29.04.2015 13:35:48
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MÄRKTE EUROPA/Quartalszahlen machen Aktienkurse
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum veränderte Indizes, aber teils heftige Kursausschläge bei Einzeltiteln in Folge von Quartalsausweisen, so zeigen sich die europäischen Börsen am Mittwochmittag. Der weiter anziehende Euro gegen den Dollar drückt auf die Stimmung. Vor den Wachstumsdaten aus den USA am Nachmittag und den Entscheidungen der US-Notenbank am Abend zeigen sich Anleger vorsichtig. Dax und Euro-Stoxx-50 stagnieren.
Mit Spannung wird auf das US-BIP zum ersten Quartal gewartet. Im Konsens hofft man auf ein Wachstum von 1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Societe Generale glaubt, dass vor allem der harte Winter in Nordamerika seine Spuren in den Daten hinterlassen hat. Angesichts der zu erwartenden schwachen BIP-Zahlen dürfte die US-Notenbank sehr taubenhaft auftreten.
Am Devisenmarkt zieht der Euro auf 1,10 Dollar an. Unter den Erwartungen liegende US-BIP-Daten könnten den Euro weiter über diese Marke hieven. "Die FOMC-Mitglieder hatten sich im vergangenen Monat noch recht optimistisch gezeigt und die Schwäche auf temporäre Faktoren geschoben", so die Commerzbank. Doch es sei fraglich, ob sich dieser Optimismus gehalten habe angesichts der enttäuschenden Daten in den vergangenen Wochen.
Den Euro treibt auch das überraschende Geldmengenwachstum: Ulrich Wortberg von der Helaba nennt den Anstieg der Geldmenge M3 von 4,6 Prozent im März "erfreulich". Es unterstreiche die sich aufhellenden konjunkturellen Perspektiven. Da sich zudem die Kreditvergabe erneut verbessert habe, milderten sich Deflationssorgen.
Vor allem der Automobilsektor steht nach dem Gewinnsprung bei Daimler am Vortag im Blick. Volkswagen legen nach guten Geschäftszahlen um 1,1 Prozent zu. Die Wolfsburger hätten beim Ausblick "nur" die bisherigen Ziele für 2015 bekräftigt, wird aber im Handel bemängelt. Peugeot verlieren nach Zahlenausweis 2 Prozent. Hier waren die Umsatzerwartungen leicht höher. Dass es im Automobilsektor nicht überall rund läuft, zeigt Zulieferer ElringKlinger im MDAX: Deren Aktien brechen nach einer Gewinnwarnung um 8 Prozent ein. Der Branchenindex legt 0,6 Prozent zu.
Lufthansa bauen im Verlauf der Hauptversammlung ihre Kursgewinne auf 1,7 Prozent aus. Die Bekräftigung der Jahresziele sorge für Erleichterung, sagen Händler. Auch der Schlichtungsvorschlag gegenüber den streikwilligen Piloten sei ein "geschickter Schachzug" der Konzernführung, sagt ein Händler.
Im TecDax sorgen Drägerwerk für eine herbe Enttäuschung und brechen knapp 9 Prozent ein. "Das EBIT im ersten Quartal fiel trotz ordentlicher Umsatzentwicklung extrem schwach aus und ist eine stark negative Überraschung", sagt Sven Kürten von der DZ Bank. Selbst wenn man die Rückstellungen des Unternehmens als einmaligen Aufwand werte, dürfte das darum bereinigte Ergebnis seiner Schätzung zufolge noch immer deutlich unter den Erwartungen liegen.
Aurubis überzeugt dagegen mit überraschend starken Geschäftzahlen, die Titel springen um 2 Prozent auf Allzeithoch. Der Gewinn des Kupferschmelzers konnte deutlich gesteigert werden. Die hohen Börsenkurse laden daneben zu weiteren Kapitalmaßnahmen ein, so wie die Commerzbank bereits am Vortag gezeigt hatte. So nutzt Apple-Zulieferer Manz die Gunst der Stunde für eine Kapitalerhöhung. Der Aktienkurs leidet mit 2 Prozent Minus kaum unter der Platzierung von neuen Aktien zu 85 Euro. Manz spült dies einen Bruttoerlös von 42 Millionen Euro in die Kasse. Robert-Jan van der Horst von der equinet Bank begrüßt die Maßnahme: "Mit der gestärkten Finanzkraft ist Manz in der Lage, das Wachstum im Batteriegeschäft und so die Diversifizierung voranzutreiben".
Software AG notieren 0,7 Prozent im Minus nach zunächst kräftigen Gewinnen. Die Geschäftszahlen spielen nur eine untergeordnete Rolle, im Blick steht hier ein kräftiges Aktienrückkaufprogramm. Damit soll eine Kapitalherabsetzung erreicht werden, durch die sich das Grundkapital um 9,14 Prozent verringert. Der Gewinn je Aktie wird dadurch deutlich steigen.
Bei den Stahlwerten gibt es überwiegend schlechtere Nachrichten: Hier hat der Ausblick des finnischen Stahlkonzerns Outokumpu auf einen schwachen US-Markt enttäuscht. Die Aktien brechen fast 10 Prozent ein und ziehen auch ThyssenKrupp 1,8 Prozent nach unten. Salzgitter fallen 1,6 Prozent, ArcelorMittal sogar um 3,8 Prozent. Verstärkt wird der Abgabedruck durch negative Aussagen von Morgan Stanley. Die Analysten sehen das Ende der Preiserholung beim Eisenerz kommen. Für den Sektor der Roh- und Grundstoffwerte im Stoxx-600-Index geht es um 1,8 Prozent nach unten.
Technische Probleme behindern offenbar am Mittag die Kursfindung an der Euronext. Das geht aus einer Warnung des Börsenbetreibers für den Kassamarkt hervor. Probleme gibt es der länderübergreifend agierenden Euronext zufolge beim französischen Index CAC40 und beim niederländischen AEX.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.715,21 -0,01% Stoxx-50 3.527,00 -0,20% DAX 11.812,24 +0,00% FTSE 7.025,18 -0,08% CAC 5.162,59 -0,21% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,37% -77DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.48 Uhr Di, 17.24 Uhr EUR/USD 1,0998 0,24% 1,0972 1,0975 EUR/JPY 131,19 0,56% 130,47 130,39 EUR/CHF 1,0500 0,00% 1,0500 1,0452 USD/JPY 119,31 0,33% 118,91 118,81 GBP/USD 1,5371 0,15% 1,5348 1,5333 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
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April 29, 2015 07:05 ET (11:05 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 05 AM EDT 04-29-15
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Aktien in diesem Artikel
Aurubis | 78,75 | 0,70% | |
Draegerwerk AG & Co. KGaA | 40,60 | -0,73% | |
ElringKlinger AG | 4,21 | -0,59% | |
Lufthansa AG | 6,24 | -2,83% | |
Manz AG | 0,79 | -80,25% | |
Outokumpu Oyj | 2,82 | -0,60% | |
Salzgitter | 15,81 | 1,22% | |
thyssenkrupp AG | 4,07 | -1,07% | |
Volkswagen (VW) St. | 90,10 | 1,75% |
Indizes in diesem Artikel
CAC 40 | 7 384,62 | 0,26% |