05.09.2023 18:06:40
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MÄRKTE EUROPA/Ölpreise ziehen an - DAX etwas leichter
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Zwischen schwachen Konjunkturdaten, kräftig fallenden Erzeugerpreisen und einem deutlichen Anstieg der Ölpreise sind die europäischen Aktienmärkte etwas leichter aus dem Dienstag gegangen. Der DAX schloss 0,3 Prozent im Minus bei 15.772 Punkten, der Euro-Stoxx-50-Index konnte sich mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 4.269 Punkte knapp behaupten. Gewinner Nummer eins in Europa waren die Öl- und Gasaktien, deren Stoxx-Branchenindex um 1,2 Prozent anzog.
Die Ölpreise stiegen auf neue Jahreshöchststände. Saudi-Arabien will die Förderkürzung nicht nur um einen Monat verlängern, sondern um drei Monate. "Das ist eine negative Überraschung", so ein Marktteilnehmer. Nach der Erweiterung werde die neue Brics-Gemeinschaft nun möglicherweise doch zu einem anti-westlichen Bündnis. Russland habe die Förderung zwar ebenfalls gekürzt, liefere Öl aber mit Abschlägen an die Brics-Partner China und Indien.
"Andererseits könnten die Ölpreise auch bald wieder fallen", so der Marktteilnehmer. Er verweist darauf, dass die Förderung in den USA mit den steigenden Preisen deutlich zugenommen hat.
Am Mittag hatte der DAX seine Eröffnungsverluste zeitweise mehr als wettgemacht und war leicht ins Plus gedreht. Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im Juli im Jahresvergleich um 7,6 Prozent gefallen. Dies unterstützte die Hoffnungen auf einen Rückgang der Inflation und damit auf ein Ende der Zinserhöhungen in der Eurozone. Im frühen Handel hatten noch schwache Einkaufsmanager-Indizes aus Deutschland und Europa deutlich auf die Kurse gedrückt. Auch aus China gab es erneut schwache Konjunkturdaten.
"Die Konjunktur schwächt sich nun weltweit ab", so ein Marktteilnehmer. "Gleichzeitig kommen die Inflationsdaten überall zurück. Damit ist nun die größte Gefahr für die Börse, dass die Notenbanken bei der Straffung überziehen und die Konjunktur regelrecht abwürgen", sagte er..
Autos zur IAA erholt
Bei den Branchen war die Tendenz weiter eher uneinheitlich. Deutlich ins Plus gedreht ist der Auto-Index, der um 0,7 Prozent stieg. An der Gewinnerspitze im DAX stiegen BMW um 2,2 Prozent und Porsche AG um 2,0 Prozent. Die Autobranche hatte im Vorfeld der IAA deutlich nachgegeben, nun kursierten wieder Stimmen, die Europäer seien gegenüber den chinesischen Wettbewerbern bei E-Autos relativ gut aufgestellt. Mercedes legten um 0,6 Prozent zu, VW schlossen gut behauptet. Renault stiegen um 1,6 Prozent zu. Die Branche hatte im Vorfeld der IAA deutlich nachgegeben, nun kursierten wieder Stimmen, die Europäer seien gegenüber den chinesischen Wettbewerbern bei E-Autos relativ gut aufgestellt.
Versicherungen fest - Luxus schwach
Auch Finanzdienstleister und Versicherungen verzeichneten Aufschläge. Im DAX gewannen Hannover Rück 1,3 Prozent und Munich Re 0,5 Prozent. Einerseits gab es Kurszielanpassungen, "allerdings eher kosmetischer Natur", wie ein Händler sagte. Für relevanter hielt er die Aussagen von S&P zu einem verbesserten Umfeld: Die Rating-Agentur habe die Aussichten für die Kreditnoten in der Rückversicherungsbranche auf stabil von negativ angehoben.
Größter DAX-Verlierer waren Commerzbank, die mit einer negativen Einstufung durch Barclays um 6,1 Prozent fielen. Deutsche Bank verloren 3,0 Prozent. Daneben gaben Siemens Energy 3,6 Prozent ab.
Kräftig unter Druck standen auch LVMH, Dior und Kering, für die es um bis zu 3,1 Prozent nach unten ging. "Noch im ersten Halbjahr haben die Titel stark von der China-Hoffnung profitiert", so ein Marktteilnehmer. Mit den schwachen Daten aus dem Land trübe sich die Lage nun immer stärker ein. Der Chart von LVMH habe eine Top-Formation in Form eines Doppel-Top erzeugt.
Als gut wurden die Halbjahreszahlen von Partners Group (+6,6%) aus der Schweiz eingestuft. Das Vermögensverwaltungs- und Private-Equity-Unternehmen konnte Gewinn und Umsatz gegenüber dem Vorjahr um je 19 Prozent steigern. Die Marge ging zwar leicht zurück auf 61,2 nach 64,7 Prozent, dies wurde jedoch vom Plus von 8 Prozent beim Verwalteten Vermögen (Assets under Management) aufgefangen. Dieses stieg auf 141,7 Milliarden US-Dollar.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.269,16 -10,71 -0,3% +12,5%
Stoxx-50 3.964,29 -3,34 -0,1% +8,6%
Stoxx-600 456,90 -1,06 -0,2% +7,5%
XETRA-DAX 15.771,71 -53,14 -0,3% +13,3%
FTSE-100 London 7.437,93 -14,83 -0,2% +0,0%
CAC-40 Paris 7.254,72 -24,79 -0,3% +12,1%
AEX Amsterdam 747,11 -0,32 -0,0% +8,4%
ATHEX-20 Athen 3.085,85 +25,51 +0,8% +37,1%
BEL-20 Brüssel 3.652,31 -4,39 -0,1% -1,3%
BUX Budapest 55.722,95 +59,45 +0,1% +27,2%
OMXH-25 Helsinki 4.383,43 -7,28 -0,2% -9,0%
ISE NAT. 30 Istanbul 8.748,89 +119,90 +1,4% +47,2%
OMXC-20 Kopenhagen 2.178,73 -0,32 -0,0% +18,7%
PSI 20 Lissabon 6.183,46 -34,90 -0,6% +7,4%
IBEX-35 Madrid 9.392,00 -24,30 -0,3% +14,1%
FTSE-MIB Mailand 28.652,18 +4,85 +0,0% +20,8%
OBX Oslo 1.181,99 +6,04 +0,5% +8,4%
PX Prag 1.337,04 +0,65 +0,0% +11,3%
OMXS-30 Stockholm 2.203,70 +9,94 +0,5% +7,8%
WIG-20 Warschau 2.006,27 -19,32 -1,0% +12,0%
ATX Wien 3.193,31 +14,18 +0,4% +2,8%
SMI Zürich 10.958,90 -94,69 -0,9% +2,1%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:15 Uhr Mo, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0728 -0,6% 1,0781 1,0787 +0,2%
EUR/JPY 158,34 +0,1% 158,33 157,98 +12,8%
EUR/CHF 0,9533 -0,2% 0,9545 0,9544 -3,7%
EUR/GBP 0,8527 -0,2% 0,8553 0,8548 -3,7%
USD/JPY 147,60 +0,8% 146,86 146,46 +12,6%
GBP/USD 1,2581 -0,4% 1,2605 1,2620 +4,0%
USD/CNH (Offshore) 7,3061 +0,4% 7,2960 7,2761 +5,5%
Bitcoin
BTC/USD 25.735,50 +0,3% 25.723,49 25.817,44 +55,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 87,82 85,55 +2,7% +2,27 +12,1%
Brent/ICE 91,01 89,00 +2,3% +2,01 +10,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 34,69 33,57 +3,3% +1,11 -58,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.926,51 1.938,64 -0,6% -12,12 +5,6%
Silber (Spot) 23,60 23,98 -1,6% -0,38 -1,6%
Platin (Spot) 932,40 957,35 -2,6% -24,95 -12,7%
Kupfer-Future 3,83 3,81 -0,0% -0,00 +0,2%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 05, 2023 12:07 ET (16:07 GMT)
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Commerzbank | 15,94 | 4,12% | |
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Deutsche Bank AG | 16,82 | 0,27% | |
Hannover Rück | 250,90 | 0,00% | |
Hannover Rueck SE (spons. ADRs) | 41,20 | -1,44% | |
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LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. | 634,20 | 0,16% | |
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