTC/USD 61.106,95 -3,1% 63.736,91 62.791,84 +40,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 81,88 82,63 -0,9% -0,75 +12,9%
Brent/ICE 88,03 88,40 -0,4% -0,37 +14,9%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 29,2 28,25 +3,4% +0,95 -7,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.312,38 2.335,87 -1,0% -23,50 +12,1%
Silber (Spot) 26,64 27,28 -2,3% -0,64 +12,0%
Platin (Spot) 942,60 951,98 -1,0% -9,37 -5,0%
Kupfer-Future 4,57 4,66 -1,9% -0,09 +17,0%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
(END) Dow Jones Newswires
April 30, 2024 09:59 ET (13:59 GMT)
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